Emka hat geschrieben: ↑Dienstag 28. November 2023, 17:06
Wird der Maler auch gehandelt?
Hallo :slightly_smiling_face:
gleiche Gegenfrage wie im anderen Beitrag: welcher? so lange man nicht weiß, wer das ist und ! gesichert entsprechend mehr Werke im Handel auftun kann, ist das - müßig. Da sich eh schon nicht viel findet? und bei welchen der anderen Bilder im www, die unter dem Namen laufen, aber z.B. Signaturen, Techniken oder Malweisen nicht oder nicht so ganz richtig zu dem hier gezeigten Aquarell passen - ??
und wo bei wiki? seh da so erstmal nur vier andere Herren dieses Namens, aber keinen Maler. Die Abkürzung D'f - hier DF - steht halt für Düsseldorf; hat aber nicht zwangsläufig was mit Künstlern zu tun, welche auch der Düsseldorfer Malerschule zugerechnet werden (können). Dass ein Maler an dem Ort lebte oder wirkte, das ist erstmal alles.
Es gab schon verzeichnete Maler, die so hießen; einen im 18. Jh.
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und einen im 19. Jh.. Im 'Adressbuch von bildenden Künstlern der Gegenwart' aus 1898 da eben einer In Düsseldorf genannt
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Und den, der bei einigen Auktionen mit *1871 angegeben wird. Beim Bacchus
[Gäste sehen keine Links] . Was auch immer der Ersteller des Etiketts sich beim Text bzw. der Datierung 1840 da gedacht hatte... kann ja sein, man hat vom Gemälde nackerte Damen aus sittlichen Gründen abgeschnitten
[Gäste sehen keine Links] - aber ansonsten? kein Professor z.B. in Sicht
Den einzigen weiteren Hinweis, den ich inzwischen noch hatte, war ein in Lünen gebürtiger Georg Nagel (1861-1929).
Zu dem dann u.a. daraus 'Lünen 1918-1966: Beiträge zur Stadtgeschichte'
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ein erstes kurzes Zitat " ... Kunstmaler Georg Nagel ... geboren 1861, war als Student der Königlichen Hochschule für bildende Künste in Berlin Schüler von Prof. Anton von Werner, arbeitete dann als freischaffender Künstler in Düsseldorf und kam 1917 nach Lünen, um dort seinen Kriegshilfsdienst abzuleisten. Die Stadt ergriff die Gelegenheit und beauftragte den Künstler mit der Herstellung mehrerer Gemälde, zu denen auch das ... genannte Triptychon gehörte."
Es geht dann noch etwas weiter, nämlich dass dafür ein Preis in Reichsmark vereinbart wurde. Auf Grund der Situation der Ruhrbesetzung (1923/24) kam es dann aber zu einer verspäteten Fertigstellung des Triptychons, dessen Ort der Aufhängung als "im Sitzungssaal des alten Rathauses" beschrieben wird. Dann gab es aber schon die Hyperinflation und der Betrag war nichts mehr wert. Dann sollte Nagel umgerechnet in Dollar Geld erhalten, was aber wohl zu wenig war. Der Maler beschwerte sich 1926 an höherer Stelle, die wieder die Stadt verantwortlich machte. Da diese aber vermutlich auch nicht so konnte wie es erforderlich gewesen wäre, gab sie statt dessen weitere Gemälde bei Georg Nagel in Auftrag. Dazu lässt sich finden, ein weiteres Zitat "Im übrigen sind zwei von Nagels Historienbildern (Altes Rathaus und St. Georgkirche; Alter Markt ) im Museum der Stadt Lünen zu sehen. Das Triptychon ist verschwunden und existiert nur noch als Fotografie. Der Maler Georg Nagel schied 1929, beeinträchtigt durch Krankheit und wirtschaftliche Not, freiwillig aus dem Leben."
Und dann - tatsächlich - das passt auf die Beschreibung, die ich an andere Stelle hatte "Der Alte Markt von Lünen mit St. Georgs-Stadtkirche und dem zweiten Lüner Rathaus, erbaut im Jahre 1513, abgebrochen im Jahre 1847"
[Gäste sehen keine Links] - dort datiert auf 1919 und Zeit der Handlung 1840 - vllt. von daher?
besseres Bild dort
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sah 1920 ca. so aus
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und auch noch "Wandgemälde von Georg Nagel im Rathaussaal in Lünen: Der Marktplatz der Stadt"
[Gäste sehen keine Links] - ein Teil des Triptychons?
dazu "Notgeld der Stadt Lünen 1918 ... von dem damals in Lünen tätigen Kunstmaler Georg Nagel entworfen"
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Nirgendwo irgendwo sonst erscheint mir dieser Herr online erwähnt. Im Zusammenhang mit Düsseldorf auch weiter nix. Und ob der mal auf Capri war? oder ist eben der Gg. Nagel noch weranders ?
Tja - wenn man vllt. etwas mehr erahnen könnte, wie die Datierung hier rechts möglicherweise lautet - fabuliere mal 15/6 12 - könnte das Bild aus 1912 sein. Oder es heißt was anderes. Eine kleine Skizze, eine Impression im Frühsommer vllt. auf einem Sonntagsausflug in der Umgebung. Der? oder Der oder später ein Anderer. Vllt. auch ein Privater.
Der Aufkleber auf dem Rahmen kann übrigens nicht vor 1952 sein; da wurde die Firmierung so erst eingetragen. Den Johann Rudersdorf als Rahmenbauer kann man aber schon z.B. 1906 nachweisen.
Einziger Tipp an der Stelle: versuche Dich an das Museum in Lünen zu wenden, ob Du es da mit diesem fast vergessenen Maler zu tun haben könntest. Aber auch- weiß nicht, was Du Dir überhaupt als monetären Rahmen für solch ein Objekt denken könntest - Maler hin oder her; das wird eher recht dezent ausfallen. Richtig was 'wert' sein könnte so ein Bild ev. dem Eigentümer des dargestellten Anwesens, aber auch damit meine ich nicht unbedingt viele Währungseinheiten.