Hallo Matthias und willkommen in der Schatzkiste,
leider ist die Punze für die Stadt nicht besonders gut zu erkennen. Es wäre schön, wenn du sie nochmals mit besseren Lichtverhältnissen fotografieren könntest.
Ich vermute, dass eine Punze der schönen Stadt Riga ist. Die Prüfmarke gehört dann zum Prüfmeister Ludwig Christian Suk (vielleicht schreibt er sich ohne Transkription etwas anders). Er war von 1856-1884 tätig. Die Meistermarke könnte einem unbekannten Meister, der mit einer Arbeit aus dem Jahr 1856 erwähnt wird, zugeordnet werden. In der Fundstelle sind die Buchstaben allerdings in einer ovalen Kartusche gefasst. Die 84 steht, wie bereits häufig erwähnt, für den Silbergehalt von 84 Zolotniki (875/1000).
Die Fundstelle zur Stadtmarke und zu den Meistern findest du hier auf Seite 240, Nr. 3294 (allerding in kyrillischer Schrift):
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Für Enthusiasten und Kenner möchte ich noch eine Frage aufwerfen. Gab es im zaristischen Russland Meister, die in unterschiedlichen Städten mit den gleichen Punzen tätig waren? Dann könnte es sich um einen leider ebenfalls unbekannten Meister handeln, der in St. Petersburg (hier noch Leningrad) tätig war und eine rechteckige Kartusche ohne Punkte zwischen den Buchstaben verwendet hat (Seite 185, Nr. 1414). Er war wohl in der Zeit zwischen 1850 und 1863 tätig und hat Tischschmuck und Löffel hergestellt.
Abschließend noch zu Silber aus dem zarischtischen Russland: da es sehr gesucht und hochpreisig gehandelt wird, ist die Konsultation von Fachleuten außerhalb des digitalen Raumes immer anzuraten.
Dann wünsche weiterhin solche Flohmarktfunde und beste Grüße