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Porzellanfigur welche Manufaktur

Entdecke die Geheimnisse deiner Porzellanschätze! 🗝️ In diesem Forum dreht sich alles um die Bestimmung von Porzellanmarken und Porzellanstempeln. Egal ob du Sammler, Liebhaber oder einfach nur neugierig bist – hier findest du Antworten auf deine Fragen!

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Damit wir dir bei der Bestimmung deines Porzellans bestmöglich helfen können, beachte bitte folgende Regeln:

Bilder des gesamten Objekts: Stelle gute Bilder des gesamten Porzellanobjekts zur Verfügung.
Makroaufnahmen von Stempeln und Signaturen: Fotografiere alle Markierungen als Makroaufnahme einzeln, damit die Details gut erkennbar sind.
Stempel unter der Glasur? Gib an, ob sich die Stempel unter der Glasur befinden.
Informationen zur Herkunft und Historie: Teile alle vorhandenen Informationen zur Herkunft und Historie des Stücks mit. Gib möglichst die Abmessungen mit an.

So können wir uns ein umfassendes Bild von deinem Porzellanobjekt machen und dir die bestmögliche Unterstützung bieten. 😊

  • hardy2011 Offline
  • Reputation: 0

Porzellanfigur welche Manufaktur

Beitrag von hardy2011 »

Hallo,habe ein hübsche Figur vor dem Müll gerettet....kann mir von euch vielleicht jemand sagen aus welcher Manufaktur und ungefähres Alter? Habe leider selbst nichts gefunden.Größe der Figur ca.17cm. Am Boden geritzt die Zahl 4052 und der Buchstabe P oder F.
Vielen Dank im Vorraus Hardy
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  • rw Verified Offline
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  • Registriert:Donnerstag 16. Februar 2006, 02:36
  • Reputation: 5946

Porzellanfigur welche Manufaktur

Beitrag von rw Verified »

Moin.

Was ich von dem Bild erkennen kann ist es der Stempel von Gotha Thüringen (3) FR. Pfeffer Porzellan und Fayencefabrik. Die gegründete Porzellanfabrik May & Lindner wurde in 1889 von Heinrich Graeser und in 1892 von Fritz Pfeffer übernommen. Das Unternehmen existiert nicht mehr.

Nach PM&M wurde der Stempel zwischen1882-1934 benutzt. Dein Stempel scheint ein Punkt dabei zu haben, darüber habe ich aber leider keine Information. Vielleicht aber ein anderer.

Grüsse
rw
Wertbestimmungen and alle sonstigen Angaben meinerseits, erfolgen nach besten Wissen und Gewissen. Sie sind jedoch ohne Gewähr!
  • Pikki Mee Offline
  • sehr erfahrenes Mitglied
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  • Reputation: 15426

Porzellanfigur welche Manufaktur

Beitrag von Pikki Mee »

Moin,

sehr, sehr gute Rettung :)
rw hat geschrieben: Nach PM&M wurde der Stempel zwischen1882-1934 benutzt. Dein Stempel scheint ein Punkt dabei zu haben, darüber habe ich aber leider keine Information. Vielleicht aber ein anderer.
Also: hatte mir mal Folgendes aus den u.a. Quellen zusammengestellt - und da gibt es zeitlich doch die eine oder andere Abweichung ggü. PM&M :?
1882 nennt auch Danckert glaube ich >>Die 1882 gegründete Porzellan- und Fayencefabrik E. Pfeffer stellte Figurinen und Puppenköpfe her, 1913 auch Badekinder, Puppenglieder, Nankingpuppen, Kinderservice, Phantasieartikel und Blumenbelag. Die Anzahl der Arbeitskräfte betrug 1930 120 und war 1937 auf 32 gefallen (Danckert 1992) << aus (1)
Und der Röntgen zeigt gar bis 1984 :roll: [Gäste sehen keine Links]

aber ... nun denn was ich habe:

:::::

1865 wurde die Porzellanfabrik von den Ziegeleibesitzern Emil und Robert Friedrichs in Gotha, Breite Gasse 7, gegründet,

Seit 1876 May & Lindner, ab 1887 Fa. Albert May mit 38 Arbeitern und seit 1889 im Besitz von Heinrich Gräser.

1892 führte der aus Lauterbach in Hessen stammende Fritz Pfeffer (1837-1922), vorher Mitarbeiter der Porzellanfabrik Limbach, den Betrieb als Porzellan- und Fayencefabrik weiter und nahm vor 1910 [Anm. A+B] Fritz Weber als Teilhaber auf.
1898/99 erfolgte der Fabrikneubau in der nahegelegenen Brauhausstraße 11.

[Anm. A] Fritz Weber hatte einen Sohn, Dr. Berthold C. Weber (*14. Juli 1893 in Alsfeld in Hessen geboren, kam aber bereits 1895 nach Gotha, wo sein Vater Teilhaber der Porzellanfabrik Fr. Pfeffer wurde. Das Chemiestudium nahm er in München auf, in Göttingen promovierte er. Von September 1923 bis April 1924 arbeitete er dann bei Prof. Rieke in Berlin-Charlottenburg. Dann ging er in die Keramische Industrie, zunächst in den väterlichen Betrieb nach Gotha, aber bereits ab Oktober 1925 war er als Betriebschemiker und Laborleiter bei der Porzellanfabrik Haldenwanger in Berlin-Spandau tätig. Im Juni 1930 übernahm Dr. Weber die Leitung des Betriebslaboratoriums der Porzellanfabrik Neuhaus der Siemens-Schuchertwerke. 1938 wurde er Oberingenieur und übernahm zusätzlich die Laborleitung der Keramischen Zweigwerke in Rodach und Hochstadt. Im Juli 1946 verließ Dr. Weber das Werk in Neuhaus. Er ging in die Vereinigten Staaten // ...WEBER HONORED Dr. Berthold C. Weber has been elected a fellow of the American Ceramic Society in recognition of productive scholarship ...]

[Anm. B - (11)] Adressbuch der keramischen industrie 1906 >> Pfeffer, Fr., Porzellan- und Majolikafabrik in Gotha (P. T. u. E.), Sachsen-Coburg-Gotha. — Telephon No. 344. — Inhaber: Fr. Pfeffer und Fr. Weber. Fabrikat für Inland und Export: Tiere, Figuren, Nippes (Genre Pfeifer), Puppenköpfe, Puppenglieder, schwimmende und bewegliche Badekinder, Nankingpuppen, Schwimmtiere, Vasen und Jardinieren, Oster-Nippes. <<

Um 1907 wurden Tiere in Kopenhagener Art in Biskuit, Nippes im Genre Pfeffer, Figuren, Vasen, Jardinieren, Puppenköpfe, Puppenglieder, schwimmende und bewegliche Badekinder, Schwimmtiere, Nankingpuppen aus Porzellan sowie Vasen, Jardinieren und Schreibzeuge aus Fayence gefertigt.
'Illustrirte Zeitung 1910' >> In der Gothaer Porzellan-Industrie bringt die weltbekannte Firma Fr. Pfeffer in Gotha Spezialitäten auf den deutschen und ausländischen Markt. Ihr besonderes Verdienst ist, daß sie stets originelle Neuheiten herauszubringen weiß, die überall Anklang fanden. Gegenwärtig fabriziert sie in Kopenhagener Art Tiere, Tiergruppen, Vasen,... Jardinieren und reizende Nippes in künstlerischer Ausführung. Die Fabrikate tragen das hier abgebildete Pfeffersche Fabrikzeichen. << [Gäste sehen keine Links]

Der Sohn Hermann Pfeffer, Leutnant der Reserve im 6. Thüringischen Infanterie-Regiment, welcher ebenfalls in der Porzellanfabrik tätig gewesen war, fiel am 6. März 1915 in Polen.

Um 1920 kam die Übernahme eines patentierten Verfahrens für die Herstellung künstlichen Meerschaums dazu.
1920 ließ die Stadt Gotha (Thüringen) von der Porzellanfabrik Pfeffer in Gotha ein Notgeldstück zu 50 Pfennig herstellen
Das Material war so genanntes Pfeffer-Porzellan. Die Farbpalette reichte von weiß bis zu mehreren Varianten grauer bis graugrüner Masseeinfärbungen. Die Stücke waren als städtisches Notgeld vorgesehen. Material und Prägetechnik waren jedoch dazu
ungeeignet. Wegen der schlechten Qualität wurde versucht, die Stücke an Sammler zu verkaufen. Absatzschwierigkeiten führten letztlich zur Einstellung der Produktion. Die Stadt Gotha ließ an ihrer Stelle 1921 in der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meißen neue Münzen
herstellen.
1921 - Die Stadt Gotha läßt von der Porzellanfabrik Pfeffer (Gotha) Porzellangeld herstellen. Zunächst handelt es sich um eine beschränkte Zahl von 50-Pfennig-Stücken, die etwa die Größe der Aluminium-5O-Pfennig-Stüicke haben und mit etwas Chrom graugrün gefärbt sind. In sauberer und scharfer Prägung tragen sie auf der tragen sie auf der Vorderseite die Bezeichnung „Stadt Gotha 50 ' Pfennig“. auf der Rückseite das Gothaer Stadtwappen (den St. Gotthard) mit der Jahreszahl.

Nach dem Tod seines Vaters 1922 führte Max Pfeffer das Unternehmen in dessen Sinne fort. Ebenfalls 1922 wurde die Firma in eine GmbH umgewandelt.
Unter den Direktoren F. Weber und Max Pfeffer produzierten um 1925 100 Arbeiter in der Brauhausstraße 11 in zwei stein- und braunkohlegefeuerten Brenn- und vier Muffelöfen für das In- und Ausland neben Kunst- und Luxusporzellan (Tiere, Nippes, Figuren, Vasen, Jardinieren) auch Gebrauchsgeschirr wie Kaffeegeschirr, Tassen, Küchengarnituren, Milchgießer, Zuckerschalen, Salztöpfe, Marmeladedosen, Nesteier, Eierbecher, Mugs, Tintenfässer und Schwammschalen sowie… [einen Teil konnte ich bei (1) nicht einsehen] …
Eine Spezialität der Fr. Pfeffer GmbH bildeten Tiere in Scharffeuerfarben nach Kopenhagener Art (Adreßbuch 1925). Der Betrieb verfügte über Malerei, Druckerei, Aerographenanlage und Massemühle. Als Entwerfer war zu dieser Zeit der Kunstmaler Arnold Viegelmann, München, tätig.

Das Unternehmen geriet 1932 in Zahlungsschwierigkeiten und ging 1934 in Konkurs. Noch im gleichen Jahr erfolgte die Neugründung als Porzellanfabrik durch die Schwiegertochter / Ehefrau von Max Pfeffer, Ilse Pfeffer (geb. Salzmann), als Geschäftsführer Rudolf Pfeffer (Kaufmann). Der Tierfiguren und Ziersteingut herstellende Betrieb erlosch um 1940/1941.

[[1938 Gebrüder Heubach AG, Lichte b.Wallendorf: A.-G. in G.m.b.H. umgewandelt. An Stelle von Eduard Heubach zum Geschäftsführer bestellt: Max Pfeffer. (ob das jener war?)]]
[[ Pfeffer, Fritz: 1888 - nach 1942, Sohn eines Gothaer Porzellanfabrikanten, Dr. jur., Syndikus des Thüringer Arbeitgeberverbandes in Gotha und Geschäftsführer der DVP ]]
:::::

Hauptquellen
(1) Mineralische Rohstoffe und ihre Nutzung im Kreis Gotha, Dr. rer. nat. Gerhard Weise
Materialforschungs- und -prüfanstalt an der Bauhaus-Universität Weimar, 2002
[Gäste sehen keine Links]
(2) Von der herzoglichen Residenz zur Industriestadt: Kompendium zur Industrialisierung in Gotha vom 19. Jahrhundert bis zum Beginn des …
[Gäste sehen keine Links]
(3) Sprechsaal für Keramik, Glas, Email, Silikate, Band 48,Teil 1, 1915
[Gäste sehen keine Links]
(4) Sprechsaal für Keramik, Glas, Email, Silikate, Band 71, 1938
[Gäste sehen keine Links]
(5) [Gäste sehen keine Links]
(6) [Gäste sehen keine Links]
(7) Tonindustrie-Zeitung und Keramische Rundschau, Band 45,Teil 1, 1921
[Gäste sehen keine Links]
(8) Keramische Zeitschrift, Band 22, Verlag Schmid, 1970
[Gäste sehen keine Links]
(9) Ceramic Industry, Bände 80-81, Industrial Publications, Incorporated, 1963
[Gäste sehen keine Links]

(10) Illustrirte Zeitung, Band 134, J.J. Weber, 1910
[Gäste sehen keine Links]
(11) Adressbuch der keramischen industrie: Enthaltend die firmen der fabriken für porzellan, steingut, favence, majolika... In Deutschland und Oesterreich-Ungarn, mit den fabrikmarken, Müller, 1906
[Gäste sehen keine Links]


Die Sache mit dem Punkt - dazu hab ich nirgendwo was gefunden; manchmal ist er da, manchmal nicht... ob das zeitlich eine Bedeutung haben könnte - ?? Jedenfalls wurde diese Pressmarke wohl direkt ab 1892 und bis 1934 verwendet; ob der 'FP im G-Stempel' tatsächlich erst ab 1900 verwendet wurde, oder früher, kann ich nicht belegen, da frühe Stücke kaum irgendwie auftauchen...
... die von Ilse sind m.W. die mit dem Krönchen - hab einige, leider wenige, von deren tierischen Messerbänkchen ;-)

Nicht richtig ist daher m. E. jedoch die häufig vorkommende Formulierung in einer Marken-Datenbank >> Porzellanfabrik Fritz und Ilse Pfeffer in Gotha << da das ja zwei aufeinanderfolgende Unternehmen und der gezeigte Stempel Fritzens...

Wie jetzt die gezeigte Figur einzuhängen wäre ... ist ja das erwähnte Biskuit um/ab (?) 1907 ... aber momentan fehlen mir da einfach Vergleiche ...

*Pikki*
  • hardy2011 Offline
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Porzellanfigur welche Manufaktur

Beitrag von hardy2011 »

Hallo,vielen lieben Dank an euch...hat mir super geholfen
LG Hardy
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