Biedermeier Nähtisch??

[reas]

Lavendelöl

hmm - interessant, dass Du das erwähnst ... aber ich bin wohl eh die Einzige hier, die nicht mit Lein- sondern mit Nussöl hantiert *GGG*

Immer mehr merke ich das ich keine Ahnung von Antiquitäten restaurieren habe...ergibt das Nussöl einen anderen Ton? Denn dieses orange vom Leinöl ist langweilig...

@Idealist47 was den guten Espresso ausmacht ist doch die Maschine und zwar eine Siebdruck am besten mit Entkalkungsanlage und die richtige Wahl der Bohne

[Pikki Mee]

was den guten Espresso ausmacht ist doch

die Kaffeemischung, die Röstung, die Mahlung... und [Gäste sehen keine Links] ... denn vorher entkalktes Wasser (also vor dem Erhitzen) hält zwar eine macchina sauber, macht m.E. aber den Espresso lasch ... der Unterschied ist genau so groß wie zwischen Kaffee aus der Kaffeemaschine oder filtergebrüht ... der Rest ist fast nur Marketing

Zu Nussöl später... muss eben noch was erledigen

[Idealist47]

was den guten Espresso ausmacht ist doch die Maschine und zwar eine Siebdruck am besten mit Entkalkungsanlage und die richtige Wahl der Bohne

Guten Abend,
oh je, das Kaffeethema wird hier wohl schnell den Rahmen sprengen. Ist eine andere Wissenschaft.
Ganz knapp gesagt: Langzeitröstung, frisch geröstet, Espresso im Siebträger min. 8 bar Extraktionsdruck, Wasserqualität, Temperatur,
Anpressdruck, richtig tampern... um nur einige zu nennen.
Natürlich auch das eigene Geschmacksempfinden.
Gruß
Martin

[Pikki Mee]

das ich keine Ahnung von Antiquitäten restaurieren habe

... mach Dir nichts draus, ich im Wesentlichen auch nicht ... hatte/habe ganz andere (Hinter-)Gründe, mich mit Lacken, Firnissen & Farben zu befassen... aber wer weiß? Synergieeffekte?

ergibt das Nussöl einen anderen Ton? Denn dieses orange vom Leinöl ist langweilig...

kann es sein, dass ich das nicht ganz verstehe? wieso macht es denn das?

Also Walnussöl, direkt in/aus der Flasche, ist auch erstmal gelblich. Aber es verliert unter Lichteinwirkung die Farbe... das kann man entweder vorher machen oder aber einfach das geölte Etwas während der Trocknungsphase hell stellen. Irgendwann ist eh alles weg und es ist auch insgesamt recht vergilbungsarm. Bei ganz hellem Holz etc. - Distelöl ... aber das ist wirklich sehr langsam trocknend; Mohnöl ist von der Trocknung her wie schon gesagt auch langsam und allein/ohne Additive nicht wirklich zu gebrauchen.
(nun aber nicht einfach in den Supermarkt marschieren ... das sind ggf. andere Qualitäten, die Du erst aufbereiten müsstest... da braucht Du entsprechend dafür hergestellte Produkte)

Walnussöl trocknet zu Beginn deutlich langsamer als Leinöl, aber - zum Ende hin beschleunigt sich der Vorgang mehr und mehr, so dass es nach meiner Erfahrung so weit aufholt, dass das kaum einen Unterschied macht.

Zu Tungöl (=Holzöl) kann ich nichts genau sagen, zwei-, dreimal was ganz Kleines (also im wenige Quadratzentimeter-Bereich) ausprobiert, aber nur eh schon dunkle Sachen.. weiß nur, dass das gekocht und geklärt werden muss, weil ohne dass sich so ein schleierartiger Überzug bildet, der auch wieder abschilfert und das es auch Trochnungshilfsmittel braucht. Andererseits bekommt man dann, in einer Mischung mit Terpentinöl zusammen Firnis oder eine Art Hartöl, welches auch pigmentierbar ist... aber das weiß ich nur von jemand anders, der damit Wandpaneele und auch Dielen bearbeitet hat.

Guckst Du auch da zu den Ölen [Gäste sehen keine Links]

*Pikki*

[Gast]

Die bei Leinoel Behandlung entstehende Farbveränderung ist das Anfeuern vom Holz. Völlig natürlich - entsteht vergleichbar auch beim wässern oder wenn andere ins Holz eindringende Oberflächenbehandlungen durchgeführt werden.

Mohnoel trocknet wirklich sehr langsam - und wurde früher mit bestimmten Bleipulvern zu einem Kitt verarbeitet der Irdenware und Porzellan flicken konnte. Bei alten Abflussrohren in Küchen wurde teilweise auch der Kitt eingesetzt. Nach Abtrocknung weitgehend Laugenbeständig und recht dauerhaft.
[Gäste sehen keine Links]

[gerümpel]

Klugscheißmodus ein:
Nur am Rande: Weder Leinöl noch Mohnöl (wer außer Geigenbauern verwendet bitte Mohnöl?) trocknen jemals.
Sie härten durch Sauerstoffaufnahme aus. Die Firnis am Ende ist ein Polymer und kein abgetrocknetes Harz oder sonstwas. Das ist ja gerade der Witz an der Sache. Reile Öle schmecken zwar bestens, sind aber aufgrund der Härtungszeiten auf Holz nur für absolute Stoiker geeignet...
Klugscheißmodus aus.

[Idealist47]

Aha...
Leinöl in Verbindung mit Sauerstoff wandelt sich um zu Linoxin. Lateinisch ist Leinöl `` Linoleum``
Leinölfirnis ist die Bezeichnung für verkochtes Öl, welches mit höhstens 5% Sikkativ ( Metallsalze ) versetzt ist.
Standöl sind Öle die durch Sonnenlicht geklärt sind. Schleimstoffe setzen sich ab. Halböle sind verdünnte Stammlösungen.
Nun der Begriff ``Firnis `` ist ein Trugschluß, denn ein z.b. verkochtes Leinöl bildet zwar eine dünne Linoxinschicht ist aber kein
eigendliches natürliches Harz. Wenn Leinöl mit Harzen verkocht wird, so entsteht ein ``Hartöl ``

Nun aus der Firnisgeschichte: los ging es mit Sandarak. Dieser wurde in Weingeist gelöst und bekam den Begriff `` Firnis ``
Handelshäfen waren auch für Handelsbegriffe der Materialien verantwortlich, z.b. vezianer Terpentin. Übrigens zum Thema Terpentin,
reines Terpentin ist der Baumsaft, der aus geritzer Rinde der lebenden Bäume aufgefangen wird. Balsamterpentinöl ist ein Nebenprodukt
( Destilat ) aus der Weiterverarbeitung des Kolophoniums.

Zum Tungöl kann ich bei eurem Interesse mein Wissen und praktische Erfahrung mitteilen.

noch mal zum Leinöl: reines Leinöl mit etwas Salzsäure verbunden ergibt ein sehr klares Öl, habe es schon probiert.

Habt einen schönen Abend
Martin

[Pikki Mee]

Klugscheißmodus

... yup, aber menno, glaube doch fast, dass alle Profis hier sich dessen bewusst sind.. war schon spät gestern und bitte meine umgangssprachlichen Gebrauch von 'Trocknung' im Sinne von dem eigentlich korrekten '(Aus-)Härtung' in diesem Zusammenhang zu entschuldigen... bei Malfarben sagt man das eh meist und auch die eigentlich nicht richtige Verwendung von 'Sikkativen', also Trocknungs(hilfs)mitteln [Gäste sehen keine Links] verleitet halt dazu. Und Du möchtest nicht wirklich, dass ich den Besserwissermodus nehme und mich über die verschiedenen (auch noch weiteren möglichen) Polymerisationsmechanismen bei Leinöl verbreite

wer außer Geigenbauern verwendet bitte Mohnöl?

nicht nur, aber auch z.B. Leutz, die ihre (Mal)Farben selber machen ... sonneneingedicktes ist ein echt cooler Stoff, wenn man mit hellen Pigmenten arbeitet ... auch Messerschnitzer... oder aber für spezielle Klebstoffe... Mohnöl kannst Du auch als tackifier benutzen oder aber dafür [Gäste sehen keine Links]

Wesentlich exotischer ist noch Perillaöl ... gilbt wie die Pest, aber macht viel härtere Oberflächen als Leinöl 8)

Wenn Leinöl mit Harzen verkocht wird, so entsteht ein ``Hartöl ``

mmm... das nicht
[Gäste sehen keine Links]
>> Um den Aushärtungsvorgang, die Oxidation und Polymerisation, zu beschleunigen, wird Leinöl unter Luftabschluss verkocht, wodurch eine anpolymerisierte Form des Öls entsteht: „Hartöl“. <<

Nun der Begriff ``Firnis `` ist ein Trugschluß, denn ein z.b. verkochtes Leinöl bildet zwar eine dünne Linoxinschicht ist aber kein eigendliches natürliches Harz.

warum Trugschluss?
vgl. die Definitionen [Gäste sehen keine Links] und [Gäste sehen keine Links]


*Pikki*