Guten Abend Harry,
sehr freudig zu lesen, das du für dieses Thema offen bist, prima
3rd gardenman hat geschrieben: Ich persönlich habe gelernt dass alter Schellack in der Regel komplett abgenommen wird - so auch die Vorgaben von der Kundschaft, staatliches Hochbauamt und diverse Kirchenstellen.
Das mag sicher sein, Vorgaben von offiziellen und privaten Auftraggebern sind nicht zu revidieren, den noch darf man aus seiner überzeugter
Sicht Empfehlungen geben. Ich bin ein Mensch, der ohne dem ``warum`` nicht leben kann. Ich gehe auf handwerkliche Tradition und
Manier ein und dann stelle ich meine Fragen. So erreiche ich irgendwann die Logig für mich die Materie zu verstehen.
Ich bin immer autodidaktisch gewerblich seit über 20 Jahren tätig. Viele Kontakte zu Restauratoren, Werkstattbesuche und dort Arbeit leisten,
Kollege in Irland für Konservierung u. Restaurierung ( zwei Wochen dort tätig ) liegen hinter mir. Schriftliche Dokumente der Studienzeiten erleichtern den Weg. Aber das ist weitaus hier in diesem Lande ein schwieriges Thema
3rd gardenman hat geschrieben: Es sollte immer die Holzoberfläche gesäubert und hinterher neu mit Schellack poliert werden.
Meine Variante ist auch definitiv eine Reinigung
3rd gardenman hat geschrieben: Auf einer Oberfläche die mit Möbelpolitur unsachgerechter Herstellungsart kann ich keinesfalls eine beständige Schellackpoliturschicht aufbauen.
Ja das Thema hatten wir hier gerade. Ich kann dieses schon sehr gut durch Ansicht ausmachen. Sehr oft ist ein schmieriger Film sichtbar.
Sicher ein Argument für eine Aufpolierung.
3rd gardenman hat geschrieben: im freien Handel 2-K Lacke
Da bin ich ganz bei dir, brauchen wir nicht ausdiskutieren. Ich habe einen anderen Weg eingeschlagen. Viele historische Rezepte gelesen,
versucht zu verstehen, dazu praktisch probiert, auch eigene Rezepte ausprobiert, immer dabei ``warum``
Die Natur schenkt uns viele Naturharze, auf den die Menschheit ihre Entwicklung Schutz der Objekte stützt. Ich finde die Königsklasse
ist der Bernstein. Dieser als Lack ist dem Kunstharz gleichgestellt, wenn nicht sogar unübertroffen. Es hat sich leider der Kunstharz durchgesetzt. Berichte mal darüber, was ich bislang ausprobiert habe.
3rd gardenman hat geschrieben: Im Betrieb ist eine Lackierkabine mit Absaugung, Airless von Wagner, Sata und unzählige Trockengestelle vorhanden.
Das waren meine Anfänge, mein Kumpel, selbst am restaurieren, sagte das wäre optimal. Alles alte runter und los gehts...
Erinnere mich an die Sata, habe schnell erkannt, das ist tischlern und keine restauratorische Arbeit
Fasse mal zusammen etwas tiefgründiger : großflächig abgehobener, stark rissiger und zerstörte Bereiche großflächig ( z.b. Hitze )
werde ich auch abziehen. Auch sehr stark vergilbter Schellack, der die Poren in dunklen Hölzern leuchten lässt ( meist wurde kein dunkler Schellack verwendet ) sollte entfernt sein. Aber ! ich beginne immer erst mit einer Reinigung und schleife mit Petroleum fein an, dann erst entscheide ich.
Dein Möbel sieht optimal für eine Aufpolierung aus.
3rd gardenman hat geschrieben: Im Betrieb wird mit Schellack nach eigener Rezeptur gearbeitet, Poren verfüllt und mit dem geballten Wissen versucht die Oberfläche wieder schön zu machen.
Dazu aus alter Lektüre: gelöste Blattgelantine diente auch als Porenfüller. Selbst getestet. Finde es Vorteilhaft gegenüber neumodische Porenfüller, die farblich eingestellt sind. Das Holz ändert seine Farbe in seinen Jahren, der Füller wenig, hebt sich ab.
Gelantine bleibt klar. Auch viele Polierer waren Zigarrenraucher, die Asche wurde mit einpoliert.
So nun viel geschrieben, nun noch etwas Werkstatt...
einen schönen Abend Harry
p.s. ein Workshop, ja warum nicht, alles kann nichts muß
