Vielen Dank schon mal für Eure Einschätzungen. Zinn ist also nicht immer mit einer Marke oder Punze versehen?
Mit diesen Zahlen auf der Rückseite (das letzte Bild müsste dazu ein Viertel nach rechts gedreht werden) kann niemand etwas anfangen?
Ich vermutete ja auch "automatisch" Zinn, bis letztens jemand mit schlauer Miene dagegen klopfte, und abschätzig meinte, das wäre Blei. Dass man das am Geräusch mittels "Klopfprobe" unterscheiden kann, war mir neu, aber etwas verunsichert war ich doch. Jedenfalls hat es denselben Farbton, wie einige andere Zinnsachen, die ich habe. Ich habe das Service inzwischen mit einem „Gift- und Säurefreien Universalstein“ geputzt, sehe aber keinen nennenswerten Unterschied zwischen Vorher und Nachher,

abgesehen davon, dass das Handtuch, mit dem ich es abtrocknete, etwas schwarz ist.
Eigentlich müsste man doch in Kenntnis des spezifischen Gewichts von Zinn und Blei und anhand des (im Wasserbottich mit Messskala am Rand) verdrängten Volumens und des Gewichts des Services mittels Rechenformel das Material bestimmen können… (Wobei natürlich das Problem auftaucht, dass dem Zinn meist andere Materialien beigemischt wurden.)
Vielen Dank für den link zu den Kinder- und Spielservices! Leider bin ich mir nicht sicher, ob meines eine Tee- oder Kaffekanne darstellen soll. Die Kanne hat von beidem was, finde ich.
Aber
dass es sich bei meinem Service um Kinder- bzw. Spielzeuggeschirr handelt, finde ich sehr schlüssig, je länger ich es mir durch den Kopf gehen lasse. Denn es erklärt ziemlich gut, warum es (von meiner Großmutter) aufgehoben wurde : Weil man wohl immer etwas aus seiner eigenen Kindheit gerne aus nostalgischer Erinnerung aufbewahrt. Doch wie ich meine Großmutter kenne, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach sogar um Kindergeschirr meiner Urgroßmutter, welches sie als Tochter respektvoll/liebevoll aufbewahrt hat (wie so vieles andere auch…

) Dann wäre es um 1860 zu datieren.
Mir ist klar geworden, dass ich leider absolut keine Verwendung dafür habe und leider auch keinen Kaminsims, auf den ich es zur Zierde stellen könnte. Daher habe ich das Geschirr letzten Sommer sogar mit zum Flohmarkt genommen. Es kam aber nur ein aufdringlicher Typ, der mir weniger als den Materialpreis geboten hat, um es zum Einschmelzen zu geben. Den habe ich abgewimmelt, denn zum Einschmelzen kann ich es auch selbst bringen. Will ich aber gar nicht. Ich würde es lieber „in gute Hände“ abgeben. Dass es weiterhin in Papier gewickelt in einer Kiste liegt, halte ich jedenfalls nicht für sinnvoll.