Hallo zusammen,
die Restauratorin hat mir das erste Bild des Stückes geschickt, das Ergebnis ist super!!!
Sie ist wie folgt vorgegangen:
Sie hat ganz bewusst auf Abbeizer verzichtet, da das zu aggressiv gewesen wäre. Sie hat nach diversen Tests die Farbe vorwiegend mechanisch (Skalpell) abgetragen und konnte die originale Farbe und Patina größtenteils erhalten, inklusive der Vergoldung, die sich unter der Farbe befand. Selbst die feinen Rillen hat sie ausgekratzt.
Sie hat auch mit verschiedenen experimentellen Methoden bereits einen sehr wertvollen Altar von Überstreichungen gerettet und ist entsprechend versiert.
Auch die grüne Farbe auf der Schnitzerei hat sie meisterlich entfernt. Darüberhinaus hat sie punktuell an den Fehlstellen und and den Stücken mit Farbverlust gebeizt, um ein homogeneres Bild zu erzeugen.
Unter der Ölfarbe befand sich noch schwarze Schuhcreme als Grundierung, die auch entfernt wurde
Es war natürlich eine sehr aufwendige und nervenaufreibende Arbeit, aber der Aufwand hat sich gelohnt.
Ich bin mir sicher, dass Sie eigentlich mein Budget und damit den Zeitrahmen deutlich überspannt hat. Damit Ihr Aufwand nicht völlig ausufert, bleibt das Innere der Kiste gefärbt, was mich wenig stört.
Obwohl der finanzielle Aufwand mit Anschaffungs- und Restaurierungskosten nicht unerheblich war, würde ich es wieder tun. Die Schatulle bekommt einen schönen Platz im Wohnzimmer.
Zur Kiste selbst:
Es ist definitiv eine Marriage. Die Kiste ist neuer und von weniger guter Qualität. Die Umfunktionierungstheorie ist damit bestätigt.
Sie ist auch der Meinung, dass man die Marriage beibehalten sollte, weil es doch ein Teil der Geschichte des Stückes ist.
Sobald ich sie abgeholt habe, folgen bessere Bilder.
liebe Grüße,
Simon

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