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Barock-Vitrinenaufsatzsekretär

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  • nullie Offline
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Barock-Vitrinenaufsatzsekretär

Beitrag von nullie »

Hallo zusammen,

ich habe von einer Bekannten einen Vitrinenaufsatzsekretär überlassen bekommen, den ich irgendwann in weiter Zukunft gerne restaurieren würde.
Leider konnte die Bekannte nicht viel zu dem Stück sagen.

Mich würde eure Meinung zur zeitlichen Einordnung interessieren. Ich tippe auf irgendwann vor 1780, frage mich aber ob ich damit richtig liege.
Meine schlauen Bücher von Prof. Haaff haben mich bei der zeitlichen Einordnung im Stich gelassen.
Falls irgendwie möglich, würde mich interessieren ob man "vor 1780" genauer einordnen kann.

Das Stück ist aus massiver Eiche. Der mittlere Teil mit der Schrägklappe ist aufgrund der niedrigen Kellerdecke separat fotografiert.
  • Am gesamten Stück sind fast ausschließlich Holznägel verwendet.
    Die Böden der Schubläden sind stumpf mittels Holznägel aufgenagelt.
    Die Bretter der Rückwand sind vertikal aufgebracht und nicht wie später horizontal.
    An den Böden der Schubläden sind aus meiner Sicht auch Handsägespuren erkennbar.
    Das Stück muss irgendwann mal restauriert worden sein, da beim Austausch der Rückwand einige Stellen ergänzt worden sind und die Laufleisten relativ wenig abgenutzt sind.
    Bei einer Schublade fehlt ein Beschlag und nichts deutet darauf hin, dass die vorhandenen Beschläge nicht die Originalen Beschläge sind.
Wie schätzt ihr das Alter des Stücks ein?
Danke euch!
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  • nullie Offline
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Barock-Vitrinenaufsatzsekretär

Beitrag von nullie »

Hier noch Fotos von den Schubläden, dem Scharnier der Schrägklappe und ein Foto vom Schloss der Schrägklappe.
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P2240050.JPG (60.54 KiB) 701 mal betrachtet
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  • Schmidtchen Offline
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Barock-Vitrinenaufsatzsekretär

Beitrag von Schmidtchen »

Mit deiner Altersangabe tue ich mich schwer.
Das Fichtenholz der Schubladen sieht für mich junger aus als 1850.
Auch die vielen Messing schrauben sehen für mich später aus. Früher wurden eher geschmiedete Nägel genommen.
Die Scharniere wirken auch nicht so handgeschmiedet.
Die Schlüsselschilder mit den Putten deuten für mich eher auf Historismus hin.
Ich kann völlig falsch liegen und wir haben hier bessere Experten, aber ich sage vom Gefühl 100 Jahre später
  • reas Offline
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Barock-Vitrinenaufsatzsekretär

Beitrag von reas »

Hallo,
die stumpf angenagelten Schubladenböden sollten ein Indiz dafür sein dass ein Möbel vor 1770 gebaut wurde, im letzten Drittel/ 18Jh. wurden sie eingenutet.
Mehr kann ich zur genaueren Datierung nicht beitragen.
Ja, Handsägespuren an den Böden sind schön erkennbar.
Ich denke dass die Schlüssellochschilder doch ausgetauscht wurden weil sie an den Türen zu groß waren und abgeschnitten wurden und so etwas hätte man früher beim Möbelbau nicht gemacht.
Die Griffe sehen anders aus und sind vielleicht original, leider kann ich es nicht ganz gut auf dem Foto erkennen.
  • nullie Offline
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Barock-Vitrinenaufsatzsekretär

Beitrag von nullie »

Danke euch Beiden für eure Posts!

Ich konnte nach mehreren Stunden im Netz auch kein direkt vergleichbares Stück finden.
Tabernakelsekretäre findet man viele, allerdings ohne Aufsatzvitrine. Irgendwie etwas verwirrend.

Kommt man über die Form der Schubläden vielleicht weiter?
Ich kenne mich mit Barockmöbeln nicht aus, habe bei der Recherche eher die oftmals vertretene doppeltgeschweifte Form gefunden.

Die Schlüssellochschilder und die Griffe wurden vermutlich doch gesamthaft ausgetauscht.
Auf den Griffen ist das selbe Motiv mit den beiden Putten zu sehen.

Anbei noch drei Fotos auf denen die Griffe sowie die Schublade ohne Griffschild erkennbar sind.

Schönen Samstag euch.
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Zuletzt geändert von nullie am Samstag 25. Februar 2023, 17:58, insgesamt 1-mal geändert.
  • reas Offline
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Barock-Vitrinenaufsatzsekretär

Beitrag von reas »

nullie hat geschrieben: Samstag 25. Februar 2023, 15:23 Ich konnte nach mehreren Stunden im Netz auch kein direkt vergleichbares Stück finden.
Habe auch danach gesucht, erfolgslos... die Stücke mit verglastem Aufsatz sind schon seltener zu finden.
Aus meiner Sicht ist es zweifelslos ein Möbel aus dem 18. Jh. Im 19. Jh. hat niemand mehr die Böden stumpf mit Holnägeln angenagelt. Zudem die geschweifte Form, konkav- konvex gab es nur in der Barockzeit.
Wenn du sagst alle Beschläge haben das gleiche Aussehen dann sind sie nicht original denn wie schon erwähnt man hätte sie nicht einfach abgeschnitten weil zu groß.
Da der Sekretär aus Eichenholz ist ist er wertiger als Weichholzmöbeln aber dennoch nicht hochwertig wie die furnierten aus verschiedenen Edelhölzern
Die Profilleisten an den Glastüren sehen auch aus als ob sie nicht aufgesetzt sind sondern aus einem Stück Holz vom Rahmen gemacht wurden... dass war vor 1800 üblich, erst danach wurden die Leisten separat gemacht.
  • nullie Offline
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Barock-Vitrinenaufsatzsekretär

Beitrag von nullie »

Danke dir! :+1:
  • thalasseus Offline
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Barock-Vitrinenaufsatzsekretär

Beitrag von thalasseus »

Hallo zusammen,
reas hat geschrieben: Samstag 25. Februar 2023, 15:59 ein Möbel aus dem 18. Jh
das denke ich gegenwärtig auch, aber es gibt doch ein paar Merkwürdigkeiten:
Wenn ich nur das geschweifte Unterteil gesehen hätte, hätte ich zuerst beinah an Stilmöbel gedacht. Hm, - also das Formverständnis im 18. Jahrundert und davor war, denke ich, von einem Bedüfnis nach Wohlordnung und Vermittlung geprägt. Durchaus hierarchisch und ein bisschen Spiegel der Gesellschaft. Die Bauteile und Ornamente stützen einander und dienen der übergeordneten Form, Säulen tragen das Gesims, viefältig und kunstvoll gestufte Profile vermitteln zur Füllung usw. So haben konstruktive u ornamentale Elemente immer ihren Platz und Sinn im Ganzen.

Sorry für den Exkurs, - bei Stilmöbeln merkt man häufig, dass dieses Prinzip (natürlich) nicht mehr oder nur noch retromäßig da ist. Merkwürdig finde ich hier u.a. diese kantig aufgesetzten senkrechten Eckbrettchen an den seitlichen Kanten der Schubkästen. Keine Vermittlung durch Profile u eigentlich auch keine gestalterische Motivation; ähnlich diese eingetieften Rechtecke über die ganze Schubladenfront, à la Füllung. Gut, vielleicht damit noch herleitbar. Hier mal ein Vergleichsbeispiel, wo ich 18. Jahrhundert, (allerdings 2.Hälfte) sofort schlüssig finde, mit den reich profilierten Tür-Füllungen usw.
[Gäste sehen keine Links]

Hier dagegen im oberen Teil so etwas wie die Mittelleiste mit der schlichten, rechteckig eingetieften Nut - das kommt mir eher gründerzeitlich vor.
Das Gesims oben sieht dann wieder stimmig aus --- o.k. solche Details eben. Denke schon auch 18., aber mit einer späteren Umarbeitung. Die hübschen Griffe/Schlüsselschilder mit Festons und Putten wären eher Louis Seize, mit den kugelköpfigen Schräubchen aber wohl nachträglich. Und die geschweifte Zarge unten ... das wirkt, wäre es nicht geschwungen, fast biedermeierlich. Und bei einem schlichten Teil um 1750/70 würde ich auch ein paar C-Schwünge u dergl erwarten.
[Gäste sehen keine Links] (wobei ich mir der Authentizität des Aufsatzes hier auch nicht sicher bin)
Vielleicht ist das ein ländliches Möbel eher nach 1780 mit einer gewissen Portion Stilverspätung? (So wie man es bei Schränken dann u wann sieht) (Und dann wäre es natürlich stimmig mit den Beschlägen)

Interessant wäre es noch, den Schrägklappenteil mit Innenleben etwas ausgiebiger zu sehen.

Grüße, thal
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