Pastell? Aquarell? Winckhler
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- bwro Offline
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Pastell? Aquarell? Winckhler
Ich habe hier ein Aquarell? mit den Massen ca. 47 x 35 cm.
Die Signatur läßt sich als WINCKHLER lesen.
Gekauft habe ich es vor ca. 3 Jahren von einer Frau, die mir auch eine Geschichte dazu wußte:
Ihr Vater war zur Zeit des 3. Reichs in führender Position in der Asphaltindustrie tätig. Dieses Bild habe er zu einem Jubiläum o.ä. von Künstler selbst erhalten. Dieser sei als Lehrer an der Kunstakademie in München tätig gewesen.
Vielleicht gibts einige Infos von Euch
Die Signatur läßt sich als WINCKHLER lesen.
Gekauft habe ich es vor ca. 3 Jahren von einer Frau, die mir auch eine Geschichte dazu wußte:
Ihr Vater war zur Zeit des 3. Reichs in führender Position in der Asphaltindustrie tätig. Dieses Bild habe er zu einem Jubiläum o.ä. von Künstler selbst erhalten. Dieser sei als Lehrer an der Kunstakademie in München tätig gewesen.
Vielleicht gibts einige Infos von Euch
- Zwiebel Offline
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Hallo bwro,
Theodor von Winckhler war an der Kunst Akademie München immatrikuliert, siehe Auszug aus dem Matrikelbuch. Auf den Personallisten erscheint er nicht, und ist weder im ThB, Vollmer, noch AKL verzeichnet. Den Benezit und Dressler hab ich nicht.
Transkription
Matrikelbuch:
1841-1884
Matrikelnummer:
3279
Vorname:
Theodor von
Name:
Winckhler
Eintritt:
25.04.1876
Austritt:
Ort (Faksimile):
aus Ingolstadt
Stand der Eltern:
dessen Vater: Hauptmann +
Konfession:
katholisch
Adresse:
Alter:
17
Fach bei Einschreibung:
Antikenklasse
Beste Grüße,
Zwiebel
Theodor von Winckhler war an der Kunst Akademie München immatrikuliert, siehe Auszug aus dem Matrikelbuch. Auf den Personallisten erscheint er nicht, und ist weder im ThB, Vollmer, noch AKL verzeichnet. Den Benezit und Dressler hab ich nicht.
Transkription
Matrikelbuch:
1841-1884
Matrikelnummer:
3279
Vorname:
Theodor von
Name:
Winckhler
Eintritt:
25.04.1876
Austritt:
Ort (Faksimile):
aus Ingolstadt
Stand der Eltern:
dessen Vater: Hauptmann +
Konfession:
katholisch
Adresse:
Alter:
17
Fach bei Einschreibung:
Antikenklasse
Beste Grüße,
Zwiebel
- bwro Offline
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Hallo bwro,
natürlich ist er das. Viele der, an der Akademie für Bildende Kunst, eingeschriebenen Künstler haben in den unterschiedlichsten Lehrfächern angefangen und sich erst später entschieden, was sie endgültig machen werden. Der Theodor v. Winckhler ist 1859 geboren worden, hat, so schätze ich, von 1876 - 1879 studiert, Lehrer nicht angegeben, was mich wundert. Viele der heute bekannten Maler/Künstler haben in der Antikenklasse angefangen, eventuell aus Personalmangel??? Wie schon geschrieben, hat Winckhler nicht an der Münchner Akademie doziert!
Gerne erzählen Besitzer über ihre Kunstobjekte halbe Geschichtsbücher, um ihre angebotenen "Werke" interessanter zu gestalten. Exakt so wird es sich hier auch mit dem Dritten Reich verhalten. Ich sehe da weder einen unmittelbaren Zusammenhang, noch irgendeinen Verweis auf die miese Zeit!
Meines Erachtens ist das Blatt, nach den Fotos zu urteilen eine Gouache in guter Qualität, leider nicht ganz fertig gestellt, also eher eine Studie, in den 20er/30er Jahren des 20sten Jahrhunderts entstanden. Dann wäre Winckhler etwas über 60 gewesen, im besten Mannesalter, als er das Sujet angelegt hat.
Zudem wäre das Bild, in dem Zustand, in der Ausführung, während einer verwerflichen "Epoche" der "Perfektion", SO nie als Ehrengabe überreicht worden!!!
An Deiner Stelle würde ich mir bei Boesner ein schönes Passepartout zuschneiden lassen und das ganze unter Museumsglas, mit einer Goldleiste gerahmt, komplettieren.
Schalom und beste Grüße,
Zwiebel
natürlich ist er das. Viele der, an der Akademie für Bildende Kunst, eingeschriebenen Künstler haben in den unterschiedlichsten Lehrfächern angefangen und sich erst später entschieden, was sie endgültig machen werden. Der Theodor v. Winckhler ist 1859 geboren worden, hat, so schätze ich, von 1876 - 1879 studiert, Lehrer nicht angegeben, was mich wundert. Viele der heute bekannten Maler/Künstler haben in der Antikenklasse angefangen, eventuell aus Personalmangel??? Wie schon geschrieben, hat Winckhler nicht an der Münchner Akademie doziert!
Gerne erzählen Besitzer über ihre Kunstobjekte halbe Geschichtsbücher, um ihre angebotenen "Werke" interessanter zu gestalten. Exakt so wird es sich hier auch mit dem Dritten Reich verhalten. Ich sehe da weder einen unmittelbaren Zusammenhang, noch irgendeinen Verweis auf die miese Zeit!
Meines Erachtens ist das Blatt, nach den Fotos zu urteilen eine Gouache in guter Qualität, leider nicht ganz fertig gestellt, also eher eine Studie, in den 20er/30er Jahren des 20sten Jahrhunderts entstanden. Dann wäre Winckhler etwas über 60 gewesen, im besten Mannesalter, als er das Sujet angelegt hat.

An Deiner Stelle würde ich mir bei Boesner ein schönes Passepartout zuschneiden lassen und das ganze unter Museumsglas, mit einer Goldleiste gerahmt, komplettieren.
Schalom und beste Grüße,
Zwiebel
- bwro Offline
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Abend Zwiebel,
zunächst ganz herzlichen Dank für Deine Erklärung zur Antikenklasse. Sehr informativ, also wieder mal was gelernt
Ich hatte mich da missverständlich ausgedrückt. Die Dame hatte es nicht als offizielle Ehrengabe o.Ä. bezeichnet, sondern als ein Geschenk des Künstlers an ihren Vater. War von ihr auch nicht verkaufsfördernd eingesetzt, wir waren uns bereits einig und ich hatte nur nachgefragt, weil das Bild so gar nicht zum Rest der Einrichtung gepasst hat. Übrigens kam ich zu spät, die guten Sachen waren schon an eine karritative Einrichtung verschenkt
Ich habe noch irgendwo einige Urkunden des Beschenkten, da könnte es schon passen, daß er in der Asphaltindustrie etc. tätig war, vermutlich deshalb das Motiv. Wenn ich sie finde stell ich noch ein paar Fotos dazu rein.
Könnte man im artprice evtl. was zu dem Künstler finden, zB wie er gehandelt wird?
Ich habe da leider keinen Zugang...
bwro
zunächst ganz herzlichen Dank für Deine Erklärung zur Antikenklasse. Sehr informativ, also wieder mal was gelernt

Ich hatte mich da missverständlich ausgedrückt. Die Dame hatte es nicht als offizielle Ehrengabe o.Ä. bezeichnet, sondern als ein Geschenk des Künstlers an ihren Vater. War von ihr auch nicht verkaufsfördernd eingesetzt, wir waren uns bereits einig und ich hatte nur nachgefragt, weil das Bild so gar nicht zum Rest der Einrichtung gepasst hat. Übrigens kam ich zu spät, die guten Sachen waren schon an eine karritative Einrichtung verschenkt

Ich habe noch irgendwo einige Urkunden des Beschenkten, da könnte es schon passen, daß er in der Asphaltindustrie etc. tätig war, vermutlich deshalb das Motiv. Wenn ich sie finde stell ich noch ein paar Fotos dazu rein.
Könnte man im artprice evtl. was zu dem Künstler finden, zB wie er gehandelt wird?
Ich habe da leider keinen Zugang...
bwro
- Zwiebel Offline
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Nabend bwro,
abgesehen davon, dass Deutschland eben die Holländer wechgeputzt hat, möchte ich Dir auch etwas Ergänzendes zu dem Blatt texten.
Oben schrieb ich bereits, dass Theodor v. Winckhler in keinem, meiner Nachschlagewerke verzeichnet ist. Gehandelt wurde er in den letzten Jahrzehnten nicht, denn er wird in keiner der etablierten Auktionsdatenbanken (artprice etc.) gelistet. Demzufolge ist ein Wert nicht objektiv nachzuvollziehen und bleibt eigens Sache des Liebhabers.
Nun zum Asphalt: Winckhler stellte auf dem Blatt die schwere, schweißtreibende Arbeit der Steinsetzer da, die damit beschäftigt sind, Basaltkopfsteinpflaster, daher die blauen Köpfe, in Bogen-Form-Muster zu verlegen/setzen. Der Asphaltkocher am Straßenrand ist in Betrieb, um nach Fertigstellung der Verlege-Arbeiten, entweder nur Anschlussfugen zu den "Gossen" und Gullys, oder aber alle Fugen zwischen den Blauköpfen, abschließen mit Asphalt zu versiegeln.
Also Asphaltindustrie stimmt in sofern nur partiell, eher schwerster Straßenbau!!
Beste Grüße aus Oberschwaben,
Zwiebel
abgesehen davon, dass Deutschland eben die Holländer wechgeputzt hat, möchte ich Dir auch etwas Ergänzendes zu dem Blatt texten.
Oben schrieb ich bereits, dass Theodor v. Winckhler in keinem, meiner Nachschlagewerke verzeichnet ist. Gehandelt wurde er in den letzten Jahrzehnten nicht, denn er wird in keiner der etablierten Auktionsdatenbanken (artprice etc.) gelistet. Demzufolge ist ein Wert nicht objektiv nachzuvollziehen und bleibt eigens Sache des Liebhabers.
Nun zum Asphalt: Winckhler stellte auf dem Blatt die schwere, schweißtreibende Arbeit der Steinsetzer da, die damit beschäftigt sind, Basaltkopfsteinpflaster, daher die blauen Köpfe, in Bogen-Form-Muster zu verlegen/setzen. Der Asphaltkocher am Straßenrand ist in Betrieb, um nach Fertigstellung der Verlege-Arbeiten, entweder nur Anschlussfugen zu den "Gossen" und Gullys, oder aber alle Fugen zwischen den Blauköpfen, abschließen mit Asphalt zu versiegeln.
Also Asphaltindustrie stimmt in sofern nur partiell, eher schwerster Straßenbau!!
Beste Grüße aus Oberschwaben,
Zwiebel
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