abgeschabte Löffel: Silbergehalt? Benutzbar?
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- Gunne Offline
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abgeschabte Löffel: Silbergehalt? Benutzbar?
noch etwas aus dem Nachlass: Ich mag ja gerne "Spaten" und auch "(Augsburger) Faden", aber bei diesem Löffelsammelsurium frage ich mich, ob das eher in Richtung "echt Berliner Büchsenblech" geht...
Die Esslöffel sind ganz manierlich, aber die Teelöffel sind sehr abgeschabt, teilweise auch verbeult, zum Teil kommt da was grünliches durch, ein Löffel schimmert "golden". Was ist das? Ich vermute, dass der Silberauftrag nur gering war, und/oder durch vieles Silberputzen fast abgetragen ist? Was meint ihr?
Wenn sie versilbert sind, müsste doch trotz Putzen zumindest auf einem der 18 Teelöffel (habe nicht alle fotografiert) der Gehalt mit einer Zahl von 20 bis etwa 120 noch zu lesen sein, oder? Bei den meisten ist aber nur eine "12" zu sehen. Bei zweien "750 Weitzenmiller". Was bedeutet das jeweils? 12-teiliges Besteck - ok, aber kein Hinweis auf Versilberung? 750er Silber statt 800er ?
Von den anderen schicke ich mal die Punzen. Vielleicht lassen die auf irgendetwas schließen. Der eingravierten Initiale nach zu urteilen, vermute ich, dass mein Großvater die Löffel 1922 mit in die Ehe gebracht hat. Oder - und das erscheint mir wahrscheinlicher - meine Großmutter hat die Löffel später mal beim Althändler gekauft (daher auch die verschiedenen Sorten), weil der Buchstabe passte und weil sie preisgünstig waren. Die hat das manchmal so gemacht.
weitere Fragen:
Gibt es Hinweise zum Silbergehalt (falls da überhaupt Silber vorhanden ist)?
Kann ich die Löffel überhaupt benutzen, ohne irgendwelche Schadstoffreste dabei abzulecken?
Zeitliche Einordnung? Lag ich da völlig falsch?
Danke im voraus für hilfreiche Hinweise!
Gunne
- Gunne Offline
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- Tom3103 Offline
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abgeschabte Löffel: Silbergehalt? Benutzbar?
vor 1884 wurde in Deutschland in Loth gestempelt 12Loth = 750er Silber.
Bei Bild 7 vermute ich versilbert aus Frankreich wobei ich nicht lesen kann was da steht da bis auf die 64 im Quadrat der Rest für mich unleserlich ist.
Beim Rest müssen die Silberspezies ran.
Gruss Tom3103
- marker Offline
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abgeschabte Löffel: Silbergehalt? Benutzbar?
- Gunne Offline
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abgeschabte Löffel: Silbergehalt? Benutzbar?
Also... verstehe ich das richtig?: die Löffel mit der 12 sind nicht VERsilbert, sondern quasi massiv aus 75%igem Silber (also fastwie 800er)?
Gilt das auch für die 12 D Weitzenmiller? Ist das der Vertreiber?
Und sie sind also vor 1884 gefertigt? (Da war mein Großvater noch nicht geboren. Ich sag's ja: Nachträglich beim Althändler gekauft.)
Wo siehst du einen Männerkopf im Kreis? Bei Bild 8? Ich sehe da eindeutig eine 79 unter einer Art Kreis. (Heißt das etwa 790er Silber?)
Tut mir leid, dass ich alles zusammengenommen habe, aber es ist so viel und so ein merkwürdiges Sammelsurium,(dem man vielleicht durch nachträgliche Gravur Einheitlichkeit verleihen wollte) und ich hocke schon ununterbrochen daran und wollte Euch auch nicht mit allzu vielen Fragebeiträgen nerven.
- Silberpunze Offline
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abgeschabte Löffel: Silbergehalt? Benutzbar?
Der Hersteller dürfte dann Theodor Berthold Benjamin Schubert in Breslau sein. Das BZ zeigt den Johanneskopf, das Beschauzeichen von Breslau im 18. und 19. Jh.
Die Jahreszahlen (87) haben in der Tat eine Bedeutung. Ich bin nicht sicher, ob die in jedem Jahr geändert worden sind, denn es kommen nicht alle Jahre vor. Daneben ist dann oft noch der Ältermannbuchstabe (der fehlt hier aber), der über mehrere Jahre verwendet wurde bzw. handelt es sich um die Marke des Probiermeisters.
In Schlesien wurde nur in Ausnahmefällen 13 Lot verwendet, meist 12 Lot oder wie hier in der zweiten Hälfte des 19. Jh. auch 700, selten 11 Lot.
Bild 8 zeigt die Marke von IAL, was die Firmenmarke von Johann Adam Lemor. Die Firma wurde nach dem Tod des Gründers noch über mehrere Generationen fortgeführt und ja, die Jahreszahl ist dabei 79 für 1879.
Bild 9 zeigt als BZ zwei Kreuze und eine Krone. Das ist Danzig und auch hier gibt es einen Ältermannbuchstaben W des Probiermeisters und das Meisterzeichen ICR = Johann Carl Roggatz, geboren 1807, gestorben 1897.
Silber dieser Art ist nicht selten. Spannend wird es meist erst in der Zeit vor 1810.
Silberbesteck war in dieser Zeit längst nicht mehr die Handarbeit eines Goldschmiedemeisters, sondern wurde in großen Fabriken in großen Mengen hergestellt. Somit hält sich die Zahl der Sammler auch in Grenzen, sofern keine interessanten, seltenen und ungewöhnlichen Marken darauf zu sehen sind.
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- Tom3103 Offline
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abgeschabte Löffel: Silbergehalt? Benutzbar?
Hier findest du einige Infos zu deinen Fragen.
Bei 12 D Weitzenmiller
12Loth Herstellungsort eventuell Dessau Weitzenmiller vermutlich Vertrieb
mit noch besseren Fotos kann @silberpunze bzw @nux sicherlich helfen
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Gruss Tom3103
- Gunne Offline
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abgeschabte Löffel: Silbergehalt? Benutzbar?
Wenn die Löffel ja nun nicht nur versilbert, sondern echtes Silber sind, werde ich mal schauen, ob ich durch Putzen und diverse Hausmitteltricks (Salz und Zitrone?) diese grünliche und auch die gelbe Verfärbung abbekomme.
Probiermeister etc... Ältermannbuchstabe... (Wieder was neues für mich...) und eine Krone neben den Kreuzen, die ich nicht sehe... Also das werde ich mir heute abend oder die nächsten Tage ausführlich zu Gemüte führen müssen.
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