Hallo zusammen :slightly_smiling_face:
redfox hat geschrieben: ↑Samstag 28. September 2024, 12:30
aber der war wohl eher in Moskau?
genau daher kann man den o.a. von da oder sonstwo bei der Betrachtung weglassen (
und nicht auch noch schreiben, das kann zu Missverständnissen führen) - MZ immer bei der Stadt nachsehen, wo der Beschauer aktiv war, dann erst den - und die Beschau eben auch war und gepunzt wurde, alle drei Zeiten untereinander abgleichen. Es gibt eher wenige Ausnahmen, wo Meister/Unternehmen in mehr als einer Stadt aktiv waren; dann kann man die ggf. auch woanders nachweisen. Aber nicht Pferd von hinten
Kasi hat geschrieben: ↑Samstag 28. September 2024, 11:36
Möglicherweise handelt es sich um einen sogenannten russischen Spaten
die Form, das Muster eines solchen Löffels ist nach dem Aussehen des Stielendes so benannt. Das gibt es schon seit Jahrhunderten und immer noch & wieder
[Gäste sehen keine Links] - nicht direkt landespezifisch; gibt allerdings je nach Region gewisse Variationen in der Ausprägung
Dazu dann noch ein Hinweis: man kann Dir hier sagen, was die Punzierung bedeutet und vllt. auch, ob man sie für möglich oder nicht hält. Denn es gibt zahlreiche alte & neue Fälschungen bei russischem Silber, wobei das aber meist mit 'großen Namen' versucht wurde/wird - eine richtige Authentifizierung, ob echt oder nicht, kann so nur von Fotos jedoch nicht erfolgen.
Dann - die Stadtmarke Odessa vor 1888 ist richtig. Der Beschauer - der, der das Objekt geprüft hat - ist angegeben mit И·З (I·Ze) in 1882. Wird in dem schon gesetzten Link (2. Bild von oben rechts) und eben auch dort unter И (letzte Zeile) als unidentifiziert bezeichnet; da bisher als aktiv bekannt 1870-1880 (entsprechend aus einem Buch v. Postnikova-Loseva, ein älteres aber Standardwerk)
[Gäste sehen keine Links] - demnach wäre 1882 eine neue Erkenntnis. Aber das ist nur ein Verzeichnis; gibt mehr & ev. auch weitere Möglichkeiten, dazu mehr in Erfahrung zu bringen.
Das Meisterzeichen wie schon geschrieben ИГ (IG) im Oval findet sich in genannten Buch so nicht, hab nachgesehen. Ein anderes mit Punkten (И.Г.) und Zusätzen (1900 und ОДЕССА = Odessa) in einem großen Oval eben später. Auch das ein nicht identifizierter Meister, nachweisbar in 1895. Ob das der Gleiche ist/sein kann oder nicht - ?? Aus den sog. kleineren Städten / Provinz ist tw. noch immer recht wenig über Gold- und Silberschmiede und Beschauer früherer Zeiten bekannt. Zudem gerade in der Gegend aktuell wohl auch nicht gerade ein prioritärer Forschungsgegenstand.
Die Punzierung sieht zumindest sauber aus, der Löffel schon auch alt (wo hat SchwiegerPaps den denn her und seit wann?) und so unbekannte Meister/Beschauer nachzuahmen eher wenig(er) von Interesse. Hat man eine halbwegs nachvollziehbare Provinienz, ist die Wahrscheinlichkeit auf ein originales Stück schon recht hoch. Die zeitliche Diskrepanz zwischen 1882 und 1895 wäre (im Falle eines anderen, nicht verzeichneten oder des wirklich gleichen Meisters) auch nicht so sehr hoch, als dass man das gleich als Ausschlusskriterium sehen sollte.
Dort ein ähnlicher Löffel, gleicher unbekannter Beschaumeister und ein anderer, ebenfalls unbekannter Meister С.Г. im Oval zum Vergleich
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Allerdings gab es in Odessa ab 1884 nachweisbar einen anderen (auch nicht identifizierten) Beschauer ф·И (F·I) - dort auf einem weiteren Löffel von dorther. Zusammen mit einem verzeichneten, aber auch unbekannten Meister M.К. im Oval
[Gäste sehen keine Links] - manchmal waren zwar Beschauer auch zeitgleich aktiv; das aber eher in größeren Städten. Da müsste man wenn, mehr Beispiele auftun und Punzierungen zeitlich noch genauer abzugrenzen versuchen.
Mehr gibt das für mich o.W. erstmal auch nicht her
Gruß
nux