Was ist das für antikes Besteck?

[Nele Hartmann]

Hallo liebe Community,

kann mir jemand bei der Identifikation dieser Gabeln helfen? Ich habe sie kürzlich von meiner Großtante geerbt, die neben Deutschland auch viel in Holland und Belgien unterwegs war.
Die Gravur zeigt ein Pflanzenornament und abstrakte Form, die Punze hinten die Buchstaben "AS" in einem Anker und "4J" (wenn ich das richtig lese). Siehe Bilder im Anhang.

Vielen Dank schonmal!!
Liebe Grüße, Nele

[marker]

Guten Tag, RS für Reusch und Söhne Elmshorn, 40 für die Silberauflage, also kein Silber. Ein klassisches Spatenmuster, durch ein eingeprägtes bzw. aufgewalztes Ornament verziert. Gruss marker.

[Tilo]

ich halte das auch eher für 4J, weil mir das selbst für einen defekten Stempel zu eckig ist oben
das Muster schätze ich als handgraviert ein
ich würde wegen der verarbeitung zunächst von Silber ausgehn. ist natürlich seltsam, dass es keinen eindeutigen Stempel gibt und die fleckige Oberfläche ist auch nicht hilfreich

[Nele Hartmann]

Vielen Dank Marker und Tilo!
Ich habe 5 von den Gabeln und alle haben etwas, was wie "4J" aussieht, im Stempel. Das Muster ist bei allen etwas anders, würde daher auch von einer Handgravur ausgehen...

[nux]

Hallo :slightly_smiling_face:

schaut man da rein, finden sich genügend Beispiele für Löffel etc. in 800er Silber von Reusch & Söhne [Gäste sehen keine Links]

ein Angebot zeigt die Markenabbildung mit; dort steht auch dabei 'Silberwaren-Fabrik, silberne und schwer versilberte Tafelbestecke' [Gäste sehen keine Links]

Greift man sich aber eine Offerte mit '20er Silber' heraus [Gäste sehen keine Links] - wird wahrscheinlicher, dass die hier gezeigten Stücke wohl doch eine 40er Auflage haben dürften; die Schrift ist leicht eckig und durch Abnutzung vllt. zusätzlich was weg.

so deutlich wie bei dem Tortenheber in der Liste nicht; vllt. hat man da auch den Stempel später geändert.

ach so ja - das 'Pflanzenornament' dürfte ein Feston, eine Girlande mit in dem Fall Lorbeerblättern sein [Gäste sehen keine Links] - da auf einem Porzellanteller von Meissen [Gäste sehen keine Links] - eben ein klassizistisches Motiv, welches in der Zeit um/nach 1900 recht beliebt war

Gruß
nux

[marker]

Guten Tag, wenn man die 40er Marke rausvergrössert und etwas bearbeitet, sieht sie so aus

Reusch 40er versilbert.jpg (21.62 KiB) 739 mal betrachtet

Da erkennt man eher, dass das eine verunglückte 40 ist und die"Ecke" rechts oben wohl eher ein Fehler in der Oberfläche. Handgravur würde bei einem eher billigen Besteck wie diesem hier überhaupt keinen Sinn machen, zu teuer. Wenn man sich die Auflagestellen mal genau ansähe (Unterseite der Zinken, Auflagestellen auf der Unterseite) wird man wohl sehen, dass da Grundmetall zum Vorschein kommt. Bei einer 40er Versilberung passiert das sehr schnell. Gruss marker

[Nele Hartmann]

Vielen Dank Nux!! Das hilft auch nochmal weiter!!!
Denke auch es könnte evtl. eine 40 sein... allerdings sieht es sehr stark nach silber aus, und die Stempel sind auf allen Gabeln gleich. Auf der Nahaufnahme sieht man auch, wie der Buchstabe zur oberen Kante dicker zuläuft. Sieht für mich eigentlich schon nach einem abgeschlossenen Letter aus. Aber was könnte 4J dann bedeuten?

[Nele Hartmann]

Ah, das könnte natürlich wirklich das Grundmetall sein... :thinking: :upside_down: