Biedermeier (?) Schreibkommode

[Holz_Maserung]

Hallo
Mein Name ist Felix. Bin (quasi) neu Hier und Interessiert an Biedermeier Möbeln. :blush:
Habe schon einmal nach einer Einschätzung gebeten, bin jedoch leider an den Forums Regeln gescheitert,
da ich noch nicht Besitzer der Kommode war. ':)
Jetzt bin ich Jedoch stolzer Besitzer und mich würden einige dinge interessieren.
Würde mich Freuen wenn ich an eurem Wissen teilhaben kann!

Und zwar:

Was für ein Holz haben wir hier? Nussbaum? :thinking:

Das Furnier hat extrem viele Kratzer die mit wahrscheinlich Dunkler Möbelpolitur oder Ähnliches gefüllt sind.
Fällt auf den ersten blick gar nicht so auf. Aber gibt es da Möglichkeiten die Kratzer zu entfernen? :upside_down_face:

Aus welcher Zeit könnte das Möbel stammen? Ein Original Biedermeier ist es meiner Meinung nach nicht. Aber wann sonst?

Zwischen Schreibplatte und klappbarer Schubladenfront ist ein Spalt. Ich schätze wegen dem unterschiedlichem Schwund zwischen Laufleiste zu "Mittel Brett".
Gibt es da irgendwelche einfache Möglichkeiten diesen Ansehnlich zu schließen oder müsste man da entleimen? (Gerne auch einfach ein Link zu möglichen Erklärungen! Danke!! :relaxed:

Hoffe ich habe euch nicht mit meinen vielen Fragen erschlagen
Freu mich auf eure Antworten!

Felix

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[Holz_Maserung]

Hier mehr Bilder

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[Holz_Maserung]

Hier nochmal ein Bild von den Oben genannten "Kratzern"

Zudem sind die Laufleisten arg beansprucht. Hab von dem Trick gehört sie nach hinten rauszuziehen, und dann umzudrehen.
Die Rückwand abzunehmen gestaltet sich aber für mich schwierig.. :grimacing:
Wäre es auch eine Möglichkeit die Laufleiste auf zu kitten? Oder ist das ein Frevel? >:) :upside_down_face:

Danke!

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[lins]

Hi Felix,

Ein Original Biedermeier ist es meiner Meinung nach nicht. Aber wann sonst?

Was sonst!
Das ist eine Biedermeier Schreibkommode in Nussbaum.
Hier sind ein paar Beispiele
[Gäste sehen keine Links]
Zur Holzpflege geben Dir bestimmt die Spezis hier noch Tipps.

Zwischen Schreibplatte und klappbarer Schubladenfront ist ein Spalt. Ich schätze wegen dem unterschiedlichem Schwund zwischen Laufleiste zu "Mittel Brett".

Da habe ich leider nicht verstanden, was die Laufleiste damit zu tun hat. Vielleicht zeigst Du ein Foto der Spalte im aufgeklappten Zustand.
Gruß
Lins

[Holz_Maserung]

Danke für deine Antwort!
Ich dachte ein Original Biedermeier Furnier muss ein Hand gesägtes Furnier sein. (Also sehr dick)
und an der Rückwand Hobelspuren usw... :thinking: (weil noch keine Maschinen zu Holzverarbeitung eingesetzt wurden)
Deshalb dachte ich eher an ein Stilmöbel. Aber wenn das nciht der fall ist wäre es ja Toll! :relaxed:
Auf welche Zeit würdest du es dann schätzen?

Hier der Spalt im Nachtrag:

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[wib]

Hallo Felix,
herzlichen Glückwunsch zum Kauf deiner Schreibkommode!

Ich dachte ein Original Biedermeier Furnier muss ein Hand gesägtes Furnier sein. (Also sehr dick)
und an der Rückwand Hobelspuren usw...

Das stimmt im Prinzip. Allerdings wurden die alten Möbel manchmal auch restauriert, und dabei ein Teil der Furnierstärke abgeschliffen.
Ab Mitte des 19 Jahrhunderts wurden , wenn ich mich recht erinnere, die Furniere dünner. Wie dick ist das Furnier deiner Kommode? Gibt es denn Maschinen- oder andere Arbeitsspuren? Welche Form haben die Schlüssel?
Andererseits kamen "Biedermeiermöbel" um 1900 herum wieder in Mode, so daß deine Kommode auch aus dieser Zeit stammen könnte.

Zu deinen anderen Fragen:
-Die Kratzer wirst du meines Wissens nach nur mit größerem Aufwand entfernen - indem du die alte Oberfläche abnimmst und eine neue aufbaust. Bei einem Biedermeiermöbel sollte das eine Schellackpolitur sein...
-die Laufleisten zu kitten wird nicht viel nützen, da Kitt zu weich ist und sich schnell wieder verflüchtigen wird.
Bei der Restaurierung meines Sekretärs hat mir mia-sl den Tipp gegeben mit Gießholz zu arbeiten (viewtopic.php?f=62&t=17742&hilit=zylind ... u&start=30)- allerdings wurde es von mir nicht ausprobiert.
Eine andere Möglichkeit wird hier von Herrn Greef beschrieben:[Gäste sehen keine Links]

Bin gespannt, wie es weitergeht

Viele Grüße
Wiebke

[Zeitwurm]

Hallo,
schließe mich der Meinung von wib an, eventuell ist es ein Nachbau um 1900 entstanden. Dafür spricht die Profilierung der oberen Platte, die abgerundeten Ecken und die wenig ausgeprägten Füße. Ebenso sind an den Schubkästen Einschleifbuchsen zu erkennen, üblich waren aufgesetzte Rosetten aus Bein oder Ebenholzeinfassungen. Die Rückwand sieht sehr maschinell gefertigt aus.
Der Spalt in der Schreiblade ist durch das unterschiedliche Arbeiten von Längs und Querholz entstanden, hier wurde beides mit Längsholz furniert, in der Breite schwindet das Holz erheblich mehr. Links ist das Furnier deshalb abgerissen. Hier würde ich den Spalt mit möglichst ähnlichen Holz durch ausleimen schließen. Die Alten Laufleisten könnten durch Wärme also eventuell einem Bügeleisen oder Heißluft gelöst werden. Danach kann man sie erneuern, am besten mit Hartholz dann durch nachhobeln die Schubkästen wieder neu einpassen. Etwas Kerzenwachs oder Seife wirkt auf den Laufleisten und Schubkastenseiten Wunder.

Sonst hast du ja ein schönes Stück mit viel Patina da würde ich nicht viel dran herumschleifen, eventuell etwas auffrischen mit Antikwachs oder die Oberfläche mit Polisch Hochglanzpolitur von Zweihorn säubern und aufpolieren.

Viele Grüße Zeitwurm

[Ralf M.]

Guten Abend.
Das ist kein Nachbau aus der 2. Zeit, glaube ich nicht.
Dann wären die Laufleisten nicht so stark abgenutzt.
Das ist Biedermeier Nussbaum.

Möglich dass da schon mal etwas geändert / umgebaut wurde.
Ein Foto der Schubladenunterseiten (relativ nah) und der Kommodenunterseite wäre hilfreich.
Ebenso ein Foto der Schwalbenschwanzverbindungen.
Viele Grüße
Ralf