Hi zusammen,
lins hat geschrieben: ↑Mittwoch 4. Dezember 2019, 23:39
Da würde ich Größenangaben mit Zahlen erwarten.
"man sieht's, der Mensch wird immer klüger"!
Auf dem zweiten Foto sind sie doch. Wusste ich schon mal, hatte es aber vergessen:
>>Röm. Zahlzeichen wurden im MA. häufig auch als Buchstaben in Kleinschrift (Minuskel) geschrieben: aus I wurde ein i (an letzter Stelle immer als j lang ausgezogen, um Betrug zu verhindern), aus X wurde ein x, aus V ein v oder ein u. Wurde einem statt eines x ein u angeschrieben ("ein X für ein U gemacht")<<
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Also stehen auf dieser Seite, die Grundstücke, die vielleicht der Hans von Münchhausen 1597 dem Pastor Wöpsen geschenkt hat (Mögliche Belege hierfür weiter unten).
Die Flächenmaße habe ich noch nicht alle entziffert, aber den Begriff "Holle" bzw.
"j Holler" entspricht "1⁄4 Morgen = 1⁄3 Drohn (Schaumburg)"
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Ich lese "iiij holler landes by...", was dann röm. "IIII holler Landes bei..." hieße. (vier)
Die Zeile drunter "vj holler..." heißt IV holler.." (Sechs)
Drunter dann "v" das ist "V holler.." (fünf)
Also ist alles da, was zu einer Grundstückübergabe (Schenkung) gehört.
Zur Sprache noch: Da nehme ich an, dass das Mittelhochdeusch ist. Ich hatte immer den Eindruck von Schweizerdeutsch, aber ich denke jetzt, dass das deutsch ist. Da sagen ja die Sprachkünstler hier sicher noch was dazu.
Jetzt noch zu den historischen Hintergründen:
Zwei Verweise, die man noch lesen sollte, ich kann ja hier nicht das ganze Netz zitieren:
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>>Ländereien nunmehr dem ersten evangelischen Pfarrer von Rehburg zuwies<< das war aber die erste Schenkung der Münchhausener an die evangelische Kirche.
Die zweite Schenkung an die ev. Kirchengemeinde Rehburg (Lutherkreuz lässt grüßen), von der ich meine, dass sie diesem Dokument zugeordnet werden könnte ist hier erwähnt:
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>>Im selben Jahr wurde unter Pfarrer Wöpsen Rehburg eine eigenständige Pfarrei. Finanziell sicherte Erich Hans von Münchhausen das kirchliche Leben der neuen Pfarrei Rehburg durch die Schenkung von Länderrein im Jahre 1597. Mit der auf diese Weise entstandenen Kirche endete für die Rehburger der beschwerliche Weg nach Mönnekehusen zum Gottesdienst.<<
Also, alles werde ich nicht übersetzen können, weil das ja auch wirklich eine Fremdsprache ist und Begriffe enthält, die man einfach wissen muss um alles zu verstehen.
Fazit: Ein Dokument um 1600. Für die Rehburger Heimatforscher sicherlich sehr sehr interessant. Sind denn da irgendwelche Unterschriften zu finden?
Das Papier gehört auf jeden Fall in die Hände eines Spezialisten für diese Sprache.
Ich schließe hier dieses spannende Thema erst mal ab. Bin in jeder Hinsicht und einigen Stellen besonders "platt".
Grüße
Lins