Punze Taburet-Boin Paris
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- GanzGuad Offline
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Punze Taburet-Boin Paris
Habe mich hier angemeldet, da ich trotz Recherche im Netz nicht wirklich weiter gekommen bin.
Zwei Tabletts, aus mir nicht bekanntem Material(nicht magnetisch), tragen auf der Unterseite die Gravur Taburet-Boin Paris
nebst zwei Punzen.
Ich finde aber immer nur den Namen Boin Taburet über Google.
Evtl. kann mir jemand von euch weiter helfen was es mit der Gravur und Punzen auf meinen Tabletts auf sich hat.
Danke schon mal.
- Pikki Mee Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
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Punze Taburet-Boin Paris
begrüße Dich im Forum

Fange mal ganz vorsichtig an... Minerva im Oktagon, auch die 1 vor der Stirn ist gut erkennbar

Zum Namen - mit Historie mal auf Deutsch & in Kurzform [Gäste sehen keine Links]
Dein Problem mit der Stempelung ist offensichtlich, denn eigentlich sollte es heißen Orfèvrerie BOIN-TABURET...
Zwischenfrage: woher hast Du die Tabletts/Schalen? länger im Besitz, irgendwas zur Herkunft bekannt oder vor nicht allzu langer Zeit erworben?
Und auch eigentlich, wenn es der Hersteller ist, müsste in Frankreich dessen Meisterzeichen bei Silber in einer Raute oder bei versilbert im Quadrat dabei sein... von denen gibt es zudem bei dem Unternehmen auch noch verschiedene Varianten... in der von mir vermuteten zeitlichen Abfolge
1. "ET mit einem Hocker dazwischen" [Gäste sehen keine Links] für Emile Taburet (Symbol abgeleitet von tabouret = Hocker, Schemel) Anmeldung der Marke 1877; die soll 1881 gestrichen sein
[Gäste sehen keine Links] >> Emile Taburet, ... Son poinçon est biffé en 1881. <<
2. "G. Boin mit einem Hocker darunter" [Gäste sehen keine Links] für George Boin & Taburet (1868-1881) 3, Rue Pasquier Paris
Demnach ab 1881
3. "GB mit einem Hocker dazwischen" [Gäste sehen keine Links] ebenfalls für George Boin & Taburet
4. versilbert/vergoldet "GB mit einem Hocker dazwischen" im Quadrat [Gäste sehen keine Links]
später dann 5. >> ab 1906 in "Henry Frères et Cie" << in Silber
[Gäste sehen keine Links]
6. << und in 1936 in "Henry et Fils" << [Gäste sehen keine Links]
Dazu auch alte Anzeigen [Gäste sehen keine Links]
Annahmen also: das waren ja auch Juweliere, also auch Händler... das Tablett wurde daher von jemand anders zugekauft. Aber auch nicht aus Frankreich (keine Raute eines Herstellers) ... anonym?
ein Import? dann gäbe es eine Importmarke [Gäste sehen keine Links]
Dann ist da noch das kleine Dingen, was wie eine Art Y aussieht ... oder ein etwas seltsames lambda, auf dem Kopf gedacht...
Mehr Fakten... vllt. ergibt sich was aus der Geschichte, den Firmenbezeichnungen...
[Gäste sehen keine Links]
>> Boin-Taburet was established in 1873 by the antique dealer George Boin and the jeweller Emile Taburet.
The firm was credited for the revival of interest in Louis XV style silver-work in Paris in the late 1880 s, and awarded a gold medal at the Paris 1889 Exposition Universelle.
As well as producing exceptional silver and metal work the company retailed small items of furniture and decorative objects of the very highest order, made by the leading ébénistes of the day.
Emile Taburet and Georges Boin worked together until 1900 when Georges Boin associated with the silversmith Henry and created 'Boin and Henry' silversmiths. <<
Nu aber [Gäste sehen keine Links] bzw. mit Übersetzer / Sprache oben aussuchen [Gäste sehen keine Links]
Ein Adressbuch 1897 [Gäste sehen keine Links] besagt: Taburet-Boin
1896 Taburet-Boin [Gäste sehen keine Links] Taburet-Boin
1891 Taburet-Boin [Gäste sehen keine Links]
aber auch 1893 [Gäste sehen keine Links] >> Orfèvrerie de la Maison Boin-Taburet: Recueil de différentes pièces exécutées <<
1889 [Gäste sehen keine Links]
(K)eine Frage der Zeit also??
Eine Bitte: kannst Du einen ganzen Boden noch dazu bei natürlichem Licht photographieren und zeigen?
Und: untersuche beide genau an der Stelle, wo unten die Minerva ist, mit einer Lupe an der Innenseite ... Du könntest/solltest/müsstest ev. einen ganz kleinen Eindruck finden... genannt poinçon de bigorne oder auch contre-marque ... eine Kontermarke, die beim Einschlagen der Feingehaltspunze (bewußt, mit Muster) entsteht...
Gibt es weitere Minerva-Kopfpunzen o.a. in den Rändern oder sonstwo?
Das gezeigte Stück ist ja auch eher schlicht... im Ggs. was man sonst von denen sieht...
Noch ein interessanter Fall "G.Boin über Hocker in Raute" und nur Taburet à Paris als Inschrift...sollte es doch solche Variationen geben?
[Gäste sehen keine Links]
Ein Original ET Emile Taburet und nur der

Werd morgen noch bei Gallica gucken...

*Pikki*
- GanzGuad Offline
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Punze Taburet-Boin Paris
danke für deine ausführliche und reichhaltige Antwort. Ich bin auf dem Gebiet Laie und bin erstaunt was es alles dazu im Netz gibt.
Mich machte die "verkehrte" Schreibweise stutzig, daher meine Frage hier.
Die Platten, Tabletts oder wie auch immer man die Teile nennt stammen von meinem Vater. Der hat sie von einem Arbeitskollegen, der zur Rente ausgewandert ist und alles was sich in seinem Haus über die Jahre angesammelt hatte verkauft, bzw. einige Sachen für kleines Geld an meinen Vater abgegeben. Der Kollege wiederum hatte die Stücke von seiner Mutter.
Ich schreibe Stücke, da ich eigentlich zwei Tabletts von meinem Vater erhalten habe.
Hier noch die kompletter Rückseite
Mit Boden meinst du das ? Und dies der Kontrapunkt ?
Das zweite Tablett sieht so aus
- Pikki Mee Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
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Punze Taburet-Boin Paris
danke für die zusätzlichen Bilder und die Info

Folgendes 1: ich kann zwar ungefähr analysieren, was ich sehe ... und auch darlegen, wie eine französische Stempelung aussehen müsste, zudem eben auch wenn Boin-Taburet der Hersteller selbst war... und das dann vergleichen - aber die Diskrepanz zwischen beidem ist nunmal gegeben... und die kann ich weder mir selbst noch Dir erklären

Die vertauschten Namen ließen sich ev. noch mit 'Firmierung war irgendwann mal so' erklären (was weiß ich, was die 18hundertquetsch tatsächlich und warum gemacht haben) ...
Die fehlende Meistermarke - k.A., aber würde normalerweise dafür sprechen, dass B-T es nicht selbst gemacht hat
Wenn aber nicht die, wer dann? keine Importmarke - aber auch keine für den Export...
Nur die jetzt zwei Buchstaben Y und N ... kann ich mir so jedenfalls keinen Reim drauf machen... selbst raten zwecklos (Modell? anderer Macher? Ausschuss??)
Habe nach der Kontermarke der Minerva gefragt, weil es eben ein Sicherheitsmerkmal darstellt.. wurde ja gegen Fälschungen quasi erfunden. Sie entsteht beim Punzen auf einem speziellen Amboss vgl. dazu [Gäste sehen keine Links]
Wichtig wäre, dass man es erkennen kann... kann winzig sein und zeigt Insekten. (die vorletzte untere Bildergruppe)... Riesenlupe oder Stereomikroskop bräuchtest Du schon...
Folgendes 2: um da irgendeinen Schritt weiter zu kommen, wäre ein Test auf Silber und dabei zudem auf den Feingehalt erforderlich... passt das nicht zur Minerva... tja.
Wenn ja - brauchst Du einen richtigen Fachmenschen für Silber... ev. einen französischen...
Werd wie gesagt noch ein, zwei Sachen nachsehen, weil mich das auch interessiert, komme aber erst später dazu... aber vllt. hat auch weranders hier dazu noch weitere Ideen...
*Pikki*
- GanzGuad Offline
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Punze Taburet-Boin Paris
Mir ging es natürlich darum, ob die Teile tatsächlich aus Silber sind, da sich mein Vater davon trennen will und meinte er nimmt sie auf den Flohmarkt mit. Verschenken soll er sie nicht, kommt zwar gut über die Runden, aber ein paar Euro mehr bei der Rente schaden nie.
Auf Silber testen läßt man am besten bei einem Gold/Silberankauf Laden nehme ich an.
- Pikki Mee Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
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Punze Taburet-Boin Paris
geh mal zu einem richtigen Gold-/Silberschmied... lass es halt ein paar € kosten... so Läden können es können oder auch nicht... das ist meist so kaum zu beurteilen. Floh??? da halte ihn mal noch dringend von ab... sollte die Minerva echt und das 950er Ag sein, wiege mal und rechne z.B. da [Gäste sehen keine Links] ...nimm halt den niedrigeren 935er Feingehalt, 950er ist in D nicht gebräuchlich



*Pikki*
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