Hallo Pikki, hallo Willi,
vielen Dank für die freundliche Begrüßung hier im Forum, für eure schnellen Antworten und besonders für die präzisen und punktgenauen Landungen bei den Vergleichsobjekten.
Vor allem das Set hinter dem ersten Link ist ja von der Formgebung und Färbung des Glases nahezu deckungsgleich. Toll, danke.
Das bedeutet ja dann aber auch, dass es sich im Gegensatz zur Familienlegende einer einzigartigen und alten Besonderheit, für die damalige Zeit eher um eine Fast-"Massenware" für den Export handelt, oder? Waren diese Sets denn damals trotzdem etwas Besonderes, also bspw. ein Statussymbol?
Warum ich nochmal nachfrage: Ich habe gelesen, dass die Briten die ersten industriellen Herstellungsverfahren für Gebrauchsglas entwickelt haben, die böhmischen Hersteller aber deutlich länger dafür brauchten, qualitativ gleichzuziehen. Wenn das inländisch produzierte Glas aber bereits in dieser Zeit so günstig war, warum haben die Briten denn dann das vermutlich teurere böhmische Glas importiert? War das eine Qualitätsfrage, oder ging es eher um den Nimbus des böhmischen Glases?
Dann noch eine letzte Frage: Kann das florale Muster auf dem Glas hat eine spezielle Bedeutung (z.B. i.S.e. Wappens) haben?
Ich bin nämlich im Zuge der ganzen Ausräumerei auf ein paar interessante Hinweise gestoßen, die sich mit seinen Geschichten decken, die er mir als Kind erzählt hat und die mit der familiären Herkunft meines Opas (also uns allen) zu tun haben. Er wurde offensichtlich 1929 auf einem Gut bei Breslau gezeugt, denn die Familie stammte von dort und seine Mutter war in Anstellung als Hausangestellte auf diesem Gutshof. Er hat mir dann irgendwann erzählt, dass der Sohn des Gutsbesitzers sein Vater ist, er aber aufgrund von Vereinbarungen zwischen der Gutsfamilie und seiner Mutter niemals etwas Konkretes von ihr darüber erfahren hat. Seine Tante hat ihm dann nach dem Tod der Mutter nur einige wenige Hinweise gegeben, aus denen er aber die falschen Schlüsse gezogen hat, wie ich seit kurzem weiß.
Ich hielt das bis vor drei Wochen immer für eine der halbwahren und etwas ausgeschmückten Geschichten (Opa war Angler). Allerdings konnte ich nun ableiten, in welchem Ort sie tatsächlich gelebt hat und dass es dort auch noch eine Gutsbesitzerfamilie gab, die diesen von ihm genannten Namen trägt und damals sehr wohlhabend war. Der Rest der Geschichte ist zu lang, aber unter Einbeziehung der wenigen Hinweise, die ich habe, schlüssig und ich hatte die nach den ersten gefundenen Hinweisen die Hoffnung, dass dieses Set vielleicht der Versuch meiner Urgroßmutter war, die Verschwiegenheitsvereinbarung zu umgehen und ihrem Sohn doch seine wirkliche Abstammung mitzuteilen. Naja, aber nach der Aufklärung der Herkunft des Sets war das dann wahrscheinlich eher meine Neigung für das groschenheftartige Ausschmücken meiner Familienhistorie (ja, ich merke es selbst...

).
Es wäre halt spannend gewesen, denn ich weiß, dass er gerne gewusst hätte, wer er väterlicherseits wirklich ist. Letztlich braucht es das Service dafür nicht, aber das Puzzle wäre damit deutlich schneller vollständig.
Egal, c’est la vie.
In jedem Fall nochmals vielen Dank für eure Hilfe.
T.