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Meine Biedermeierdame

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Meine Biedermeierdame

Beitrag von Hobbysammler »

Liebe Leute

Ob ich hier vielleicht weiterkomme... ? Ich habe mir unlängst diese adrette Dame zugelegt. Beschrieben war das Werk als Öl auf Leinwand um 1840. Unsigniert, Urheber anonym. Beim genaueren Hinsehen wurde ich aber stutzig, denn die Oberfläche ist so glatt und eben, hat kaum Kontur. Nur stellenweise ist aufgetragene Ölfarbe spürbar beim Drüberstreichen (grainiert?). Ich vermute, dass es sich womöglich um einen (guten) Ölfarbendruck handelt, der aber doch schon recht alt ist. Das sieht man an der Leinwand an. Ich denke, es dürfte ausgehendes 19. Jh. sein. Echte Ölgemälde aus der Biedermeierzeit haben doch zumindest stellenweise schon eine Craquelierung. Dieses hier nirgends.

Bestärkt wurde mein Eindruck, als ich exakt das selbe Bild im WWW in einer vergangenen Auktion entdeckte. Dort wurde es als "Gemälde in feiner Lasurmalerei" beschrieben und ging für einen stattlichen 4-stelligen Betrag weg. Ob die da versehentlich einen Öldruck verscherbelt haben, der in Wahrheit bedeutend weniger wert ist? Keine Ahnung...

Wie auch immer. Vielleicht weiss jemand von euch mehr darüber? Und wo diese Dame zu verorten sein könnte... Ob solche Gemälde einst mehrfach hergestellt wurden aus einem ganz bestimmten Zweck? Und vor allem: Woran genau erkennt man einen Ölfarbendruck?

Wert wird es vermutlich nicht viel haben. Aber ungemein dekorativ ist es! :)
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Beitrag von Willi »

Auf den Fotos kann man das so nicht erkennen - probier bitte mal folgendes: In einem dunklen Raum mit einer Taschenlampe von einer Seite ganz flach auf das Bild leuchten, dann sollten durch die Pinselstriche Schatten entstehen > OHNE BLITZ fotografieren. Das Bild ist auf jeden Fall recht schön und dekorativ, das Holz und der Keilrahmen dürften zumindest mal älter als 50 Jahre sein > wie alt genau, kann ich dir so nicht sagen.
Der Rahmen erscheint mir für einen von 1840 zu gut erhalten, obwohl er am unteren Rand starke Abnutzungsspuren zeigt (dürfte lange Zeit irgendwo gestanden haben). Mit Ende 19. Jhdt. könntest du vermutlich richtig liegen.
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Beitrag von Pikki Mee »

Hobbysammler hat geschrieben: als ich exakt das selbe Bild im WWW in einer vergangenen Auktion entdeckte.
Moin,
könntest Du den Link dahin bitte mal posten?

*Pikki*
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Beitrag von rw Verified »

Hi.

Früher wurde Oil auf Leinwand gemalt und Drucke auf strukturiertem oder glatten Papier. Eine Leinwand wurde angenagelt und Drucke geklebt.
Du kannst ja mal den Rahmen loesen und sehen ob da glatte Ränder zu sehen sind, bei Drucken gibt es sie.

Grüsse
rw
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Beitrag von Hobbysammler »

Danke für die Antworten. Ich bin mir schon ziemlich sicher, dass es ein Druck ist. Besonders interessant wäre zu wissen, wo das Original hängt. Aber das dürfte wohl kaum herauszufinden sein.

Das andere Exemplar wurde im Mai 2014 bei Henrys versteigert. Hier habe ich es gefunden (siehe Link). Es sei denn, DAS wäre das Original? Sonst hat tatäschlich jemand 1600 EUR für einen Öldruck berappt :)

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Meine Biedermeierdame

Beitrag von rw Verified »

Hier nochmal.

Es gibt mehrere Methoden, die man verwenden kann, um festzustellen, ob eine Malerei real ist oder eine Fälschung oder sogar ein Druck ist.

1. Das Bild bis zum Licht halten und nach echten Pinselstrichen mit einer Lupe suchen. Wenn man digitale Punkte (Pixel) sieht, ist es ein Druck von einem Fotokopierer produziert.

2. Das Bild zum Licht halten und durch die Rückwand schauen. Eine echte Malerei wird dickere Farbe in einigen Bereichen haben als andere, so dass man Variationen in dem hellen Licht sehen sollte. (doch muss man leider auch hiermit vorsichtig sein. Seh # 10 )

3. Die Künstler-Unterschrift in einem echten Malerei wird auf seine Szene angewendet, so dass es seine eigene hinzugefügte Dimension haben sollte und nicht flach wie in einem Druck oder einer Kopie sein.

4. Eine echte Malerei könnte nur ein Haar in der Farbe von dem Pinsel, den er verwendete, haben. Man sollte mal genau danach sehen.

5. Den Preis betrachten! Ein Künstler wird über 100 Stunden auf einer Szene mit mehreren Personen oder Gebäuden in ihm verbringen. Er / sie kann es nicht für nur 500 oder 1000 Euro verkaufen. Wenn du es zu billig hast, ist es oft eine Fälschung.

6. Nach Luftbrand (Patina) auf der Rückseite der Leinwand sehen. Es sei denn, es wurde umstellt, es sollte ein heller bis dunkler Schatten von braun je nach Alter sein. Wenn relined sollte man nach Zeichen der ursprünglichen Leinwand um die angehefteten Kannten des inneren Rahmes sehen.

7. Rieche das Gemälde. (nicht lachen) Ein neues Gemälde wird den Geruch von Öl für ein paar Jahre halten, nachdem es abgeschlossen ist.

8. Die Chinesen verkaufen gefälschte Gemälde online und verbergen die Tatsache nicht. Die meisten versuchen nicht, dich zu täuschen. Sie nennen sie Kopien und sie zeigen viele Beispiele, so suchen on line & sehen, ob sie eine ähnliche haben.

9. Betrachte die Provenienz des Stückes. Wer es vor dir im Besitz hatte, vor ihnen und vor ihnen usw.
Ein gutes Gemälde erscheint nicht plötzlich. Was ist seine Geschichte?

10. Schließlich können auch Profis nicht in bestimmten Fällen sagen, dass eine Malerei echt oder falsch ist, nur von Online-Fotos. Es gibt jetzt Gele (Jells), die Textur und Tiefe hinzufügen, und gefälschte Gemälde und Reproduktionen werden oft direkt auf texturierte Leinwände gedruckt, so wenn im Zweifel immer ein Gemälde zu einem Sachverständigen für eine Meinung und / oder Bewertung zu nehmen.

Grüsse
rw
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Beitrag von Pikki Mee »

Hoj,

habe mir das Bild aus dem Link (da nochmal größer) [Gäste sehen keine Links] wegen der so nicht zusammenpassenden Farbkomposition und der ungleichen Faltenwürfe und Kettenglieder, der Brosche etc. sehr genau, will sagen vergrößert im Detail angeschaut und mit Deinem verglichen (auch mit Bildbearbeitung übereinander)

Mal ein charakteristischer Ausschnitt so gut wie möglich

[Gäste sehen keine Links][Gäste sehen keine Links]
nebeneinander
[Gäste sehen keine Links]

Daraus resultiert meine grundlegend andere Meinung: das ist die gleiche Dame, zweifelsfrei, das gleiche Motiv, ja - aber die Bilder sind
m. E. nicht identisch; d. h. das eine könnte sowieso für das andere nicht als Druckvorlage gedient haben :roll:

Sieht für mich aus wie Vor-Version (Deins) und endgültige (das aus der Auktion) ... das kleine bisschen Lächeln mehr ;-)

Ob Deines nun ev. doch ein Original oder ein Druck ist, können wir wohl hier nicht klären, obwohl ich fast ersteres glaube... da brauchst Du einen Fachmann in real, gerade, wenn Du es mit einem Maler zu tun hast, der in Lasurtechnik gearbeitet hat... und die ist ja eben auch auf Haltbarkeit ausgelegt, auf nichtcraquelieren...

Aber soviel: ich hab schon mal um 50 c einen alten Rahmen mit 'Druck' drinnen gekauft und stellte zu Hause fest, als ich doch neugierhalber nach der Malersignatur schaute, was zu dem Künstler las und seiner Technik, ein Original-Portrait in - ja eben das erste Mal in Lasurmalerei 'erwischt' zu haben... bei weitem nicht so schön wie Deines, ein bärtiger Pfälzer Bauer, aber mittlerweile mag ich den grimmigen schauenden Herrn doch ganz gern :lol:

*Pikki*
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