
damit engt sich der Entstehungszeitraum bei der Form der Bodenmarke auf 1914 - 1934 ein. Rein optisch vom Stil her würde ich aber Mitte / Ende 1920er oder eben Anf. 30er denken.
Analog zu dem Link, den ich vorher schon gesetzt hatte - das Goldranddekor identifiziert sich vermutlich mit der mittleren Nummernfolge, also 19090 - die sollte auf allen Teilen gleich sein. Ist sie es nicht, käme ev. auch die oberen Zahlen in Frage.
Noch weiter zu den Beschriftungen - der Carl Anhäuser, Dresden - das war das Geschäft, in dem das Service vermutlich gekauft wurde. Findet man ab und an mal, auch besonders auf allen namhaften Herstellern der Zeit, oft auf Krautheim-Servicen sowie auf Geschirren ohne Marke, die er für sich auf Bestellung wohl bei verschiedenen Manufakturen & Porzellanmalereien hat machen lassen - Stichwort Großabnehmer und Eigenmarke - so wie heute die Discounter.
Der hatte bis 1918 auch den Titel Hoflieferant. Es findet sich auch online so Einiges zu ihm und auch Werbung, Kataloge etc. - sehr rühriges Unternehmen. Da ein älteres Beispiel [Gäste sehen keine Links]
oder auch [Gäste sehen keine Links]
C.M. Hutschenreuther hatte früher einen ganz anderen, auch internationalen, Stellenwert als heute im Nachhinein, wo Lorenz Hutschenreuther-Sachen als 'besser' angesehen werden. Frag mich einer warum - qualitativ wohl kaum, aber letztere Firma hatte einen besseren 'Riecher' in Hinsicht auf die Zusammenarbeit mit Entwerfern & Künstlern, bei Zeitgeist & figürlichem Porzellan.
Das spiegelt sich heute - neben den anderen Faktoren - eben auch bei der Bewertung. Die Frage nach der Preisgestaltung - ich verstehe Deinen Wunsch, es lieber günstig in wertschätzende Hände zu geben, als höher da ran zu gehen. Aber da liegt auch schon ein gewisser Widerspruch mit drin.
Klar, wenn Du jemand persönlich kennst, der eben wenig Mittel hat, aber Freude daran & es sorgfältig behandeln würde - ok. Ansonsten ist es aber auch leicht so, dass 'was nix / wenig kostet, ist eben auch genauso viel wert'.
Große Service mit ordentlich Gold werden heutzutage auch gern günstig von Leutz genommen, die entsprechend große Familien haben. Tw. eben auch mit anderem kulturellen Hintergrund [Anmerkung: nein, ausdrücklich - ich habe in der Richtung keine Vorbehalte, ist nur Erfahrung inzwischen]. Das ist aber wirklich dann zum Benutzen, weil es preiswerter ist, als neu was zu kaufen. Entsprechend dann der Umgang damit. Da ist nichts mit 'gutes Geschirr', Marken, fast antik, mit der Hand spülen oder so - dafür fehlt oft komplett das Bewusstsein. Viele Kinder, Onkels, Tanten, Schwestern & Kusinen - brauchen viele Teller und dazu Servierteile um aufzutischen.
Die 'teuersten' Teile, also Terrinen / Deckelschüsseln sind bei Dir ja nicht dabei. Daher ist also auch nicht von Preisen der allerobersten Range auszugehen beim vergleichen. Gehen wir also vor wie folgt - ansehen, was in welcher Menge so angeboten wird und für wieviel
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und dann, was verkauft & erzielt wurde [Gäste sehen keine Links] - ja, das ist nicht von der Anzahl her eben eher wenig und alles Einzelteile bzw. einzeln eingestellt & wieder zusammengekauft.. Die Begehrlichkeit für die Marke ist nicht so hoch & was eher über Kleinanzeigen daher läuft, nicht einzuschätzen.
Du kannst natürlich tun, was & wie Du möchtest - ich würde an Deiner Stelle aber sogar überlegen, das sonst so nicht unbedingt zeitgemäß große Konvolut, zu teilen bzw. geteilt anzubieten - eben auch, da keine Terrinen dabei sind. Wollen / brauchen viele Käufer auch nicht unbedingt. Und ring Dich ruhig zu ein paar mehr €uronen durch - nicht zuletzt, um das Dumping-Geschehen nicht auch noch weiter zu befeuern. Ich käme mit einer immer noch wirklich sehr minimalistischen Kalkulation auf 120-130 € für alles - Schüsseln & Platten dürfen was mehr kosten. Mittlere Überlegungen lägen eher bei 150-170€. Hoffe, es hilft ein wenig bei Deinen