Ölgemälde, unsigniert - Alter, Herkunft?
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- lins Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 6048
- Registriert:Mittwoch 5. August 2015, 14:05
- Reputation: 19433
Ölgemälde, unsigniert - Alter, Herkunft?
Servus zusammen,
jetzt habe ich mir unsere Dame noch mal näher angeschaut.
Was steckt für eine Symbolik dahinter, wenn eine etwas ältere Dame eine Rose in der Hand hält, hatte ich mich als Erstes gefragt. Wenn man sich die Rose aber genauer anschaut, sieht man hinter der roten Blüte so etwas wie einen verdorrten Blütenzweig. Das hat mich auf die Symbolik der Vergänglichkeit, „Vanitas“ gebracht. Sie ist in dem Bild, so meine ich, sogar mehrfach zu erkennen.
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Hier die Vanitas Symbole
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Hier ein paar Zitate aus dem Wikipedia Artikel, zu den Symbolen, die auf dem Bild zu erkennen sind:
>>Blumen, Blätter, Zweige
Sie stehen für Vitalität und Lebenskraft. Blühendes Gezweig ist jedoch zum Verwelken verurteilt. Schnittblumen sind dem Tod geweiht. Um den Aspekt der Vergänglichkeit zu betonen, werden oft angewelkte Blumen neben aufblühenden dargestellt.
Rose
Die Rose als Blume der Venus vertritt vor allem die Liebe und die Sexualität. Die weltliche Liebe ist – wie alles Menschliche – eitel. <<
>>Schmuck
Schmuck und Kosmetik stehen für Schönheit, weibliche Anziehungskraft, aber auch für die Vergänglichkeit, Eitelkeit, Selbstverliebtheit ihrer Träger und die Todsünde der Hoffart. Ebenso thematisieren sie die Abwesenheit der Geschmückten. <<
Leider kann ich nicht erkennen, ob die Dame ein Buch unter den Arm geklemmt hat, oder was das Dunkle ist. Auch das wäre ein Symbol für Nichtigkeit, für Vergängliches. Trotzdem wird hier alles voller Stolz präsentiert. Auch die Kleidung wirkt sehr repräsentativ.
>>Mit Hilfe der Vanitas-Symbolik konnte Reichtum stolz vorgezeigt und zugleich als etwas Vergängliches und Nichtiges heruntergespielt werden. <<
>>Vom späteren 18. Jahrhundert an gewinnt die Befreiung von der Demut die Oberhand: die Ansicht, dass Menschenwerk nicht eitel sein müsse. Seit etwa 1760 wird die Überwindung der Vanitas ins Zentrum einer bürgerlichen Hochkultur gerückt <<
Ich denke, dass „unser“ Bild aus dieser Zeit ist.
Das ist wieder einmal ein weites Feld.
Grüße
Lins
jetzt habe ich mir unsere Dame noch mal näher angeschaut.
Was steckt für eine Symbolik dahinter, wenn eine etwas ältere Dame eine Rose in der Hand hält, hatte ich mich als Erstes gefragt. Wenn man sich die Rose aber genauer anschaut, sieht man hinter der roten Blüte so etwas wie einen verdorrten Blütenzweig. Das hat mich auf die Symbolik der Vergänglichkeit, „Vanitas“ gebracht. Sie ist in dem Bild, so meine ich, sogar mehrfach zu erkennen.
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Hier ein paar Zitate aus dem Wikipedia Artikel, zu den Symbolen, die auf dem Bild zu erkennen sind:
>>Blumen, Blätter, Zweige
Sie stehen für Vitalität und Lebenskraft. Blühendes Gezweig ist jedoch zum Verwelken verurteilt. Schnittblumen sind dem Tod geweiht. Um den Aspekt der Vergänglichkeit zu betonen, werden oft angewelkte Blumen neben aufblühenden dargestellt.
Rose
Die Rose als Blume der Venus vertritt vor allem die Liebe und die Sexualität. Die weltliche Liebe ist – wie alles Menschliche – eitel. <<
>>Schmuck
Schmuck und Kosmetik stehen für Schönheit, weibliche Anziehungskraft, aber auch für die Vergänglichkeit, Eitelkeit, Selbstverliebtheit ihrer Träger und die Todsünde der Hoffart. Ebenso thematisieren sie die Abwesenheit der Geschmückten. <<
Leider kann ich nicht erkennen, ob die Dame ein Buch unter den Arm geklemmt hat, oder was das Dunkle ist. Auch das wäre ein Symbol für Nichtigkeit, für Vergängliches. Trotzdem wird hier alles voller Stolz präsentiert. Auch die Kleidung wirkt sehr repräsentativ.
>>Mit Hilfe der Vanitas-Symbolik konnte Reichtum stolz vorgezeigt und zugleich als etwas Vergängliches und Nichtiges heruntergespielt werden. <<
>>Vom späteren 18. Jahrhundert an gewinnt die Befreiung von der Demut die Oberhand: die Ansicht, dass Menschenwerk nicht eitel sein müsse. Seit etwa 1760 wird die Überwindung der Vanitas ins Zentrum einer bürgerlichen Hochkultur gerückt <<
Ich denke, dass „unser“ Bild aus dieser Zeit ist.
Das ist wieder einmal ein weites Feld.
Grüße
Lins
- DaSt Offline
- Reputation: 0
Ölgemälde, unsigniert - Alter, Herkunft?
Sehr informativ - danke, Lins! VG, DaSt
- DaSt Offline
- Reputation: 0
Ölgemälde, unsigniert - Alter, Herkunft?
Fällt Euch eigentlich zu dem Rahmen auch etwas Schlaues ein? Ich finde ihn ja schon sehr massiv für unsere "zarte" Dame ...
Gruß, DaSt

- Gast Offline
- Reputation: 0
Ölgemälde, unsigniert - Alter, Herkunft?
...der Rahmen wird wohl in mehrfacher Ausfertigung bei den früheren Besitzern vorhanden gewesen sein. Da wurden eben einfach alles Vorfahren in den selben Rahmentyp verfrachtet.
Eine gewisse Gleichmässigkeit und das schöne, stringente Auftreten bei Besuch hat den Rahmen eben erfordert.
Eine gewisse Gleichmässigkeit und das schöne, stringente Auftreten bei Besuch hat den Rahmen eben erfordert.
- gerümpel Offline
- Scheinexperte für alles
- Beiträge: 1161
- Registriert:Dienstag 27. Januar 2015, 10:10
- Reputation: 4005
Ölgemälde, unsigniert - Alter, Herkunft?
Schön beschrieben Lins, wie diese begüterte Dame mit der Vergänglichkeit des irdischen Daseins kokettiert.
An der Echtheit des Porträts habe ich eigentlich keine Zweifel. Eine Signatur bei einem solchen B-Promi-Portrait muss nicht unbedingt vorhanden sein. Die wurden ja in großer Zahl auf Auftrag no name produziert. Fotoersatz für Wohlhabemde sozusagen. Die Qualität des Bildes würde ich mit mittelmäßig beschreiben.
Die Lichtreflexe sehen aus wie Öl auf Leinwand. Die Rückseite ist aber eine Holzplatte. Mach das Ganze doch mal aus dem Rahmen (da klebt nix an nach 250 oder 300 Jahren,,keine Angst) und zeig die Rückseite des Keilrahmens, so es einen gibt.
Die Datierung kriegt man am ehesten, wenn man nicht weiß, wer dargestellt wurde, über die Tracht oder den Schmuck.
Was hat die Gute denn vor dem Bauch? Ich kann es nicht genau erkennen. Auch das Halskollier ist eigenartig. Sieht aus wie eine Ringbrünne :') .

An der Echtheit des Porträts habe ich eigentlich keine Zweifel. Eine Signatur bei einem solchen B-Promi-Portrait muss nicht unbedingt vorhanden sein. Die wurden ja in großer Zahl auf Auftrag no name produziert. Fotoersatz für Wohlhabemde sozusagen. Die Qualität des Bildes würde ich mit mittelmäßig beschreiben.
Die Lichtreflexe sehen aus wie Öl auf Leinwand. Die Rückseite ist aber eine Holzplatte. Mach das Ganze doch mal aus dem Rahmen (da klebt nix an nach 250 oder 300 Jahren,,keine Angst) und zeig die Rückseite des Keilrahmens, so es einen gibt.
Die Datierung kriegt man am ehesten, wenn man nicht weiß, wer dargestellt wurde, über die Tracht oder den Schmuck.
Was hat die Gute denn vor dem Bauch? Ich kann es nicht genau erkennen. Auch das Halskollier ist eigenartig. Sieht aus wie eine Ringbrünne :') .
Gruß Gerümpel
"The ball I threw, while playing in the park, has not yet reached the ground." (Dylan Thomas)
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- Emmi Offline
- erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 320
- Registriert:Montag 3. Juli 2017, 23:30
- Reputation: 836
Ölgemälde, unsigniert - Alter, Herkunft?
Das ist ein Kropfband.
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Heute würde man eher Choker sagen. Es sieht nett aus, selbst wenn man keine Unschönheiten zu verbergen hat.
Grüße
Emmi
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Heute würde man eher Choker sagen. Es sieht nett aus, selbst wenn man keine Unschönheiten zu verbergen hat.
Grüße
Emmi
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