candelabra hat geschrieben: ↑Donnerstag 2. August 2018, 19:19
Gibt es neuzeitliche Silbergegenstände ohne Angaben des Feingehalts?
Hallo,
vielleicht irgendwelche vereinzelte (private) Handarbeiten, ja (denk mal an so Silberdrahtschmuck) - aber ansonsten ist das doch gesetzlich geregelt s. unter Geschichte
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Silberauflage-Stempel hingegen können ganz verschieden ausfallen - eben auch mit oder ohne Angabe von Zahlen, die in Bezug zur verwendeten Silbermenge oder der Schichtstärke stehen. Deutsche Hersteller verwenden, falls sie sowohl silberne als auch versilberte Sachen machen, dafür sogar meist unterschiedliche ja, eben Punzen oder Stempel.
Wie immer und nochmal: man kann von Fotos keine richtige Materialbestimmung oder Zuordnung vornehmen. Man kann was vermuten oder sagen, wie was u.U. herauszufinden wäre, mehr - selten.
candelabra hat geschrieben: ↑Donnerstag 2. August 2018, 19:19
Kennt sich im Forum jemand mit dieser Firma aus?
ich nicht, aber das kann man ja ändern

auf ins www
Also zu Mussbach Metall - da gibt es folgende ehemalige eingetragene Marke
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Der Stempel, den Du zeigst, müsste wenn, dann ein älterer sein (bei dpma z.B. aber nicht mehr nachweisbar) - da in Aufkleber-Form
[Gäste sehen keine Links] schaut nach 1930er/40er aus
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an der letzten Schale sieht man dann schon, dass das Basismetall durchkommt.
Geht man weiter in der Geschichte zurück, dann hießen die vorher (1890 nachweisbar) 'Süddeutsche MetallwarenfabriK' Sitz der Verwaltung: Mußbach a. d. Weinstraße, Marke dort
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Ganz interessant eine Schale wie vor, aber unter SMF
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Historie
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Später dann 'Südmetall AG' (1944 noch) - dafür der Beleg da, samt Marke und Produkten Messing/versilbert
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verchromte & vernickelte Artikel
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Beispiel
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Weiter dort
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"Im gleichen Jahr erfolgte auch ihre [Dr. Luise Hackelsberger] Heirat mit dem Designer, Kunsthistoriker und Unternehmer Dr. phil Berthold Hackelsberger, der 1957 nach Neustadt übersiedelte und die Leitung der Firma Südmetall, später Mussbach Metall, übernahm. "
Dann schließt sich der Kreis
[Gäste sehen keine Links] - da gibt es einen Menüpunkt 'Historie'
Der (sehr) langen Rede kurzer Sinn: m Laufe der Geschichte des Unternehmens taucht keine Silberwarenfabrikation auf. Wohl aber die Herstellung versilberter Messinggegenstände. Da Dein Tischkehrset Anlauffarben zeigt, könnte das also die wahrscheinliche Möglichkeit sein, denn Chrom wäre ganz blank & andersfarbig und Vernickelung bliebe i.A. ohne die.
Zeitlich demnach wohl 'Südmetall' - also (ohne noch genauere Nachforschung) irgendwas zwischen 1930er bis Anfang 1950er; stilistisch geschätzt wohl eher aus dem Anfang/Mitte dieses Zeitraums.
Gruß
nux