Hi aral,
es ist nicht gut, wenn die Aufzugsfedern von Uhren in aufgezogenen Zustand über lange Zeit eingelagert werden. Andererseits ist es langwierig die Uhren "auslaufen" zu lassen. Man denke an eine Jahresuhr

. Und systematisches, mechanisches Entspannen von Federn sollten nur Fachleute machen. Das kann Uhrwerke und Finger zerstören.

Federn verharzen auch und bringen dann nicht mehr die erforderliche Kraft für den Antrieb.
Bei Pendeluhren kommt die Tatsache dazu, dass sie sofort stehen bleiben, wenn sie schräg stehen oder hängen. Das kannst Du in Deinem aktuellen Fall leicht ausprobieren, indem Du auf einer Seite etwas unterlegst und das Pendel zum schwingen bringst (siehe auch meinen Tipp in einem der vergangenen Posts). Die Uhr steht oder hängt dann schief, aber sie tickt.
Wie man das beheben kann ist nicht leicht zu erklären und man müsste im Netz mal suchen, ob es eine anschauliche und für den Laien verständliche Anleitung dafür gibt. Vielleicht geh ich da mal dran. In diesem Fall ist Pendelführung (Gabel) gegenüber dem Anker verschoben. Diese Justage ist nötig, wenn die Standfläche für die Uhr nicht waagerecht ist. Das verstellt sich aber auch gerne, wenn für den Transport das Pendel nicht ausgehängt wird. Das kommt oft vor.
Probiere erst mal aus, ob Deine Uhr in „Schräglage" (rechts oder links hoch) zuverlässig tickt.
Wenn sie das macht, kann ich immer noch versuchen, Dir zu erklären, wie das zu beheben ist.
Vielleicht steht sie ja auch schon schräg, weil Deine Standfläche schräg ist und bleibt deswegen stehen.
Habe ich Dich ausreichend verwirrt?

Du hast doch jetzt schon so viel ausprobiert.
Übrigens, wenn im Bild 3, Deine Uhr waagerecht steht (das sieht so aus, weil das Werk waagrecht ist) und das Pendel in Ruhelage ist (nicht angestoßen), dann ist das schon der oben beschriebene Effekt. Die kann nicht laufen. In Ruhe muss das Pendel natürlich "senkrecht zum Erdmittelpunkt" zeigen, bzw. senkrecht zu einer waagrechten Unterlage.
Bringe es einmal vorsichtig nach rechts leicht über die Mitte (Senkrechte). Probiere noch mal ob sich was ändert. Das ist noch nicht die korrekte Einstellung, aber wenn wir Glück haben, fängt sie dann schon mal an zu ticken.
Erstmal Grüße
Lins
Nachtrag zur oben angesprochenen Problematik:
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Das ist natürlich hier bei ausgebautem Werk und bei einem Regulator noch ganz übersichtlich. In Deinem Fall musst Du schon die Finger ganz schön verbiegen, um das in eingebautem Zustand zu justieren, weil Du den Anker gar nicht sehen kannst, sondern fühlen musst. Das erfordert schon Übung und Geduld.