Korbluster Kristallluster
Einblicke in die faszinierende Welt des antiken Glases!
Hier dreht sich alles um historische Glasobjekte – von kunstvollen Vasen und Schalen über filigrane Trinkgläser und Flaschen bis hin zu kuriosen Gebrauchsgegenständen. Egal ob du Sammler, Historiker oder einfach nur neugierig bist – tausche dich mit anderen Glasliebhabern aus, bestimme deine Fundstücke und erfahre mehr über die faszinierende Geschichte der Glaskunst!
Forumsregeln
Damit wir dir bestmöglich bei der Bestimmung deiner Glasobjekte helfen können, beachte bitte folgende Regeln:
Bilder des gesamten Objekts: Stelle gute Bilder des gesamten Objekts vor neutralem Hintergrund, möglichst bei Tageslicht, zur Verfügung.
Makroaufnahmen von Stempeln und Signaturen: Fotografiere alle Markierungen als Makroaufnahme einzeln, damit die Details gut erkennbar sind.
Informationen zur Herkunft und Historie: Teile alle vorhandenen Informationen zur Herkunft und Historie des Stücks mit. Gib möglichst die Abmessungen mit an.
So können wir uns ein umfassendes Bild von deinem Glasobjekt machen und dir die bestmögliche Unterstützung bieten.
- mobelix Offline
- Reputation: 0
Korbluster Kristallluster
Guten Tag,
hab einen alten Korbluster in eher schlechtem Zustand bei mir.
Durchmesser ca. 53cm, Höhe ca. 110cm ohne Kette, mit ca. 160cm
Gewicht ca. 30kg
Auf 5 Geiern hängen die Lampen aussen, innen sind auch 5 Lampen, 2 zeigen nach oben, die restlichen nach unten.
Kann mir jemand etwas über die Art, Herkunft, Alter und ev. Wert sagen?
Vielen Dank im Voraus
Gernot
hab einen alten Korbluster in eher schlechtem Zustand bei mir.
Durchmesser ca. 53cm, Höhe ca. 110cm ohne Kette, mit ca. 160cm
Gewicht ca. 30kg
Auf 5 Geiern hängen die Lampen aussen, innen sind auch 5 Lampen, 2 zeigen nach oben, die restlichen nach unten.
Kann mir jemand etwas über die Art, Herkunft, Alter und ev. Wert sagen?
Vielen Dank im Voraus
Gernot
- Pikki Mee Offline
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- mobelix Offline
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Hallo,
dem Gewicht nach zu urteilen ist der Lüster mit echtem Bleikristall behängt worden.
Wohl handgeschliffen und zusammengefügt.
Machart spricht für die 1910er bis 1930er Jahre. Vielleicht mal nachträglich an der Verkabelung überarbeitet worden. Mit großer Sicherheit war der Lüster mal vergoldet, ob feuervergoldet oder rein elektrisch lässt sich im aktuellen Zustand und auf Photos nicht genau bestimmen.
In welcher Region hing Dein Lüster mal?
Die Buchsen für die Kabeldurchführung waren meistens aus nichtleitendem Material: Bakelit, Holz oder später Kunststoffe. So sollte ein möglicher Kurzschluss vorgebeugt werden.
Die Adler schauen fast wie vom Millitär aus, vielleicht wirklich noch aus kaiserlicher Zeit
Modellwechsel bei Lüstern waren nur sehr langsam - es kann sich durchaus um eine spätere Produktion handeln im alten Stil der Kaiserzeit.
Fassungen sind wohl mit E 27 Gewinden - also passend für normale Klarglasleuchtmittel. NIEMALS bitte LED oder sonstige Energiesparleuchtmittel verwenden - deren Lichtfarbe passt nicht zu so einem feinen Kronleuchter.
dem Gewicht nach zu urteilen ist der Lüster mit echtem Bleikristall behängt worden.
Wohl handgeschliffen und zusammengefügt.
Machart spricht für die 1910er bis 1930er Jahre. Vielleicht mal nachträglich an der Verkabelung überarbeitet worden. Mit großer Sicherheit war der Lüster mal vergoldet, ob feuervergoldet oder rein elektrisch lässt sich im aktuellen Zustand und auf Photos nicht genau bestimmen.
In welcher Region hing Dein Lüster mal?
Die Buchsen für die Kabeldurchführung waren meistens aus nichtleitendem Material: Bakelit, Holz oder später Kunststoffe. So sollte ein möglicher Kurzschluss vorgebeugt werden.
Die Adler schauen fast wie vom Millitär aus, vielleicht wirklich noch aus kaiserlicher Zeit

Modellwechsel bei Lüstern waren nur sehr langsam - es kann sich durchaus um eine spätere Produktion handeln im alten Stil der Kaiserzeit.
Fassungen sind wohl mit E 27 Gewinden - also passend für normale Klarglasleuchtmittel. NIEMALS bitte LED oder sonstige Energiesparleuchtmittel verwenden - deren Lichtfarbe passt nicht zu so einem feinen Kronleuchter.
- Pikki Mee Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 6936
- Registriert:Samstag 9. Mai 2015, 02:15
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NAbend,
vorweg: ich kann mich dabei voll daneben legen, bitte beachten... keine Gewähr..
teilweise hat Harry ja schon was aufgedröselt, also nochmal
Bronze, mal feuerververgoldet gewesen & Bleikristall & Bakelit oder Holz: ja, sehr wahrscheinlich.
Kaiser, auch - aber vermutlich nicht der unsrige, sondern einer von den Napoleons und Zeit eventuell bis zu 100 Jahre früher...
...für mich sieht das nach Frankreich und Empire aus, aber ob erstes oder zweites - ???
Stichworte wie antique lustre cristal montgolfiere oder auch empire dazu bei Gugel-Bildersuche bringen folgende Ansichten
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Schaut ihr dann mal hier, wisst ihr vielleicht, was ich meine…
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Wertangabe unrestauriert meinerseits - keine, da ich es eben nicht genau einschätzen kann und nicht weiß, was eine Aufarbeitung kosten könnte. Vielleicht mal den einen oder anderen von denen fragen
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*Pikki*
vorweg: ich kann mich dabei voll daneben legen, bitte beachten... keine Gewähr..
teilweise hat Harry ja schon was aufgedröselt, also nochmal
Bronze, mal feuerververgoldet gewesen & Bleikristall & Bakelit oder Holz: ja, sehr wahrscheinlich.
Kaiser, auch - aber vermutlich nicht der unsrige, sondern einer von den Napoleons und Zeit eventuell bis zu 100 Jahre früher...
...für mich sieht das nach Frankreich und Empire aus, aber ob erstes oder zweites - ???
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*Pikki*
- Gast Offline
- Reputation: 0
Guten Abend Pikki,
für eine frühere Zeit sprechen die hängend angebrachten Lampen im Adlerschnabel aber nicht.
In der ersten Zeit wurden Lüster mit echten Kerzen betrieben. Die standen in der Regel aufrecht weil dass die natürliche Art ist Kerzen abzubrennen. Und damals gabs die hängenden Strasselemente nur unterhalb der Kerzenhalter - nicht jedoch wie hier gezeigt eine hängende Lampeneinheit die von länglich geschliffenen Strasselementen umgeben war.
Mit Einführung von elektrischiem Strom wurde das Grunddesign der Kristallüster überarbeitet. Plötzlich konnten hängende Leuchtmittel Verwendung finden - vorher wurden die alten Lüster nachträglich mit Kabeln versehen.
Hier werden durch Rohre geführte Kabel gezeigt - das spricht eher für die zweite Zeit.
Und auch der Abrieb der Vergoldung spricht eher für eine spätere Entstehungszeit - Feuervergoldungen waren immer sehr standhaft und langlebig. Kronleuchter wurden eher selten massiv mit Gefahr von Abrieb der Vergoldung gereinigt. Oft genügte ein Abstauben mit Straußenfederwedeln oder einem weichen Tuch.
Die gemachten Oesen bei der Kristallelementen spricht eher für industrielle Fertigung - die alten um 1800 herum wurden mit von Hand gedrehten Oesen befestigt. Der abgeplattete Kopf ist ein frühindustrielles Merkmal - so ab den 1890er Jahren recht weit verbreitet. Und das damalige Bürgertum ist wohlhabend geworden, es bestand eine große Nachfrage nach repräsentativen Einrichtungsgegenständen. Und dazu gehörten halt auch Kronleuchter
Zustand ist leider nicht mehr so gut - scheinbar ist der Strassbehang jedoch komplett und in gutem Zustand. Bereits elektrifiziert und mit optisch unauffälliger Kabeldurchführung - die Oberteile der hängenden Fassungen sprechen für eine Entstehungszeit so ab den 1890er Jahren. Natürlich auch wesentlich später - wie bereits geschrieben wechselten die Moden bei Kronleuchtern nur sehr langsam-zaghaft.
Wenn der Leuchter in Wien hing - dann ist gut vorstellbar das der Leuchter aus österreichischer Fertigung stammt. Es gab damals viele Händler und Hersteller im K.u.K Reich für solch feine Leuchter.
Aufgrund der Abmessungen und Gestaltung würde ich auf eine Verwendung in einem herrschaftlichen Haushalt vom gehobenen oder sogar adligem Bürgertum ausgehen.
für eine frühere Zeit sprechen die hängend angebrachten Lampen im Adlerschnabel aber nicht.
In der ersten Zeit wurden Lüster mit echten Kerzen betrieben. Die standen in der Regel aufrecht weil dass die natürliche Art ist Kerzen abzubrennen. Und damals gabs die hängenden Strasselemente nur unterhalb der Kerzenhalter - nicht jedoch wie hier gezeigt eine hängende Lampeneinheit die von länglich geschliffenen Strasselementen umgeben war.
Mit Einführung von elektrischiem Strom wurde das Grunddesign der Kristallüster überarbeitet. Plötzlich konnten hängende Leuchtmittel Verwendung finden - vorher wurden die alten Lüster nachträglich mit Kabeln versehen.
Hier werden durch Rohre geführte Kabel gezeigt - das spricht eher für die zweite Zeit.
Und auch der Abrieb der Vergoldung spricht eher für eine spätere Entstehungszeit - Feuervergoldungen waren immer sehr standhaft und langlebig. Kronleuchter wurden eher selten massiv mit Gefahr von Abrieb der Vergoldung gereinigt. Oft genügte ein Abstauben mit Straußenfederwedeln oder einem weichen Tuch.
Die gemachten Oesen bei der Kristallelementen spricht eher für industrielle Fertigung - die alten um 1800 herum wurden mit von Hand gedrehten Oesen befestigt. Der abgeplattete Kopf ist ein frühindustrielles Merkmal - so ab den 1890er Jahren recht weit verbreitet. Und das damalige Bürgertum ist wohlhabend geworden, es bestand eine große Nachfrage nach repräsentativen Einrichtungsgegenständen. Und dazu gehörten halt auch Kronleuchter

Zustand ist leider nicht mehr so gut - scheinbar ist der Strassbehang jedoch komplett und in gutem Zustand. Bereits elektrifiziert und mit optisch unauffälliger Kabeldurchführung - die Oberteile der hängenden Fassungen sprechen für eine Entstehungszeit so ab den 1890er Jahren. Natürlich auch wesentlich später - wie bereits geschrieben wechselten die Moden bei Kronleuchtern nur sehr langsam-zaghaft.
Wenn der Leuchter in Wien hing - dann ist gut vorstellbar das der Leuchter aus österreichischer Fertigung stammt. Es gab damals viele Händler und Hersteller im K.u.K Reich für solch feine Leuchter.
Aufgrund der Abmessungen und Gestaltung würde ich auf eine Verwendung in einem herrschaftlichen Haushalt vom gehobenen oder sogar adligem Bürgertum ausgehen.