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antike Überreste eines Buches von 1544 dringend Rat benötigt

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  • Raptor11 Offline
  • Reputation: 0

Beitrag von Raptor11 »

Kleine Beschreibung Johan Gutenbergs, darunter wieder etwas handschriftliches. Lis um deine Frage zu beantworten. Die Seitenzahlen stimmen mit dem digitalisierten Werk von 1544 (Elektronische Bibliothek Schweiz) überein. Ergo muss es sich um die 44er Ausgabe handeln.
Die Bilder sind nicht ganz so toll.
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Münster Handschrift.jpg (112.29 KiB) 319 mal betrachtet
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Zuletzt geändert von Raptor11 am Samstag 22. März 2014, 10:37, insgesamt 1-mal geändert.
  • Bergkristall Offline
  • Reputation: 0

Beitrag von Bergkristall »

Da ich gleich in die Küche entschwinden muss, wieder mal eine kurze Zwischenbemerkung, ehe heute Abend dann die Transkriptionen kommen..

Der Strich über den Worten steht für eine sogenannte Subtraktionskürzung. Dabei werden irgendwelche Buchstaben ausgelassen und der Strich zeigt nur an, dass welche fehlen. Gerne wird das auch bei Doppelbuchstaben verwendet und da vor allem bei Doppel-N oder Doppel-M. Aber eine Regel für den Einsatz des Kürzungsstrichs gibt es nicht.

Die Probleme mit den merkwürdigen Worten werden durchgängig auftauchen. Wir sind hier in der Zeit, wo noch kein Duden normierend hinter der Rechtschreibung steht. Es wird im wesentlichen phonetisch geschrieben. Daher kommt dann auch das merkwürdige Doppel-E für Ehe. Wenn man das Buchstaben für Buchstaben ausspricht dann kommt man ja auch den Lautwert E-e, der phonetisch ja sehr nah an Ehe liegt.

Ich wehre mich immer dagegen, wenn dann jemand zu dem Schluss kommt, damals wurde das Wort so geschrieben, wie es per Zufall in dem Werk steht. In dem nächsten Buch kann das ganz anders sein. Da spielen auch regionale und bildungstechnische Faktoren eine Rolle. Um Worte herauszubekommen, die sich "wehren" gibt es einen ganz simplen Trick - laut vorlesen. Man staunt bisweilen, wie gut das klappt.

LG

Lis
  • Bergkristall Offline
  • Reputation: 0

Beitrag von Bergkristall »

So, bin wieder da.

Als erstes noch eine kleine Randbemerkung. Wir staunen heute manchmal darüber wie viel die Leute wussten. Krebs war eine gängige Krankheit. Da gibt es in medizinischen Fachbüchern aus der Zeit drastische Zeichnungen von aufgeplatzten Krebsgeschwüren. Die Menschen konnten auch ein durchaus hohes Alter erreichen. Die niedrige Lebenserwartung, die alle im Kopf haben, kommt von der hohen Säuglingssterblichkeit. Wenn Frauen das gebärfähige Alter überlebt hatten und die Männer nicht durch Arbeitsunfälle oder Krieg hingerafft wurden, konnten die auch deutlich über 80 Jahre alt werden. Aber wehe man bekam Blinddarm, das war ein Todesurteil.

So nun zu dem Text. Ich habe ihn mal buchstabengetreu übertragen, damit das nachvollziehbar ist. Ein Problemfall ist im Text enthalten, das und. Es wird geschrieben als Buchstaben vn und dann ein Strich über dem N. An einer Stelle ist der Strich nach unten ausgeführt. Das sieht dann aus, wie ein regelrechtes d. Fehlende Buchstaben und die Auflösung von Abkürzungen stehen in eckigen Klammern und sind damit als meine Zutaten gekennzeichnet.

Anno d[oni]ni 1546 reisen der Churfürst aus Sachsen[n], Landg[raf] aus Hessen[n], Hertzog von[n] Wirtenburg, und mer Fürst[e]n, grosen heren vn[d] edel, durch fürschub vn[d] verlegu[n]g etlicher Reichsstift, zu vorderst Augspurg vn[d] Ulm, eben das ienig so die Bauren geübt hetten, aber Got weret durch seinen diener, den frum[m]en Kaisern, das heut 1547, den vierten Tag Februarii, ienes fürsten kaines wais wo er vor dem Kayser sich soll verbeugen. Wirtenberg, Ulm, Augspurg, Frankfurt und ander vil stet hab[en] sich an Yr Kais[erliche] M[ajestät] zu gnaden, vn[d] zum rait auf vngnaden ergeben. [Paraphe als Unterschrift?]

Den zweiten Text übersetze ich nicht. Der ist in Latein und mein Latein ist sehr eingerostet. Zudem habe ich die ganzen Abkürzungen, die aus den tironischen Noten stammen, nicht im Kopf und einen Cappelli, das "Lexicon Abbreviaturarum ..." habe ich nicht griffbereit. Daher erlaube ich mir hier zu passen.

Ich kann aber sagen, dass das nicht nur wegen der Sprache, sondern auch von dem Ductus der Schrift her, ein anderer Schreiber ist.

LG

Lis
  • Raptor11 Offline
  • Reputation: 0

Beitrag von Raptor11 »

Hallo Lis
Da schau mal einer an, ich hätte vermutet, das es aus der Feder des gleichen Schreibers stammt.
Danke für die Übersetzung. Das handschriftliche kann ich leider nicht lesen. Deine Zutaten passen schon, ich lese es im Buch genauso
Ich habe jetzt endlich 2 Generaltafeln gefunden die zum Kauf stünden.
Die 1.Tafel von 1578 mit einem angeschlagenen Preis von 1100 €
Die 2.Tafel von 1580 mit 880 €
Was würde dann wohl die Karte aus der ersten Ausgabe kosten ?
Würde man vorhaben das Buch zu restaurieren wären schon mal 2000€ weg. Bleiben dann nur noch 22 Tafeln übrig. + das hübsche Rhinocerus + Rest. Da lag ich mit meiner Schätzung gar nicht mal weit daneben.

Sollte jemand aus der Cosmographia von 1544 Material zum Kauf entdecken , dann bitte hier unbedingt posten.
  • Frank Offline
  • sehr erfahrenes Mitglied
  • Beiträge: 2695
  • Registriert:Montag 11. Juni 2012, 12:19
  • Reputation: 650

Beitrag von Frank »

Ich verstehe grade nicht so ganz was Du vorhast. :)

Möchtest Du es verkaufen oder behalten und wiederherstellen?

Das Buch aus zusammengekauften Einzelteilen verschiedener Exemplare und Jahrgänge wieder zusammenzuflicken hätte für mich nicht wirklich was mit Restaurieren zu tun, abgesehen davon das das wohl eine Lebensaufgabe wäre genau die fehlenden Seiten zu finden.

Da würde ich eher die fehlenden Seiten mit Nachdrucken ergänzen, so bleibt erkennbar was Original ist und was nicht und Du hättest eine komplette teiloriginale Ausgabe von 1544.

Das ist aber letztendlich wohl Geschmackssache.

[Gäste sehen keine Links]
[font=Comic Sans MS]Grüsse
Frank[/font]

[font=Georgia]!!! Alle von mir anhand von Bildern abgegebenen Bewertungen sind lediglich Richtwerte nach bestem Wissen und Gewissen, aber immer ohne Gewähr !!![/font]
  • Bergkristall Offline
  • Reputation: 0

Beitrag von Bergkristall »

Ich muss mich Frank anschließen. Es ist bei Restaurierungen durchaus üblich Ergänzungen hinzuzugeben und diese auch entsprechend zu kennzeichnen. Es ist die Geschichte dieses Buches, dass es nicht mehr komplett ist und so ist es halt. Wenn die großen Drucke alle fehlen, dann ist es halt mal teilverwertet worden. Das ist mit vielen Büchern geschehen.

Freu Dich einfach an dem Gedanken, dass Du ein ganz besonderes Stück Zeitgeschichte in der Hand hast.

LG

Lis
  • Raptor11 Offline
  • Reputation: 0

Beitrag von Raptor11 »

Hallo Frank
Das möchte ich ja gerade in diesem Forum herausfinden.
Deswegen lautete die erste Nachricht: Was würdet ihr tun?
Ich bin da für alle Ideen dankbar.
Und deine Idee finde ich gar nicht mal so schlecht.
Man könnte es aber auch zur Lebensaufgabe machen.
Den Weg vom entsorgen rückwärts gehen und recherchieren.
Vielleicht hängen die Karten in irgendeiner Villa rum und die Besitzer haben davon keine Ahnung. Natürlich alles rein spekulativ.
Vielleicht sagt auch einer, egal ob in Person oder Institution, Museum wie auch immer wir zahlen dir Summe XY.
Dann müsste man sich damit auseinandersetzen.
Es ist ja schließlich nicht irgendeine Ausgabe
  • Raptor11 Offline
  • Reputation: 0

Beitrag von Raptor11 »

Hallo Lis
Das mache ich ja auch, Geld spielt bei mir sekundär eine Rolle. Das Schöne steht bei mir im Vordergrund.
Ich werde aber mal versuchen rückwärts zu gehen, ich hätte da glaube ich ein paar Angriffspunkte. Das werde ich als erstes tun und dann schauen wir mal weiter und wenn dann nicht ist die Idee mit den Ergänzungen top.

Ich hatte eine Antwort von dir erst jetzt gelesen.
Betreff Shöpfungsgitter: Ja haben sie alle
Das Wasserzeichen hat es aber schon vorher bestätigt.
Das Gitter habe ich heute erst bemerkt, da die Sonne schön scheint und man sie dadurch richtig gut erkennt.
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