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Barock-Vitrinenaufsatzsekretär

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  • nullie Offline
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Barock-Vitrinenaufsatzsekretär

Beitrag von nullie »

Danke dir. Total spannend!

Auf die Idee mit dem Innenleben bin ich noch gar nicht gekommen.
Anbei ein paar Fotos dazu.

Die Schrägklappe hat einen leichten Schwung. Um das deutlich zu machen habe ich meine Wasserwage aufgelegt.

Das Innenleben hingegen muss irgenwann mal massiv umgebaut worden sein.
In den Innenseiten des Schrägklappenteils ist links und rechts Fichtenholz sichtbar. Auf dem Boden des Schrägklappenteils sind darüber hinaus Kratzspuren von Schubläden sichtbar.
Ich denke daher, dass auch in den beiden anderen Reihen irgendwann mal Schubläden vorhanden waren, diese aber irgendwann später wohl gegen offene Fächer getauscht wurden.
Das linke obere Schubfach war abschließbar, die "Laufleisten" im linken Teil sind ziemlich lieblos gepfuscht und an der Rückwand per Klötzchen und Messingschraube fixiert.

Beim Herunterheben des Aufsatzes ist mir aufgefallen, dass die Einlegebretter per Holznägel fest fixiert sind.
Interessant dabei ist, dass diese offensichtlich früher an anderer Position gewesen sein müssen, da ein paar alte Löcher verschlossen und gekittet sind.
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  • nullie Offline
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Barock-Vitrinenaufsatzsekretär

Beitrag von nullie »

..anbei noch ein Foto einer Innenseite sowie ein leider nicht sehr aufschlussreicher Umzugsaufkleber...
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P2260013.JPG (103.95 KiB) 532 mal betrachtet
  • Idealist47 Offline
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Barock-Vitrinenaufsatzsekretär

Beitrag von Idealist47 »

(nach langer Zeit wieder einen Beitrag meinerseits) zu diesem Möbel,

Nach erster Betrachtung der vorhandenen Fotografien, gibt es für mich Rätzel auf. Ich tue mich schwer vor 1780 einzuordnen. Die Schrägklappe und die Schlitzschrauben hindern mich daran, klare Altersbestimmung in einen kleinen Zeitfenster festzulegen.
Schrägklappenkonstruktionen sind mir im Barock als durchgestemmte Rahmen bekannt. Gehrungen kenne ich aus jungeren Möbelvarianten. Auch Schlitzschrauben geben mir Zweifel. Kenne ich nicht so im Original. Eher geschmiedete Nägel gaben den metallischen Bauteilen ihren Halt. Aufgefallen ist mir die Oberfläche auf der Innenseite der Schrägklappe. Sieht nach einer späteren Versiegelung mit gut gefüllten Poren, möglicherweise Naturharze gelöst. War ja Mode im Biedermeier. An unberührten Barockmöbel zu kommen, die nicht poliert sind, ist eh in heutiger Zeit ein Glückstreffer. Ich bekam eine Laboranalyse damals von einen Schreibtisch aus dem 18ten. Sehr dunkel lasiert. Es stellte sich heraus, ein verkochtes Leinöl und Pigment, mehr war nicht zu finden. Unglaublich, das dieses nach so langer Zeit erhalten geblieben ist.
Zurück zum gezeigten Möbel... Vor 1800 sehe ich hier nicht, obwohl ganz sicher barocke Elemente erkennbar sind. Man darf nicht vergessen, das in nachfolgenden Epochen Möbel im Stil älterer Zeiten noch gebaut wurden und es Übergangszeiten gab, sowie Stilmix.

Kurz um, ein Möbel was sich lohnt bedacht restauriert zu werden.

Gruß
Martin
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Beitrag von reas »

nullie hat geschrieben: Sonntag 26. Februar 2023, 14:06 Das Innenleben hingegen muss irgenwann mal massiv umgebaut worden sein
auf jeden Fall, es ist sichtbar dass die Trenwände bei den Schubladen abgesägt wurden und darunter mit Holzplatten befestigt damit sie nicht rausfallen können.
Die linke Schublade wurde mit mit dem Riegel vom Schloss der unteren Schublade verschlossen und es ist möglich dass auch die dritte unterste auch damit verschlossen wurde, es ist ein sogenanntes Zentralschloss, sichtbar an der Aussparung im Boden der Schublade.
Idealist47 hat geschrieben: Dienstag 28. Februar 2023, 03:13 Auch Schlitzschrauben geben mir Zweifel. Kenne ich nicht so im Original.
Hallo Martin, schön wieder von dir zu lesen :slightly_smiling_face:
also an den Schlössern meiner barocken Kommode befinden sich auch Rundkopfschrauben, handgemachte, oben zwei handgeschmiedete Nägel, unten zwei Schrauben.. ist nicht ungewöhnlich, Schrauben gab es schon lange davor
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Beitrag von Idealist47 »

Guten Abend ;)
Das nehme ich gerne an, das deine barocke Kommode originale Schlitzschrauben hat. Mir ist bekannt, zu Anfang einer Entwicklung der Holzschraube wurden Gewinde von Hand gefeilt, bevor es Drehmaschinen hierfür gab. Dieses kann man auch an antiken Schrauben mit geschulten Auge erkennen.
Nun ich denke wir kommen hier nur weiter, wenn daran gearbeitet wird und weitere Detailfoto,s präsentiert werden :slightly_smiling_face:
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Beitrag von nullie »

Hallo ihr beiden,

erst mal vielen herzlichen Dank für eure Expertisen!
Entschuldigt bitte die späte Antwort. Ich habe es leider erst heute in den Keller geschafft.

Die Gewindeflanken den Schrauben sehen in meinen laienhaften Augen aus, als wären diese von Hand zumindest nachgefeilt worden.
Das Gewineprofil und die sehr exakte Wendel wiederum machen mich stutzig.
Was meint ihr dazu?
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P3050022.JPG (89.88 KiB) 463 mal betrachtet
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Beitrag von Idealist47 »

Guten Abend nullie,
maschinengefertigte Gewindeprofile sind anders im Aufbau. Es sieht nach einer speziellen Feile aus. Habe auch einige solcher Arbeiten gemacht und die Übung bringt auf Dauer immer gleichmäßigere Ergebnisse, d.h. in Traue unseren Vorfahren durchaus solche Perfektion zu. Kannst du noch die Schlitze von oben und der Seite zeigen?
Vorab meine erste Bestimmung: von Hand gefertigt
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Barock-Vitrinenaufsatzsekretär

Beitrag von reas »

Hallo,

die Schrauben sehen schon nach Handarbeit aus obwohl etwas anders im Aufbau.. zum Vergleich die Schraube von meiner Barockkommode...
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IMG_20230305_162836.jpg (124.42 KiB) 235 mal betrachtet
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