Hallo & willkommen :slightly_smiling_face:
was Du zeigst, ist ein sog. Kernstück eines Kaffee-Services. Hast Du nur diese Teile oder mehr dazu noch?
Die Bodenmarke in der Art verwendet wohl 1934-1949 - vgl. Bild 4-22 dort
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wenn Du meinst, die Sachen dürften vor 1945 angeschafft worden sein, dann würde ich am ehesten dann auch auf vor 1937/38 tippen. Denn ab da wurde die Verwendung von Gold auf Porzellan stark eingeschränkt bzw. dann auch ganz verboten. Hier das handgemalte Dekor ist ja recht üppig; sehr festlich - um nicht zu sagen: einen Hauch weihnachtlich? könnte Poinsettia-Blüten & -Blättern, gemeinhin auch Weihnachtsstern genannt, nachempfunden sein.
Wenn Du von Hilfestellung zur Preisermittlung schreibst - hegst Du Verkaufsabsichten? keine wirklich gute Zeit, immer noch nicht (wieder). Das ist auch eine knifflige Kiste, fürwahr

- weil, da fließen so viele Sachen hinsichtlich auch des Renommees gerade bei dem Hersteller mit ein. Bei einem Blick in die wechselvolle Geschichte der Manufaktur wird klar, dass die Erzeugnisse mal gut, mal so und mal - eher so lala waren
[Gäste sehen keine Links] - nach 1934 begann dann wieder Qualität eine wichtigere Rolle zu spielen. Nach 1949 dann zwar 'Vorzeigekombinat' - und Porzellan daher heiß begehrt, auch später immer noch. Aber für den Westen war & blieb das eben lange Zeit (nur) 'aus der DDR'. Gab eben auch viel preiswerte Massenware. Heute wird in zweierlei Hinsicht zumindest etwas differenziert - ältere Stücke und alles, was mit Kobalt zu tun hat. Letzteres hat so einige & mehr Sammler & Liebhaber.
Was Du da hast, hat aber noch einen zwar schönen, aber (kleinen) Haken - die Handmalerei. Das ist toll gemacht, alles was recht ist. Sehr ungewöhnlich & ausgefallen Nur: in der Manufaktur entstanden oder extern? Wurde dort so etwas gemacht oder hat eine Porzellanmalerei Weißware von dort so verschönert? Da hab ich selbst klar zu wenig Ahnung in dem Fall.
Dann: die Formensprache der Teile ist ziemlich klar die der deutschen 1930er Jahre - ein bisschen Neubarock, ein bisschen Art Déco. Das ist die Form Nr. 309, Entwurf Robert Richter - zu sehen dort erste Reihe rechts
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Und damit sind wir (endlich) angekommen, wo ich Dich gerne - vor allem mangels aktueller Auffindbarkeit vergleichbarer Sachen im Markt - weiter hin verweisen würde: an den Verein Ilmenauer Porzellantradition
[Gäste sehen keine Links] - abgesehen davon, dass die auch Stücke für sich suchen, könnte man Dir vermutlich da am ehesten mehr zu Deinen Schätzeken sagen.
Vllt. auch noch interessant - dort wird eine Ausstellung zum Thema vorbereitet; genannt ist auch das GoetheStadtMuseum Ilmenau, welches ebenfalls eine Sammlung an Porzellanen der Manufaktur hat. Möglicherweise damit noch ein möglicher Kontaktpunkt
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Gruß
nux