Guten Tag,
ja mehr und bessere und grosse Fotos wären echt von Vorteil.
Bei russischen Silberobjekten ist generell große Vorsicht angesagt.
Gibt hier im Forum einige Beiträge dazu.
Bei der Dose gibt es neben den Mängeln in der Ausarbeitung noch zwei weitere Auffälligkeiten.
Der innere Verschluss mit dem Bügel wirkt doch sehr simpel, insbesondere für eine langjährigen Handhabung.
Man bedenke das Stück soll um 120 Jahre alt sein.
Das wurde bei den Dosen die ich habe anders gelöst.
Ein ziemlich robustes Metallstück als Feder.
Hab mal ein Detailbild von einer meiner Dosen angehängt.
Dann die Punzierung 84.
Faberge hat in Zol. 88 gearbeitet.
Bei Faberge gibt's keine zweite Wahl in Zol. 84.
Nix für Ungut, aber wenn ich solche Stücke wie diese Email Dose in einer Sammlung sehe, bin ich bei den anderen Stücken auch skeptisch, insbesondere wenn es sich da auch um namhafte Werkstätten handeln soll.
@H. Landsmann
Bei allem Respekt, aber bei russischen Silberarbeiten funktioniert eine Beurteilung mit einem Bild und den Standardangaben aus dem WEB zu Zolotniki 84 nicht.
Zolotniki 84 und 88 ist ja nicht nur ein Silbermass, sondern steht für eine Qualität von Arbeiten bis 1917.
Beim vorgestellten weiteren Objekt - einem Kowsch - kann man auch nicht von einem Massenartikel sprechen.
Diese Arbeit soll lt. Angabe dem Silberschmied Chlebnikov zugerechnet werden, einem Meister der den Zarenhof beliefert haben soll.
Unter der Annahme, dass solche Stücke auch für den betuchten Adel gefertigt wurden, kann man doch eine Qualität voraussetzen, die weit über die Vorstellung eines "Massenartikels" hinausgeht.
Der von Dir zitierte "B.C." erscheint auf den Punzen "B "Mittelpunkt" "C" und sollte Viktor Savinkov sein.
Hat in der gepunzten Zeitspanne gearbeitet.
Allerdings finde ich den Punkt als zu gross.
Ich hab einige Stücke mit Ihm als Beschaumeister und da ist der Punkt deutlich kleiner.
Da wäre ich jetzt schon mal sehr vorsichtig, eine Meinung zur Authenzität und oder Wert abzugeben.
Bei russischen Silber (und Goldarbeiten) solltest Du immer im Hinterkopf haben, daß Objekte auch Fake sein können.
Mittlerweile gibt es gefühlt weit mehr Fakes als Originale.
Bei den Punzen ist es eigentlich wie bei der Arbeit ansich. Es sind die Details, die an einem Stück des späten 20. Jhd idR nicht stimmen.
Bin gespannt auf die weiteren Fotos.
Es grüßt
Ali

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