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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen

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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen

Beitrag von Bassetdad »

Hallo zusammen!
Das ist mein erster Post hier, ich habe das Forum gerade erst entdeckt und gleich als erstes den Zylinderbureau aus dem Norden-Thread komplett durchgelesen. Also ich freue mich sehr, euren geballten Sachverstand auf diese Kommode loszulassen! Ich habe sie vor einem Jahr hier in Bonn für 60 Euro von ebayKleinanzeigen gekauft, seither ist sie auch schon im Gebrauch. Aber eigentlich ist, wie ihr seht, noch sehr viel daran zu machen, und da würde ich mich jetzt gerne dranmachen.

Vieles davon kriege ich selber hin, mithilfe der Videos von Herrn Greef. Aber bei vier Sachen brauche ich Hilfe. Dazu gleich noch ein Paar Posts.
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IMG_5324[1].JPG (256.93 KiB) 959 mal betrachtet
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen

Beitrag von Bassetdad »

Meine erste Frage ist, was das denn für ein Furnierholz ist. Ich vermute Kirsche?
Das würde ja auch zu dieser sehr ähnlichen Kommode passen:
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Hier noch ein Bild von der Platte und vom Hirnholz von einem der massiven Eckteile. Wobei man da wohl nicht allzuviel erkennt...
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen

Beitrag von Bassetdad »

Frage Nummer zwei: Wie bekomme ich die Laufleisten aus der Kommode raus? Zwei Gründe, warum sie raus sollten:

Erstens sind sie nämlich sehr tief eingefurcht. Ich würde sie gerne abhobeln und mit glatten Hartholzleisten aufdoppeln.
Vorläufig habe ich Buchenleisten an die Laufleisten seitlich drangeleimt, so wie Herr Greef das hier beschriebt:

[Gäste sehen keine Links]

Das funktioniert auch ganz gut, weil die Schubladen sehr komisch konstruiert sind - dazu später mehr - so richtig toll gleitet das aber noch nicht. Und außerdem würde ich natürlich gerne eine Lösung schaffen, die möglichst wieder 200 Jahr hält.
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Zweitens haben sich in den Seitenwände breite Risse gebildet, weil sie von den Leisten am Schrumpfen gehindert werden.
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Jetzt das Problem dabei und meine Frage: Die Leisten sind fest eingebaut. Vorne sind die Traversen eingezinkt. Hinten stoßen die Seitenwände auf rechtwinklig aufgesetzte Leisten mit Nuten, in denen die Rückwand einmal saß (die jetzt soweit geschrumpft ist, dass sie das natürlich auch nicht mehr tut). Und das Furnier der Seitenwände läuft über die Rückwandhalteleisten drüber.

D.h. wenn ich die Laufleisten rausschieben will, muss ich zunächst die Rückwandhalteleisten entfernen. Und um diese zu entfernen, müsste ich das Furnier von den Seitenwänden ablösen.

Neben den mittleren Laufleisten sind Zapfenverbindungen zu sehen. Diese sind auf Höhe der Innenkante der Seitenwand. D.h. die Seitenwände sind mit einer Zapfverbindung mit den Rückwandhalteleisten verbunden???

Meine Frage also: Wie kriege ich die Dinger hier am Besten raus. Oder lasse ich sie lieber drin und lebe mit Riss und Leisten?
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen

Beitrag von Bassetdad »

Frage Nummer drei: In der Platte ist ein Riss, sie hebt sich vorne.
Ich sehe dafür aber gar keinen konstruktiven Grund. Wurde die Kommode vielleicht einfach einmal unglücklich getragen? Oder ist hier doch wieder irgendwo schwindendes Holz am Werke?
Ich kann, ohne die Platte abzumachen, nicht erkennen, wie sie eigentlich befestigt ist. Sie scheint einfach stumpf aufgeleimt zu sein? Was für Verbindungen waren denn da üblich?
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen

Beitrag von Bassetdad »

Und schließlich Frage Nummer vier: Wie, glaubt ihr, waren die Schlüssellöcher ursprünglich einmal gefasst?
Bei den beiden unteren Schubladen haben die Aussparungen Schlüssellochform, und ich meine Reste von hölzernen Schlüssellochbuchsen zu erkennen.
Bei der oberen Schulade dagegen hat die Aussprung eine sehr grobschlächtige Ovalform. Hier war wohl mal etwas überkragendes eingelassen, vielleicht in dieser Art?

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Andererseits habe ich noch nie eine Biedermeierkommode gesehen, bei der Schlüsselfassungen nicht identisch gestaltet gewesen wären.

Wie war das ursprünglich wohl gestaltet? Und (wie) ließe sich das wiederherstellen?
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen

Beitrag von Bassetdad »

So, das ist jetzt ein ganz schön umfangreicher Einstand hier, sorry...

Weil ihr aber an sowas offensichtlich Freude habt, hier noch ein Paar interessante Details zu dem Möbel:
Die Zinkung der Schubkästen ist sehr exakt gearbeitet; die Nuten für die Schubkästenböden sitzen aber komischerweise nicht in den Seitenwänden, sondern in Leisten, die unten an die Wände quer drangeleimt sind. So ähnlich wie bei der Rückwand der Kommode, oder bei Wiebkes Sekretär! Beim obersten Schubkasten verdecken sie dabei Nuten in den Seitenwänden, bei den unteren nicht.

Ist das eine alte Restaurierung wegen geschwundener Böden? Aber warum sind dann bei den unteren Schubkästen keine Nuten in den Seitenwänden zu sehen? Hatte hier ein Lehrling die Böden falsch zugesägt...?

Für mich ist das natürlich super, denn die Schubkästen haben durch die genuteten Leisten 5 cm breite "Kufen", die prima auf meinen seitlich aufgedoppelten Laufleisten aufliegen.

Boden, Seitenwände, Rückwand und Platte sind jeweils aus einem Brett gefertigt. Das Brett der Rückwand ist 74 cm breit! Und an keiner Stelle gerissen oder gesprungen.

Die Schubkästen scheinen aus Eiche gefertigt zu sein, der Korpus und die Laufleisten aus irgendeinem Weichholz (??). Entsprechend unterschiedlich sieht die Abnutzung der Schubkasten-Kufen und der Laufleisten aus - bei den Laufleisten bis zu einem Zentimeter, bei den Schubkästen weniger als ein Milimeter >:)

So, das wars erstmal von meiner Kommode. Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen

Beitrag von Bassetdad »

Ne, die Rückwand besteht doch aus drei Brettern, sehe ich jetzt gerade...
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen

Beitrag von Gast »

Willkommen im Forum :slightly_smiling_face:

Deine Kommode ist mit Rüster gearbeitet - vergleiche [Gäste sehen keine Links]

Und teilweise scheinen die Schubladen Fronten mit Nussbaum belegt zu sein - allerdings fehlen da noch weiter Photos.

Primär solltest Du zuerst die Risse und Verwerfungen der Oberplatte reparieren. Dazu die Platte abnehmen und mit vielen Zulagen und einer Furnierpresse in Form bringen. Geht auch im eingebauten Zustand mit vielen Zulagen, Gegenlagern und langen Schraubzwingen.
Nur mit Knochenleim verleimen - alle Weissleime lassen sich nicht mehr lösen.
Dann die seitlichen Wangen neu verleimen oder ausspänen - irgendwann kannst Du dann die Streifleisten der Schubladenführungen erneuern.
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