Silberpunze auf Löffeln
Forumsregeln
Um eine möglichst präzise Bestimmung deiner Silberstempel und Punzen zu gewährleisten, beachte bitte folgende Regeln:
Bilder des Gegenstands: Stelle Bilder des gesamten Silbergegenstands zur Verfügung.
Makroaufnahmen der Punzen: Fotografiere alle Punzierungen als Makroaufnahme einzeln, damit die Details gut erkennbar sind.
Informationen : Gib zu Anfragen alle vorhandenen Informationen an, z.B. Gewicht, Abmessungen und Fundort bzw. Herkunft
Wertbestimmung:
Beachte bitte, dass eine exakte Wertbestimmung im Forum schwierig ist, da der Silberpreis und der Geschmack der Käufer variieren. Wir helfen dir aber gerne, Informationen zu Hersteller, Herkunftsland und Alter zu finden, um den ungefähren Zeitwert besser einschätzen zu können.
Anfragen ohne Bilder des gesamten Gegenstands können leider nicht beantwortet werden.
So sorgen wir gemeinsam für ein effizientes und informatives Forum!
- Tante Leni Offline
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Silberpunze auf Löffeln
habe heute das Silber meiner Tante (*1901) geputzt.
Dabei fand ich.einen/mehrere Punzen.
Weiß jemand, woher die Löffel stammen und aus welcher Zeit?
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- nux Offline
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Silberpunze auf Löffeln
bitte das letzte Bild nochmal in höherer Auflösung/Größe einstellen - und vor allem: das Besteck dazu zeigen. Ein paar Teile so zum gucken und eines einzeln vorn & hinten, ok? s.a. oben im roten Kasten.
Weil - könnte dem ersten Blick nach Frankreich so um 1800, vor 1820 jedenfalls sein ??? gibt es denn irgendwas zu Herkunft / Geschichte noch zu berichten?
Gruß
nux
- Tante Leni Offline
- Reputation: 0
Silberpunze auf Löffeln
Die Löffel stammen wohl von einem Urgroßvater von mir. Wobei ich es ungewöhnlich finde, dass Initialien von Männern in Mokkalöffel eingraviert werden. Muss ja nicht sein.
Gesichert ist, dass ich die Löffel nach dem Tod meiner Oma (*1900) bekommen habe.
Auch die anderen Löffel stammen aus der Richtung, von meiner Tante (*1901). LG T.L.
- Tante Leni Offline
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Silberpunze auf Löffeln
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- nux Offline
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Silberpunze auf Löffeln
Dann zu den Punzen - die in der Raute dürfte die Meistermarke sein. Ein Schwan ev. über einem R - das kann ich jedenfalls momentan nicht zuordnen. Ev. weranders hier; ansonsten ist bissl 'forschen' noch angesagt oder Dich 'weitervermitteln'.
Die anderen beiden sind klar, jetzt auch prima zu erkennen, aber besser etwas mit Umsicht zu datieren/lokalisieren. Es handelt sich um sog. Garantiestempel, hier 'petite garantie', d.h. für kleine Stücke. Diese Punzen zeigen an, dass die Steuer auf das Edelmetall vom Goldschmied bezahlt wurde. Sie richtet sich nach dem Gewicht des hergestellten Teils. Je nach Größe des Objekts wird zwischen großen, mittleren oder kleinen Garantiestempeln unterschieden.
Dieser Typ auf den Löffeln wurden in zwei aufeinander folgenden Zeiträumen verwendet und es gibt Unterschiede im zweiten zwischen Paris und dem Rest Frankreichs, als Provinz bzw. Departements bezeichnet.
Grundsätzlich, als Erläuterung, handelt es sich bei den verwendeten Symbolen um sog. Liktorenbündel / Fasces [Gäste sehen keine Links]
wechselt man auf die französische Seite, findet sich dort auch schon ein Bezug in die Zeit der Punzierung [Gäste sehen keine Links]
via Translator "Die Französische Revolution verwendete in ihren Bildern Verweise auf die antike Römische Republik. Sie interpretierte das Symbol des Liktorenbündels neu: Es repräsentiert nun die Vereinigung und die Stärke der französischen Bürger, die sich zur Verteidigung der Freiheit zusammengeschlossen haben. 1790 verhängte die Konstituierende Versammlung ihre „alten Bündel“ als neues Wahrzeichen Frankreichs.
Während der Ersten Republik, überragt von der roten phrygischen Mütze, ist es eine Hommage an die Römische Republik und bedeutet, dass die Macht dem Volk gehört. Sie symbolisiert die Vereinigung der 83 Départements."
Beschrieben werden sie so
1798-1809
Petite garantie pour Paris et les départements: Ce poinçon représente un licteur (sorte de hache placée dans un faisceau de verges). Un listel suit le contour de la forme.
Bild [Gäste sehen keine Links]
Die Punze ist identisch für Paris und die Provinz; die Axt ist oben und zeigt nach links; es gibt eine der Kontur folgende Rand-/Rahmenline darum
1809 à 1819
Petite garantie pour Paris: Le poinçon figure un faisceau de licteur avec hache située au milieu à gauche. Le listel suit la forme du dessin.
Bild [Gäste sehen keine Links] - Paris, die Axt ist in der Mitte, das untere Ende ist gerade
Petite garantie pour les départements: Le poinçon figure un faisceau de licteur avec hache située en haut à droite. Le listel suit la forme du dessin.
[Gäste sehen keine Links] - Provinz, die Axt ist oben und zeigt nach rechts, dabei ganz eckig eingefasst; auch hier ein gerades unteres
Ende
Ich mach das so ausführlich, weil bei den von Dir gezeigten Punzen m.E. zwei Perioden gleichzeitig drauf sind - die obere Marke ist frühe Periode, wo kann man ja nicht sagen und die untere Provinz, spätere Periode. Außerdem gab es das speziell hier im Forum glaub ich auch (länger?) nicht.
Was völlig fehlt, sind Feingehaltsmarken. Das wären eigentlich (jeweils unterschiedlich gestaltete/umrissene) Hähne mit entweder 1 oder 2 noch in der Punze - da z.B. runterscrollen zum Anschauen bei "Les poinçons de titre de l'argent du XIXe et XXe siècle" [Gäste sehen keine Links] - (weiter unten in der Liste auch die Fasces)
Du kannst Dir das da einfach ansehen, die abgefragten Löffel haben alle welche (verschiedene halt, je nachdem) [Gäste sehen keine Links]
wieso bei Deinen Löffeln keine sind? bin da nicht sicher; es gab/gibt zwar Ausnahmen bei sehr zarten, fragilen Sachen wie Schmuck, aber - ?? vllt. weiß jemand anders hier gleich eine passende Erklärung oder kann was vermuten.
soweit erstmal
- Tante Leni Offline
- Reputation: 0
Silberpunze auf Löffeln

Egal wie, alt scheinen sie zu sein und ich mag sie auch.
Die Gravur irritiert mich ein wenig. Müsste das nicht irgendwie geschnörkelter sein für diese Zeit?
Unsere Familie kommt wohl aus der Gegend von Aachen. Ganz viele der Familie waren wohl Orgelbauer. Einer war Orgelbaumeister, der wohl auch am Straßburger Münster und auch in anderen Teilen Frankreichs Orgeln gebaut hat. Alles französische Bezüge. Wie dem auch sei. Ich freue mich an den Löffeln. Und vielleicht hat jemand eine passende Erklärung zu deiner Ausführung.
LG Tante Leni
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- lins Offline
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Silberpunze auf Löffeln
willkommen.
Wenn ich alles richtig verstanden habe, geht es um die Zeit des KlassizismusTante Leni hat geschrieben: ↑Montag 27. Juli 2020, 14:40 Die Gravur irritiert mich ein wenig. Müsste das nicht irgendwie geschnörkelter sein für diese Zeit?
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Da wurde es in vielen Bereichen schnörkellos klassisch, auch bei der Schrift.
[Gäste sehen keine Links]
Und für Frankreich Firmin Didot
[Gäste sehen keine Links]
Grüße
Lins
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- nux Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
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Silberpunze auf Löffeln
Deine Löffel sind aber noch deutlich schlanker, graziler angelegt
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