Gemälde Bauer am Pferdepflug - Hilfe bei Signatur

[Jensemann]

Hallo liebe Forumsgemeinde,

auch ich bräuchte mal euer berühmtes Schwarmwissen. Aber nur wenn ich damit nicht gegen Forenregeln verstoße.
Das Bild ist in meinem Besitz, soll aber veräußert werden, da es bei uns nicht so recht passen will. Und zum Verkauf
wäre der Maler halt sehr hilfreich. Wenn das aber gegen Regeln hier verstößt, dann bitte ich einen Mod darum diesen
Thread wieder zu löschen. Danke.

Ich habe ein Gemälde, wo ich die Signatur bei bestem Willen nicht entziffern kann. Das Gemälde habe ich auf dem
Dachboden des Hauses gefunden, welches ich gekauft habe. Ich weiß das die Vorbesitzerin eine Liaison mit einem
Kunsthändler hatte und selbst angestellte Bilderrahmerin bei ihm war.

Es ist unten rechts signiert. Auf der Rückseite ist die Notiz 24.12.1947 Im Christianental bei Wernigerode. Es stellt
einen Bauern mit Pferdepflug bei der Arbeit dar. Ganz so schlecht gemalt finde ich das Bild nicht. Es ist aber nicht
so unser Stil und so recht lässt sich kein Platz im sanierten Haus finden. Darum möchten wir vom Erlös ein anderes
Bild kaufen, was besser zu uns passt. Es hat die Maße von 44x38 cm am Außenrahmen und 34x28 cm Bildfläche. Es
ist ein Ölgemälde auf Leinwand.

Liebe Grüße und einen sturmschadenfreien Sonntag Abend wünscht Jens

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[lins]

Hi Jens,
willkommen.
Der einzige Maler, der ähnliche Motive und Malstil aufweist ist Georg Schädl. Gewisse Ähnlichkeit in der Signatur ist vorhanden.
Hier zwei Beispiele
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Was hinter dem "Schädl" steht kann ich nicht lesen. Bei dem einen Beispiel steht dahinter "Schorsch".
Die Rahmen sind auch aus einer anderen Ecke Deutschlands aus Esslingen.
Hier ist noch ein ganz interessanter Thread aus einem anderen Forum
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Da siehst Du, dass er auch Pferde gemalt hat. Hier
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In den Beiträgen kommt auch heraus, dass er sehr unterschiedlich signiert und im Endeffekt "Georg Schödl" geheißen haben soll. Lies Dir das bitte mal durch. Das klingt ganz authentisch. Der Sohn meldet sich auch noch zu Wort.
Gruß
Lins

[Jensemann]

Danke Dir Lins ... dann werde ich mich mal ans Lesen machen.

[Jensemann]

Also das liest sich für mich schlüssig und ich würde sagen, dass Rätsel ist gelöst. Bin echt verblüfft, da ich bereits
über 2 Jahre im Besitz des Bildes bin und immer wieder an einer Entzifferung gehobelt habe.

Ganz lieben Dank.

[Jensemann]

Da steht zwar das er auf Pappe gemalt hat. Aber mein Bild ist ganz sicher Leinwand.

[Ginger]

Ich habe mir selber vor einiger Zeit ein Gemälde von Georg Schödl gekauft und entsprechend dazu recherchiert.
Ich kann hier mal meine damaligen Ergebnisse angeben (unter anderem stammen die auch von seinem Sohn und vom Sohn seiner damaligen Vermieterin).

Geboren am 12.02.1900 in Marienbad (heutiges Tschechien) - Gestorben am 18.12.1962 in Bremen
Georg Schödl studierte um 1920 in Prag Kunst- und Landschaftsmalerei.
Direkt nach seiner Studienzeit bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges bereiste er die deutschen Mittelgebirge, die Bayerischen Alpen und auch Norditalien.
Während des 2. Weltkrieges war er als Sanitäter eingesetzt. Nach dem Krieg und der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft ging er nach Bremen. Dort heiratete er im November 1955 seine Frau Edith geb. Zöllner. Bis zu seinem Tod sollte die Hansestadt sein Wohnort bleiben.
In den 1950iger Jahren bis zu seinem Tod malte Georg Schödl diverse Gemälde, hauptsächlich norddeutsche Landschaften, aber auch einige Stillleben.
Georg Schödl benutzte als Maltechnik immer Spachtel- (oder auch ital. Impasto-) Technik, meist auf Malpappe (Presspappe), da diese finanziell erschwinglich war. Diese Malweise ist gekennzeichnet durch die Verwendung von pastosen Ölfarben. Durch den plastischen Farbauftrag, der durch den Einsatz von Malermesser und Pinsel erfolgt, ist die reliefartige Darstellung deutlich sichtbar – so wird die Reflektion des Lichtes gesteigert und die übliche Kontrastschwäche zweidimensionaler Bilder wird abgemildert.
Während seiner ersten Jahre in Bremen wohnte er zur Untermiete bei einer Witwe und bezahlte mehrfach seine Miete aus Not mit seinen Bildern. So befinden sich im Besitz des Enkels der ehemaligen Vermieterin noch heute eine ganze Reihe seiner Werke.
Er hat immer als Kunstmaler gearbeitet. Sein Sohn erinnert sich an ihn als einen Menschen von warmen, herzlichen Gemüt und dass er als Hobbykoch die Geselligkeit im Freundeskreis stets genoss.
Georg Schödl signierte seine Arbeiten meistens mit Schödl-Schorsch, gelegentlich nur mit Schödl oder mit Georg Schödl. Da sein Signum häufig falsch als beispielsweise Schädl gedeutet wird, und seine Gemälde sehr verstreut sind, ist er im Kunsthandel weniger bekannt.
Es tauchen immer wieder Gemälde auf, die nicht richtig oder gar nicht zugeordnet worden sind.

Darf ich das hier so eingeben ohne die Angabe der Quellen? Ich habe das mal für mich zusammengestellt, daher kann ich die Links nicht mehr angeben. Aber vielleicht kann man es ja so betrachten, dass so die Bilder dieses Künstlers vielleicht weniger oft falsch zugeordnet und deklariert werden. Wäre doch auch ganz schön, oder?

[lins]

Hi Ginger,

Darf ich das hier so eingeben ohne die Angabe der Quellen?

das weiß ich zwar auch nicht genau, aber inhaltlich war das alles schon in den beiden Links meines Beitrags oben enthalten. Da hatte ich auch schon auf die von Dir hier zitierten Passagen hingewiesen. Jetzt ist es aber besser zu lesen und bleibt erhalten,auch wenn die Links aus dem "Wer weiß was-Forum" nicht mehr existieren sollten.
Grüße
Lins