Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel
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- Idealist47 Offline
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel
Anbei von mir zusammengestellte Hinweise für die Firnisherstellung aus historischer Fachlektüre
Kopal / Bernstein
- Bernstein separat schmelzen, es entsteht Bernsteinkolephonium ohne störendes Bernsteinöl
- in ganzen Stücken schmelzen, Pulver kann an der Gefäßwand hängen bleiben und verbrennen
- verschiedene Harze separat schmelzen, jedes Harz hat seine eigene Schmelztemparatur
- zerbrochene Glasstücke mit dazugeben, das verhindert das Zusammenballen des Harzes im Öl
- Lavendelöl ( Spicköl ) dient zur besseren Löslichkeit in fetten Firnissen
- Aether dient zur besseren Löslichkeit in Weingeistfirnissen ( Ethanol Kopal und/oder Bernstein )
- Rosmarinöl bewirkt eine schnellere Kopallösung bei niedrigerer Hitze
- Kampfer bewirkt bessere Lösung in Weingeistfirnissen
- Napfthalin auch als Hilfsmittel zur besseren Löslichkeit
Diese Angaben ohne Gewähr
Selbstversuche auf eigene Gefahr
p.s. auch wenn anfänglich Misserfolge entstanden sind, es kann gelingen, bedarf etwas Übung und Verständnis der Materie
Ich finde Naturharze spez. Bernstein eines der besten Naturlacke die leider von Kunstharzen abgelöst wurden.
Kopal / Bernstein
- Bernstein separat schmelzen, es entsteht Bernsteinkolephonium ohne störendes Bernsteinöl
- in ganzen Stücken schmelzen, Pulver kann an der Gefäßwand hängen bleiben und verbrennen
- verschiedene Harze separat schmelzen, jedes Harz hat seine eigene Schmelztemparatur
- zerbrochene Glasstücke mit dazugeben, das verhindert das Zusammenballen des Harzes im Öl
- Lavendelöl ( Spicköl ) dient zur besseren Löslichkeit in fetten Firnissen
- Aether dient zur besseren Löslichkeit in Weingeistfirnissen ( Ethanol Kopal und/oder Bernstein )
- Rosmarinöl bewirkt eine schnellere Kopallösung bei niedrigerer Hitze
- Kampfer bewirkt bessere Lösung in Weingeistfirnissen
- Napfthalin auch als Hilfsmittel zur besseren Löslichkeit
Diese Angaben ohne Gewähr
Selbstversuche auf eigene Gefahr
p.s. auch wenn anfänglich Misserfolge entstanden sind, es kann gelingen, bedarf etwas Übung und Verständnis der Materie
Ich finde Naturharze spez. Bernstein eines der besten Naturlacke die leider von Kunstharzen abgelöst wurden.
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
- Idealist47 Offline
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel
Guten Abend
Habe noch ein altes Rezept gefunden, welches ich schon ausprobiert hatte.
``wasserdichte Politur ``
Die Beschreibung weist auf eine Unempfindlichkeit gegenüber Wasser, Wein und Spiritus hin. Diese Politur besitzt kein Schellack,
sondern semifossile Harze.
1. Sandarakharz von afrikanischen Strauchgewächs, meist in Tropfenform
2. Gummi Anime` ein Kopalharz aus Afrika/ Indien / Indonesien
3. Gummi Benzoe von Strauchgewächs Asien, Mittelamerika, Mexico, Indonesien
4. Mohnöl
Anmerkungen vorweg...
Kopale sind unterschiedlich im Härtegrad und Löslichkeit in flüchtigen Lösemittel. Dazu sollten Flüchtige Lösemittel auch erwärmt
werden. Die Schmelzbereiche beginnen bei ca. 100°C und können bis 150°C erreichen. Um ein schnelles Verdunsten zu minimieren,
eignet sich ohne große Kosten ein Latexhandschuh. Dieser wird über dem Behältnis gestülpt und ein kleines Loch mit einer Nadel
versehen. Ein Druckausgleich erfolgt dadurch.
Weiter habe ich schon oben beschrieben, das Zusätze wie z.b. Ether in Ethanol das Lösen erleichtert. Auch bei diesem Rezept sollten
die verschiedenen Harze einzeln gelöst werden. Meist erhält man ein dicken Lack, den man als Stammlösung betrachten und weiter
verdünnen kann.
Gummi Benzoe ist gegenüber der Harze Kopal und Sandarak sehr weich. Dieser hat die Aufgabe, die Sprödigkeit also ein Abspringen
zu verhindern.
Ich empfehle bei diesem Rezept mit einen weicheren Kopal zu beginnen, sprich Manilakopal. Dieser ist leichter zu lösen.
Diese Rezeptur finde ich für z.b. Tischplatten usw. interessant. Das Polieren mit einen Ballen und Leinen ist möglich, doch es
muß sehr schnell gearbeitet werden.
Mohnöl dient hierbei als Gleitmittel für den Ballen, allerdings nur geringste Mengen verwenden.
Die Mengenangaben hatte ich alle in Gramm berücksichtigt, eine Feinwaage ist hier optimal
1 Teil Sandarak
1 Teil Gummi Anime`
4 Teile Benzoe
16 Teile Ethanol
1/20 Teil Mohnöl
wer dieses mal ausprobieren möchte, begleite ich gern.
Gruß Martin
Habe noch ein altes Rezept gefunden, welches ich schon ausprobiert hatte.
``wasserdichte Politur ``
Die Beschreibung weist auf eine Unempfindlichkeit gegenüber Wasser, Wein und Spiritus hin. Diese Politur besitzt kein Schellack,
sondern semifossile Harze.
1. Sandarakharz von afrikanischen Strauchgewächs, meist in Tropfenform
2. Gummi Anime` ein Kopalharz aus Afrika/ Indien / Indonesien
3. Gummi Benzoe von Strauchgewächs Asien, Mittelamerika, Mexico, Indonesien
4. Mohnöl
Anmerkungen vorweg...
Kopale sind unterschiedlich im Härtegrad und Löslichkeit in flüchtigen Lösemittel. Dazu sollten Flüchtige Lösemittel auch erwärmt
werden. Die Schmelzbereiche beginnen bei ca. 100°C und können bis 150°C erreichen. Um ein schnelles Verdunsten zu minimieren,
eignet sich ohne große Kosten ein Latexhandschuh. Dieser wird über dem Behältnis gestülpt und ein kleines Loch mit einer Nadel
versehen. Ein Druckausgleich erfolgt dadurch.
Weiter habe ich schon oben beschrieben, das Zusätze wie z.b. Ether in Ethanol das Lösen erleichtert. Auch bei diesem Rezept sollten
die verschiedenen Harze einzeln gelöst werden. Meist erhält man ein dicken Lack, den man als Stammlösung betrachten und weiter
verdünnen kann.
Gummi Benzoe ist gegenüber der Harze Kopal und Sandarak sehr weich. Dieser hat die Aufgabe, die Sprödigkeit also ein Abspringen
zu verhindern.
Ich empfehle bei diesem Rezept mit einen weicheren Kopal zu beginnen, sprich Manilakopal. Dieser ist leichter zu lösen.
Diese Rezeptur finde ich für z.b. Tischplatten usw. interessant. Das Polieren mit einen Ballen und Leinen ist möglich, doch es
muß sehr schnell gearbeitet werden.
Mohnöl dient hierbei als Gleitmittel für den Ballen, allerdings nur geringste Mengen verwenden.
Die Mengenangaben hatte ich alle in Gramm berücksichtigt, eine Feinwaage ist hier optimal
1 Teil Sandarak
1 Teil Gummi Anime`
4 Teile Benzoe
16 Teile Ethanol
1/20 Teil Mohnöl
wer dieses mal ausprobieren möchte, begleite ich gern.
Gruß Martin
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
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- nux Offline
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bin grade ganz angetan von dieser Idee (Pinientisch) - sieht eher mehr wie ein Weingeistfirnis aus? und die Zutaten eigentlich nach hell & nicht vergilbend?
hab ich eigentlich auch alle noch da, falls auch weißer Kauri-Kopal ginge? ein paar Krümel grünes hab ich auch noch, aber
ginge ev. im Wasserbad arbeiten? oder sind die Temperaturen dafür zu niedrig? weil mein Heizgerät & Kolben sind alle irgendwo noch immer eingepackt :-.
Müsste man polieren? oder könnte - weil mir wär da ein Pinsel eigentlich näher

- Idealist47 Offline
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Prima das du Gefallen daran findest.
ja dieser läuft sicher über die Weingeistfirnisse. Nun kenne ich den Kauri nicht. Demnach fehlt mir das Wissen über seine
Temperatur.
Ich denke, die gesamten Kopale neigen etwas mehr zum vergilben, gegenüber dem Dammarharz.
Im Wasserbad wäre ein erster Versuch. Wenn dieses nicht ausreicht, könnte ein Sandbad mit Herdplatte die zweite Richtung sein.
Polieren ist immer optisch besser. Aber es gibt z.b. im Fachhandel spezielle Firnispinsel. Mehrere dünne Schichten, mit Zwischenschliff.
Abschließend könnte man abpolieren. Kommt mir ein altes Rezept im Sinn... Wiener Kalk mit wenig verdünnte Schwefelsäure benetzt
mit Ballen polieren ( keine Angst, Schwefelsäure zerstört hierbei nicht den gesamten Auftrag )
Dieses habe ich probiert und mit etwas Übung gelingt das Glätten der Schichten
ja dieser läuft sicher über die Weingeistfirnisse. Nun kenne ich den Kauri nicht. Demnach fehlt mir das Wissen über seine
Temperatur.
Ich denke, die gesamten Kopale neigen etwas mehr zum vergilben, gegenüber dem Dammarharz.
Im Wasserbad wäre ein erster Versuch. Wenn dieses nicht ausreicht, könnte ein Sandbad mit Herdplatte die zweite Richtung sein.
Polieren ist immer optisch besser. Aber es gibt z.b. im Fachhandel spezielle Firnispinsel. Mehrere dünne Schichten, mit Zwischenschliff.
Abschließend könnte man abpolieren. Kommt mir ein altes Rezept im Sinn... Wiener Kalk mit wenig verdünnte Schwefelsäure benetzt
mit Ballen polieren ( keine Angst, Schwefelsäure zerstört hierbei nicht den gesamten Auftrag )
Dieses habe ich probiert und mit etwas Übung gelingt das Glätten der Schichten

Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
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- nux Offline
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Sandbad, gut - kann ich auch machen. Der Strand ist nicht weit
ich hab nur zwei Angaben bisher zu Temperaturen für Kauri gehabt: 260°C in Leinöl (was ich ja nicht verwende) und sofortige Löslichkeit in Butanol und anderen polaren Lösungsmitteln bei Raumtemperatur .
Daher zwei Sachen: erstens Deine Idee genau dafür grundsätzlich, weil mich das Putzen dieses Tisches, so wie er ist (nur hauchzart geölt) nervt. Irgendwas is immer und wenn ich nur mal beim Blumen gießen dahinter rumspritze (von mit Tee kleckern usw. gar nicht zu reden). Direkt Lackieren wollte ich ihn aber auch nicht. Und von mir ansonsten gern genommene Wachlasur noch lassen, weil danach könnte man eigentlich mit nichts anderem mehr wirklich gut drauf.
Zum anderen darum die Frage nach der Verstreichbarkeit, eben wegen der Fugen. Da zu polieren ist irgendwie nicht sinnig. An Firnispinseln sollte es nicht hapern, sofern die für Gemälde auch gingen, ansonsten kann ich mir einen solchen speziellen dazu holen. Ich wünsche mir einfach einen vernünftigen 'Schutzfilm' bis in diese Ritzen


ich hab nur zwei Angaben bisher zu Temperaturen für Kauri gehabt: 260°C in Leinöl (was ich ja nicht verwende) und sofortige Löslichkeit in Butanol und anderen polaren Lösungsmitteln bei Raumtemperatur .
ja, klar - aber: der Tisch ist ein Couchtisch, rechteckig, nicht sehr groß und hat eh weder eine richtig glatte Oberfläche noch eine ganze Platte. Sondern besteht aus Rahmenbrettern, einem in der Mitte & zwei Kassettenplatten darin eben. Eher Landhaus-/ Kolonialstil- mäßig. Und da alle Teile angefast sind, sind eben überall ringsumedum und dazwischen (im Querschnitt V-förmige) Fugen vorhanden.
Daher zwei Sachen: erstens Deine Idee genau dafür grundsätzlich, weil mich das Putzen dieses Tisches, so wie er ist (nur hauchzart geölt) nervt. Irgendwas is immer und wenn ich nur mal beim Blumen gießen dahinter rumspritze (von mit Tee kleckern usw. gar nicht zu reden). Direkt Lackieren wollte ich ihn aber auch nicht. Und von mir ansonsten gern genommene Wachlasur noch lassen, weil danach könnte man eigentlich mit nichts anderem mehr wirklich gut drauf.
Zum anderen darum die Frage nach der Verstreichbarkeit, eben wegen der Fugen. Da zu polieren ist irgendwie nicht sinnig. An Firnispinseln sollte es nicht hapern, sofern die für Gemälde auch gingen, ansonsten kann ich mir einen solchen speziellen dazu holen. Ich wünsche mir einfach einen vernünftigen 'Schutzfilm' bis in diese Ritzen
- Idealist47 Offline
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bei mir genau so, der Strand kurz um`s Eck. Man darf die Temperaturen der Löslichkeit in flüchtigen gegenüber Öl nicht
gleichstellen. Die Kohlenwasserstoffe wirken bei polaren Mitteln auf die Harze. Öle zersetzen die Harze in kleinste Teilchen.
Würde empfehlen... als ersten Versuch, Ethanol und Ether
Die Pinsel aus der Gemälderestaurierung wären prima, sprich für Firnisse
Bei deiner Bauart, sehe ich ein Polieren eher kontraproduktiv. Gerade wenn man mit einer unbekannten Mixtur arbeitet.
p.s. der Verlauf kann durch Verdünnen und warm aufgetragen verbessert werden.

gleichstellen. Die Kohlenwasserstoffe wirken bei polaren Mitteln auf die Harze. Öle zersetzen die Harze in kleinste Teilchen.
Würde empfehlen... als ersten Versuch, Ethanol und Ether
Die Pinsel aus der Gemälderestaurierung wären prima, sprich für Firnisse
Bei deiner Bauart, sehe ich ein Polieren eher kontraproduktiv. Gerade wenn man mit einer unbekannten Mixtur arbeitet.
p.s. der Verlauf kann durch Verdünnen und warm aufgetragen verbessert werden.
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Auf Wunsch ein Rezept für einen Lack...
LÜSTERLACK
Dieser fand im Barock reichlich Verwendung.
Eigenschaften
transparent, dehnfähig, weich, feuchtigkeitsbeständig, wasserdampfdurchlässig, schwach polar, kann mit Pigmenten und Pflanzenauszüge
in Ethanol gefärbt werden
Inhaltsstoffe
Sandarakharz, venezianer Terpentin, Leinöl, Ethanol, Spiköl
Zubereitung Stammlösung
6g Sandarakharz
4g venezianer Terpentin
2g Leinöl
einige Tropfen Spiköl
Sandarakharz in Ethanol lösen, Leinöl in venezianer Terpentin bei schwachen Temperaturen schmelzen, Mischung erkalten lassen und
einige Tropfen Spiköl zugeben. Mischung mit wenig Ethanol verdünnen, Harzlösung langsam unter rühren zugeben, sieben und einige
Tage stehen lassen, damit sich eventuelle Schleimstoffe absetzen können.
Hinweise und Alternativen
echtes Terpentin ist eine zähe honigartige aromatische Flüssigkeit. Viel davon wurde über Venedig gehandelt, daher der Name.
Im heutigen Handel ist ein Lärchenbalsam ( Harz von Lärchen ) perfekt.
Spiköl- als gute Alternative ist das Lavendelöl geeignet. Es dient als Verbinder ( Emulgator ) für Öl und Alkohol.
Leinöl ist hier als ungekocht angegeben, daher die eventuellen Schleimstoffe.
Es wäre auch ein Standöl oder verkochtes, sowie sikkativiertes Öl ( Trockenstoffe ) verwendbar. Damit erhöht sich eine erheblich
verkürzte Trocknungszeit.
Leicht einzufärben ist eine Variante mit Pflanzenauszüge z.b. Ethanol in Drachenblut, Cochenille, Curcuma, Aloe, Gummigut
oder in Pigmenten/ Ruß angerieben.
Eigene Erfahrung:
Verwendung als Überzug ungefärbt für Dekorationsflechtwerk mit durchgefärbten Rattanflechtschienen. Bringt noch mehr Tiefe
in die Farben. Allerdings verwendete ich ungekochtes reines Leinöl. Die Trocknungszeit ca. 14 Tage.
Gruß Martin
LÜSTERLACK
Dieser fand im Barock reichlich Verwendung.
Eigenschaften
transparent, dehnfähig, weich, feuchtigkeitsbeständig, wasserdampfdurchlässig, schwach polar, kann mit Pigmenten und Pflanzenauszüge
in Ethanol gefärbt werden
Inhaltsstoffe
Sandarakharz, venezianer Terpentin, Leinöl, Ethanol, Spiköl
Zubereitung Stammlösung
6g Sandarakharz
4g venezianer Terpentin
2g Leinöl
einige Tropfen Spiköl
Sandarakharz in Ethanol lösen, Leinöl in venezianer Terpentin bei schwachen Temperaturen schmelzen, Mischung erkalten lassen und
einige Tropfen Spiköl zugeben. Mischung mit wenig Ethanol verdünnen, Harzlösung langsam unter rühren zugeben, sieben und einige
Tage stehen lassen, damit sich eventuelle Schleimstoffe absetzen können.
Hinweise und Alternativen
echtes Terpentin ist eine zähe honigartige aromatische Flüssigkeit. Viel davon wurde über Venedig gehandelt, daher der Name.
Im heutigen Handel ist ein Lärchenbalsam ( Harz von Lärchen ) perfekt.
Spiköl- als gute Alternative ist das Lavendelöl geeignet. Es dient als Verbinder ( Emulgator ) für Öl und Alkohol.
Leinöl ist hier als ungekocht angegeben, daher die eventuellen Schleimstoffe.
Es wäre auch ein Standöl oder verkochtes, sowie sikkativiertes Öl ( Trockenstoffe ) verwendbar. Damit erhöht sich eine erheblich
verkürzte Trocknungszeit.
Leicht einzufärben ist eine Variante mit Pflanzenauszüge z.b. Ethanol in Drachenblut, Cochenille, Curcuma, Aloe, Gummigut
oder in Pigmenten/ Ruß angerieben.
Eigene Erfahrung:
Verwendung als Überzug ungefärbt für Dekorationsflechtwerk mit durchgefärbten Rattanflechtschienen. Bringt noch mehr Tiefe
in die Farben. Allerdings verwendete ich ungekochtes reines Leinöl. Die Trocknungszeit ca. 14 Tage.
Gruß Martin
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- nux Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
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- Registriert:Montag 2. Juli 2018, 20:39
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel
Hallo
& danke - für mich erst die gleiche Frage wie immer - könnte ich stattdessen auch Walnussöl nehmen? ja, ich weiß - längere Trocknungszeit, aber egal. D.h. dieser Lack bliebe wirklich elastisch, also auch für Körbe geeignet? Sowas kann ich eh nur im Sommer machen, die Sache mit dem Tisch muss (leider daher, nur Balkon) auch noch warten
Ansonsten kommt mir die Zusammenstellung irgendwie bekannt vor - erinnert an die Mischung, die man zum lüstrieren auf Metallfolien beim Malen oder bei Fassungen verwendet ?
Gruß
nux
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