Aufbewahrung alter Zeitschriften mit Vakuum-Einschweißer?
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- strhlmn Offline
- Reputation: 0
Aufbewahrung alter Zeitschriften mit Vakuum-Einschweißer?
Hallo,
wie lagere ich 20 Jahre alte Zeitschriften am besten ? Ich möchte sie gerne so gut und lange wie möglich behalten, schaue aber nur sehr selten rein.
Oft lese ich den Hinweis 18°C und 55% Luftfeuchtigkeit ist am besten bei Papier, aber wie sieht es eigentlich mit "Einschweißen" mit einem Vakuum-Gerät aus ? Dadurch kommt ja theoretisch Luftfeuchtigkeit von außen garnichtmehr ran, da die meiste Luft rausgesaugt wird.
Hält da ein Buch bzw. eine Zeitschrift nicht länger ? Hat jemand schon Erfahrungen damit ?
Vielen Dank für Eure Hilfe !
Thomas
wie lagere ich 20 Jahre alte Zeitschriften am besten ? Ich möchte sie gerne so gut und lange wie möglich behalten, schaue aber nur sehr selten rein.
Oft lese ich den Hinweis 18°C und 55% Luftfeuchtigkeit ist am besten bei Papier, aber wie sieht es eigentlich mit "Einschweißen" mit einem Vakuum-Gerät aus ? Dadurch kommt ja theoretisch Luftfeuchtigkeit von außen garnichtmehr ran, da die meiste Luft rausgesaugt wird.
Hält da ein Buch bzw. eine Zeitschrift nicht länger ? Hat jemand schon Erfahrungen damit ?
Vielen Dank für Eure Hilfe !
Thomas
- Bestecksucher Offline
- Reputation: 0
Hallo!
Ich bin leider kein Buchexperte - aber es gibt hier eine nette Moderatorin die sich mit Büchern exellent auskennt - will Dir aber ein paar Laientipps geben:
In dem Zeitungspapier ist ein Stoff der heißt Lignin. Der zersetzt allmählich das Papier. UV-Licht der Sonne beschleunigt diesen Prozess. Mir wurde einmal gesagt, ich solle einen Zeitungsartikel zwischen säurefreies Papier legen ... Fand ich nicht so gut.
In Museen gibt es sicherlich Lösungen, die Du nicht bezahlen willst.
Die einfachste und billigste Methode wäre einscannen.
Solltes Du aber eine Zeitschrift oder Zeitungsausschnitt haben der Dir besonders wichtig ist hilft folgende Methode:
Löse über Nacht eine Magnesiumoxydtablette in einem Liter Mineralwasser auf. Giesse das dann in eine flache Schüssel.
Lege den z.B. Zeitungsausschnitt flach hinein. Nach einer Stunde einweichen vorsichtig herausnehmen und trocknen lassen.
Wichtig: NICHT berühren bevor er völlig trocken ist.
Danach hält das gute Stück bestimmt 100 Jahre.
Ich bin leider kein Buchexperte - aber es gibt hier eine nette Moderatorin die sich mit Büchern exellent auskennt - will Dir aber ein paar Laientipps geben:
In dem Zeitungspapier ist ein Stoff der heißt Lignin. Der zersetzt allmählich das Papier. UV-Licht der Sonne beschleunigt diesen Prozess. Mir wurde einmal gesagt, ich solle einen Zeitungsartikel zwischen säurefreies Papier legen ... Fand ich nicht so gut.
In Museen gibt es sicherlich Lösungen, die Du nicht bezahlen willst.

Die einfachste und billigste Methode wäre einscannen.
Solltes Du aber eine Zeitschrift oder Zeitungsausschnitt haben der Dir besonders wichtig ist hilft folgende Methode:
Löse über Nacht eine Magnesiumoxydtablette in einem Liter Mineralwasser auf. Giesse das dann in eine flache Schüssel.
Lege den z.B. Zeitungsausschnitt flach hinein. Nach einer Stunde einweichen vorsichtig herausnehmen und trocknen lassen.
Wichtig: NICHT berühren bevor er völlig trocken ist.
Danach hält das gute Stück bestimmt 100 Jahre.
- Bestecksucher Offline
- Reputation: 0
- Bergkristall Offline
- Reputation: 0
Hi,
Bestecksucher hat mich schon sehr nett angekündigt - vielen Dank AM.
Das Problem beim Einschweißen ist, wo nichts reingeht, kommt auch nichts raus. Für defekte Blätter gibt es tatsächlich ein Einschweißverfahren, bei dem aber auch eine spezielle Folie Thermisch auf das Blatt aufgebracht wird. Beim Einschweißen von Blöcken oder Bänden muss man damit rechnen, dass durch die Zersetzung der Hemizellulosen aus dem Lignin schweflige Säure freigesetzt wird. Diese könnte sich dann in dem eingeschweißten Paket anreichern. Dazu könnte die Folie auch noch Schadstoffe freisetzen, je nachdem aus welchem Material sie besteht.
Die Idee von Bestecksucher ist nicht schlecht, aber wird nicht klappen. In den Tabletten ist noch etwas mehr Chemie drin, die ich nicht an das Papier lassen würde. Lufttrockenen ist auch keine Lösung, da das Papier sich aufwellen wird. Wenn einem mal was nass geworden ist, dann rate ich immer zum trockenbügeln. Damit wird das Papier auch eher vor Pilzbefall geschützt, der bei hoher Massefeuchtigkeit, trotz trocken anmutendem Erscheinen, durchaus auftreten kann. Säurereduzierung mit anschließender Vorratsalkalisierung ist auch ein gängiges Restaurierungsverfahren, aber läuft über Kohlensäurezugabe im alkalisch gepufferten Tränkbad mit anschließender Heißtrocknung.
Besorge Dir säurefreie Kartons und packe da die Zeitungen rein. Damit sind sie vor Umweltschäden geschützt. Stelle die Kartons irgendwo hin, wo die 18 Grad und 55 % Luftfeuchte am ehesten erreicht werden. Damit ist schon eine ganze Menge gewonnen.
Um welche Zeitschriften handelt es sich eigentlich? Papier ist nicht gleich Papier, und wenn ich weiß, um welches es sich handelt, habe ich eventuell noch Zusatztippsauf Lager.
Bestecksucher hat mich schon sehr nett angekündigt - vielen Dank AM.
Das Problem beim Einschweißen ist, wo nichts reingeht, kommt auch nichts raus. Für defekte Blätter gibt es tatsächlich ein Einschweißverfahren, bei dem aber auch eine spezielle Folie Thermisch auf das Blatt aufgebracht wird. Beim Einschweißen von Blöcken oder Bänden muss man damit rechnen, dass durch die Zersetzung der Hemizellulosen aus dem Lignin schweflige Säure freigesetzt wird. Diese könnte sich dann in dem eingeschweißten Paket anreichern. Dazu könnte die Folie auch noch Schadstoffe freisetzen, je nachdem aus welchem Material sie besteht.
Die Idee von Bestecksucher ist nicht schlecht, aber wird nicht klappen. In den Tabletten ist noch etwas mehr Chemie drin, die ich nicht an das Papier lassen würde. Lufttrockenen ist auch keine Lösung, da das Papier sich aufwellen wird. Wenn einem mal was nass geworden ist, dann rate ich immer zum trockenbügeln. Damit wird das Papier auch eher vor Pilzbefall geschützt, der bei hoher Massefeuchtigkeit, trotz trocken anmutendem Erscheinen, durchaus auftreten kann. Säurereduzierung mit anschließender Vorratsalkalisierung ist auch ein gängiges Restaurierungsverfahren, aber läuft über Kohlensäurezugabe im alkalisch gepufferten Tränkbad mit anschließender Heißtrocknung.
Besorge Dir säurefreie Kartons und packe da die Zeitungen rein. Damit sind sie vor Umweltschäden geschützt. Stelle die Kartons irgendwo hin, wo die 18 Grad und 55 % Luftfeuchte am ehesten erreicht werden. Damit ist schon eine ganze Menge gewonnen.
Um welche Zeitschriften handelt es sich eigentlich? Papier ist nicht gleich Papier, und wenn ich weiß, um welches es sich handelt, habe ich eventuell noch Zusatztippsauf Lager.
Zuletzt geändert von Bergkristall am Sonntag 13. April 2014, 14:02, insgesamt 2-mal geändert.
- Bestecksucher Offline
- Reputation: 0
- Bergkristall Offline
- Reputation: 0
AM, je schlechter das Papier ist, um so fürchterlicher ist es in der Behandlung. Bei Zeitschriften kann zudem noch eine Hochglanzausrüstung mit im Rennen sein. So was kann nicht durch das von Dir verlinkte Massenverfahren durch gejagt werden. Ist auch in vielen Fällen nicht nötig, da in der Papierausrüstung auch eine Kalzinierung stecken kann. Das kann man in Ferndiagnose aber kaum feststellen.
- Bestecksucher Offline
- Reputation: 0
- Bergkristall Offline
- Reputation: 0
AM,
einscannen ist nett, aber kompliziert im Handling. Einzelseiten müssen verschlagwortet werden, um überhaupt was zu finden, was immer zu potentiellen Problemen in der Wortfindung führen kann. Lesen in solchen Dateien ist auch keine Freude, geschweige denn darin zu stöbern und sich durch zu blättern. In einem Zeitungsband finde ich viel schneller was ich suche, als in der entsprechenden PDF-Datei. Dazu muss auch noch auf Dauer daran gedacht werden immer die Daten zu migirieren.
Ich bin ja Archivarin, insofern habe ich Erfahrung mit allen möglichen Papierersatzmedien - vom Rollfilm über den Mikrofitch bis hin zu diversen Dateien Es hat alles seine Vor- und Nachteile. Papier ist immer noch der "Datenträger" der bisher die längste Haltbarkeit bewiesen hat. Sogar, wenn es schlechte Qualitäten waren und vor allem, wenn eine umsichtige Lagerung gewährleistet ist.
Die zunehmenden Probleme der Archive und Bibliotheken liegen vor allem daran, dass die ganz modernen Papiere Schwierigkeiten machen bzw. die aus den Anfängen der industriellen Papierproduktion und dass traditionell die finanziellen Mittel für Restaurierungen fehlen.
einscannen ist nett, aber kompliziert im Handling. Einzelseiten müssen verschlagwortet werden, um überhaupt was zu finden, was immer zu potentiellen Problemen in der Wortfindung führen kann. Lesen in solchen Dateien ist auch keine Freude, geschweige denn darin zu stöbern und sich durch zu blättern. In einem Zeitungsband finde ich viel schneller was ich suche, als in der entsprechenden PDF-Datei. Dazu muss auch noch auf Dauer daran gedacht werden immer die Daten zu migirieren.
Ich bin ja Archivarin, insofern habe ich Erfahrung mit allen möglichen Papierersatzmedien - vom Rollfilm über den Mikrofitch bis hin zu diversen Dateien Es hat alles seine Vor- und Nachteile. Papier ist immer noch der "Datenträger" der bisher die längste Haltbarkeit bewiesen hat. Sogar, wenn es schlechte Qualitäten waren und vor allem, wenn eine umsichtige Lagerung gewährleistet ist.
Die zunehmenden Probleme der Archive und Bibliotheken liegen vor allem daran, dass die ganz modernen Papiere Schwierigkeiten machen bzw. die aus den Anfängen der industriellen Papierproduktion und dass traditionell die finanziellen Mittel für Restaurierungen fehlen.
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