Englischer "Occasional Table"
Du möchtest deine antiken Möbelstücke in neuem Glanz erstrahlen lassen?
Hier findest du wertvolle Tipps und Tricks zur Pflege und Restauration.
Forumsregeln
Damit das Forum übersichtlich und hilfreich bleibt, beachtet bitte folgende Regeln:
Konstruktive Beiträge: Teilt eure Tipps und Erfahrungen zur Pflege und Restauration antiker Möbel.
Hilfsbereitschaft: Helft anderen Mitgliedern mit Rat und Tat.
Respektvoller Umgang: Achtet auf einen freundlichen und höflichen Umgangston.
Keine Werbung: Verzichtet auf werbliche Beiträge und Links.
So sorgen wir gemeinsam für ein angenehmes und informatives Forum!
-
- Willi Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 1696
- Registriert:Sonntag 3. Januar 2016, 19:52
- Reputation: 3653
Englischer "Occasional Table"
Vor einigen Jahren habe ich dieses Beistelltischchen aus England, Kings Lynn, um 390€ gekauft als "Victorian pedestal table inlay george and dragon burr walnut". Angeblich stammt es aus einem großen Landhaus, wo Winston Churchill oft zu Gast war und an diesem gesessen hat - was nicht zu beweisen ist und mir auch egal, trotzdem war es eine nette Geschichte dazu.
Im Beitrag Welches Holz? habe ich schon ein paar Fotos gepostet, weil ich mir beim Holz nicht ganz sicher war.
Der Zustand war recht erbärmlich (Fehlteile, Marketerie desolat, inaktiver Holzwurm), und so ist es einmal in einer Ecke meiner Werkstatt verschwunden. Irgendwie habe ich es jetzt doch hervorgeholt und werde es in den nächsten Wochen (Monaten??) restaurieren und möchte dies ein bisschen hier an dieser Stelle teilen - vor allem ein paar Tipps sowie wahrscheinlich auftretende Fehlversuche.
Schritt 1: Zerlegen
Das war eigentlich recht einfach, weil alle Teile mit Holzgewinden verschraubt sind
Schritt 2: Säubern
Absaugen, mit nicht zu wenig Spiritus abwaschen und trocknen lassen
Schritt 3: Plan machen
Was ist zu tun? Was benötige ich und wie gehe ich vor? Zuerst möchte ich die Tischplatte mit der Marketerie restaurieren, weil die die größte Herausforderung darstellt und die meiste Zeit in Anspruch nehmen wird. Aktuell suche ich ein Stück 0,7 mm Buchsbaumfurnier
Schritt 4: Lose Furnier
Dazu habe ich die Tischplatte schrittweise mit einem feuchten Tuch bedeckt und darübergebügelt. Der heiße Dampf dringt unter das dünne Furnier und im besten Fall weicht das den alten Perlleim wieder auf. Trockene Teile habe ich mit Fischleim unterfüllt. Danach zügig feucht abwischen, eine dünne Plastikfolie darauf, eine 1 cm dicke Gummimatte, ein Holzbrettchen und niederzwingen > 2 Tage trocknen lassen. Die ganze Aktion hat recht gut funktioniert und das lose Furnier ist wieder glatt und gefestigt.
Im Beitrag Welches Holz? habe ich schon ein paar Fotos gepostet, weil ich mir beim Holz nicht ganz sicher war.
Der Zustand war recht erbärmlich (Fehlteile, Marketerie desolat, inaktiver Holzwurm), und so ist es einmal in einer Ecke meiner Werkstatt verschwunden. Irgendwie habe ich es jetzt doch hervorgeholt und werde es in den nächsten Wochen (Monaten??) restaurieren und möchte dies ein bisschen hier an dieser Stelle teilen - vor allem ein paar Tipps sowie wahrscheinlich auftretende Fehlversuche.
Schritt 1: Zerlegen
Das war eigentlich recht einfach, weil alle Teile mit Holzgewinden verschraubt sind
Schritt 2: Säubern
Absaugen, mit nicht zu wenig Spiritus abwaschen und trocknen lassen
Schritt 3: Plan machen
Was ist zu tun? Was benötige ich und wie gehe ich vor? Zuerst möchte ich die Tischplatte mit der Marketerie restaurieren, weil die die größte Herausforderung darstellt und die meiste Zeit in Anspruch nehmen wird. Aktuell suche ich ein Stück 0,7 mm Buchsbaumfurnier
Schritt 4: Lose Furnier
Dazu habe ich die Tischplatte schrittweise mit einem feuchten Tuch bedeckt und darübergebügelt. Der heiße Dampf dringt unter das dünne Furnier und im besten Fall weicht das den alten Perlleim wieder auf. Trockene Teile habe ich mit Fischleim unterfüllt. Danach zügig feucht abwischen, eine dünne Plastikfolie darauf, eine 1 cm dicke Gummimatte, ein Holzbrettchen und niederzwingen > 2 Tage trocknen lassen. Die ganze Aktion hat recht gut funktioniert und das lose Furnier ist wieder glatt und gefestigt.
Zuletzt geändert von Willi am Montag 29. September 2025, 22:16, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Willi Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 1696
- Registriert:Sonntag 3. Januar 2016, 19:52
- Reputation: 3653
Englischer "Occasional Table"
Vorher:
Nachher:
Schritt 5: Fuß zerlegen
Der Fuß ist an einer Stelle schon einmal recht unprofessionell repariert worden, was ich unbedingt beheben möchte. Dazu habe ich das Bein bei 80 Grad etwa 1 Stunde im Backrohr erwärmt, wodurch sich der Leim wieder verflüssigt und auch eventuell noch vorhandene Tierchen (leider) auch verabschieden. Also ab ins Backrohr
Nachher:
Schritt 5: Fuß zerlegen
Der Fuß ist an einer Stelle schon einmal recht unprofessionell repariert worden, was ich unbedingt beheben möchte. Dazu habe ich das Bein bei 80 Grad etwa 1 Stunde im Backrohr erwärmt, wodurch sich der Leim wieder verflüssigt und auch eventuell noch vorhandene Tierchen (leider) auch verabschieden. Also ab ins Backrohr
-
- Willi Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 1696
- Registriert:Sonntag 3. Januar 2016, 19:52
- Reputation: 3653
Englischer "Occasional Table"
Entgegen meiner ersten Befürchtung ist die Fehlstelle eigentlich sehr gut und stabil repariert - ich belasse diese Grundkonstruktion so, werde nur ein paar optische Verbesserungen vornehmen.
Erstes Problem(chen): Durch das feuchte Bügeln schwindet das Furnier anscheinend und es entstehen breite Spalten bwziehungsweise Risse - oder war das schon vorher so? Oder ungenau gearbeitet? Ich verschiebe das Problem einmal auf einen späteren Zeitpunkt.
Erstes Problem(chen): Durch das feuchte Bügeln schwindet das Furnier anscheinend und es entstehen breite Spalten bwziehungsweise Risse - oder war das schon vorher so? Oder ungenau gearbeitet? Ich verschiebe das Problem einmal auf einen späteren Zeitpunkt.
- wib Offline
- erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 591
- Registriert:Sonntag 25. November 2018, 19:16
- Reputation: 1751
Englischer "Occasional Table"
fantastisch: ich freu mich sehr, dass du uns an der Restaurierung deines Tischchen teilhaben lässt
.
Deine Einsatzarbeiten sehen toll aus, aber das habe ich nicht anders erwartet.
Eigentlich ist es erstaunlich, das Furnier beim hinzufügen von Wasserdampf schwindet, logischerweise sollte es quellen, oder? Vielleicht haben Trägerholz und Furnier unterschiedliches Schwind-Verhalten? Zum Glück ist das Furnier wild gemasert, so dass es nicht so auffällt, falls du dich dazu entschließt, die Spalten mit Schellack etc. aufzufüllen.
ich bin schon ganz gespannt, wie du die Schatten ins Buchbaumfurnier bekommst.

Deine Einsatzarbeiten sehen toll aus, aber das habe ich nicht anders erwartet.
Eigentlich ist es erstaunlich, das Furnier beim hinzufügen von Wasserdampf schwindet, logischerweise sollte es quellen, oder? Vielleicht haben Trägerholz und Furnier unterschiedliches Schwind-Verhalten? Zum Glück ist das Furnier wild gemasert, so dass es nicht so auffällt, falls du dich dazu entschließt, die Spalten mit Schellack etc. aufzufüllen.
ich bin schon ganz gespannt, wie du die Schatten ins Buchbaumfurnier bekommst.
-
- Willi Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 1696
- Registriert:Sonntag 3. Januar 2016, 19:52
- Reputation: 3653
Englischer "Occasional Table"
Tja, das weiß ich auch noch nicht ganz - normalerweise werden die Stücke VOR dem Verleimen in heißen Sand getaucht (in einem Topf auf einer Herdplatte), wodurch sie sich schwärzen - was ja hier nicht mehr geht, weil ja schon verleimt. Wahrscheinlich mache ich es mit einer Airbrush, mal sehen.
-
- Willi Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 1696
- Registriert:Sonntag 3. Januar 2016, 19:52
- Reputation: 3653
Englischer "Occasional Table"
Jetzt ist erst mal Pause mit Marketerie: Nusswurzelfurnier kommt in ein paar Tagen, Buchsbaum wahrscheinlich erst in 2-3 Wochen (Danke @schmidtchen für den Link mit der furnier-manufaktur, die können das wahrscheinlich wirklich anfertigen).
-
- Willi Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 1696
- Registriert:Sonntag 3. Januar 2016, 19:52
- Reputation: 3653
Englischer "Occasional Table"
Hab da was gefunden:
"Das Volumen-Schwindmaß von Buchsbaum ist mit 27–28 % das höchste aller bekannten Nutzhölzer. Entsprechend schwindet das Holz sehr stark und neigt bei Feuchteabgabe zum Reißen."
Das ist wohl der Grund für die plötzlich auftretenden Spalten zwischen Buchsbaum und Nussfurnier ... na das kann ja heiter werden!
"Das Volumen-Schwindmaß von Buchsbaum ist mit 27–28 % das höchste aller bekannten Nutzhölzer. Entsprechend schwindet das Holz sehr stark und neigt bei Feuchteabgabe zum Reißen."
Das ist wohl der Grund für die plötzlich auftretenden Spalten zwischen Buchsbaum und Nussfurnier ... na das kann ja heiter werden!
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
-
- 9 Antworten
- 1119 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Thomas66
-
-
-
- 5 Antworten
- 706 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von nux
-
-
-
- 7 Antworten
- 2227 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von rw Verified
-
-
-
siberner, englischer? Fingerhut - wer ist der Silberschmied?
von Bodenseenixe » » in Silberstempel & Silberpunzen 🔎 - 2 Antworten
- 1560 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Bodenseenixe
-