Susgen80 hat geschrieben: ↑Freitag 22. November 2024, 11:01
ob es sich hierbei um Meissen handelt.
Hallo & willkommen :slightly_smiling_face:
das steht für mich jedenfalls doch recht stark zu vermuten - und 'richtig alt' dürfte diese Vase dem Folgenden nach wenn dann auch sein. Um die Vase in etwa einzuordnen, braucht es etwas Hintergrund: es gab eine Zeit im 19. Jh., nach 1830 ca. bis 1850, als u.a. Meissen auch solche Reliefmuster in Porzellan fertigte. Vorbilder kamen dabei tw. direkt nachweislich aus dem Glas-Bereich, Press- bzw. Gussgläser jener Zeit. Im Forum gab es schon einige Objekte dieser Art (meist Teller & Tassen) - Beiträge dazu kann man so auffinden
search.php?keywords=Meissen+Pressglas - dort wiederum sind auch weiterführende Links zur Veranschaulichung drin. Einer der wichtigsten für die Basics der als PDF
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Von der Gestaltung her, eben auch mit dem Blau und Gold - das ist insgesamt schon auch (spät?)biedermeierlich. Die Schwertermarken nach 1830 auf Objekten wie vor beschrieben sind i.A. aber auch klein, 'unordentlich' und haben zusätzliche Kennzeichnungen wie römische Zahlen in grün. Das ist hier nicht der Fall, aber Knaufschwerter sind es auch nicht und ältere m.M. kaum. Es gibt einen weiteren Artikel in der Pressglas-Korrespondenz, der hier erhellend sein dürfte, gerade auch, wenn man sich das ganz feine Pünktchen- und Rillen-Relief ansieht. Stichwort dort also als Jasmin-Vase um 1840 - das der Link zu einem PDF dazu
[Gäste sehen keine Links] - da kann man genau auch diese Pünktchen gut sehen, die eigentlich als Glasmuster mal eine Diamantierung oder hobnail o.ä. angedeutet haben
Besser noch was dazu - sog. Jasminvasen haben ihren Ursprung in Frankreich und eigentlich aber eine andere Form. Dort z.B. Entwurf Marc Schoelcher um 1800 (Sèvres Porzellan)
[Gäste sehen keine Links] - würde man eher als Trichtervasen ansprechen. Die gab es eben auch in Glas, glaub zuerst von Baccarat.
Da aber zu dem Thema hauptsächlich in jener Zeitschrift was zu finden ist
[Gäste sehen keine Links] - und solche Vasen eben auch Vorbild für 'in Porzellan' waren, dabei aufzutun. Hier der obere Teil sieht mehr wie Krater oder Medici aus, aber das kann man bei der grundlegenden Identifizierung ev. erstmal vernachlässigen.
Hab jetzt eben in zwei Auktionsarchiven geschaut - häufig scheint sowas nun wirklich nicht zu sein; kann da keine anderen direkt vergleichbaren Vasen aufzeigen. Bis auf eine einzig, undekorierte in der Form, die dann wohl schon Knaufschwerter hat - und damit die Manufaktur belegen sollte
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Insofern, dass Du da nichts zu gefunden hast, wundert dann auch nicht. Aber: das bleibt erstmal eine Annahme; irgendwas davon bestätigen oder eben anders einordnen sollte wenn ein Fachmensch machen.
Susgen80 hat geschrieben: ↑Freitag 22. November 2024, 11:01
zum wegschmeißen irgendwie zu schade.
aber das - auf jeden Fall, Zustand hin oder her
Gruß
nux