Pasche hat geschrieben: ↑Mittwoch 22. Januar 2025, 20:22
kann jemand etwas zu dem Alter des Löffels sagen?
Hallo zusammen :slightly_smiling_face:
nach 1888 jedenfalls, da Halbmond Krone drauf sind. Das ist ein gängiges und schon lange hergestelltes Spaten-Faden-Muster, welches keine stilistischen Rückschlüsse auf eine Periode hergibt, allerdings durchaus einige (kleine) Merkmale hat, die gut auf Hamburg als Herkunft passen.
Dann also die Beteiligten - meist wird bei dieser Besteckfabrik 'Anf. 20. Jh.' genannt, aber die gab es schon etwas länger. In 1886 wurde der Amboss bereits als Warenzeichen angemeldet /1888 eingetragen
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entsprechend in einem Adressbuch aus dem gleichen Jahr - Franck, A.C. unter Gold- und Silberarbeiter an der Adresse Englische Planke 18 zu finden
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geht man noch etwas zurück, gab es an gleicher Adresse bereits einen J.C. Franck, Silberarbeiter -
[Gäste sehen keine Links] - aber das nur so dazu
Nochmal das Warenzeichen in 1895
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Und im selben Jahr dann die Firmierung und Inhaber in einem Adressbuch - Franck A.C., Silberwaren, Fabrik und Dampfpräge-Anstalt, Englische Planke 18, Inhaber A.L.C. Franck u. J.C. Franck
[Gäste sehen keine Links] - Vater & Sohn oder Brüder vllt. ?
Eine Notiz aus dem 'Journal der Goldschmiedekunst', 30.1909 verrät noch etwas "Auf Ihre Anfrage im „Journal der Goldschmiedekunst" teile ich Ihnen ergebenst mit, dass ich sehr gern Schmucksachen entwerfen würde. Für die Silberwarenfabrik meines verstorbenen Vaters (Firma A. C. Franck, hier) habe ich schon Muster für Besteckwaren gezeichnet, welche gut verkäuflich waren. C. Franck, stud. arch., Hamburg..."
[Gäste sehen keine Links] - noch ein Sohn / Generation mehr?
und, was ich bisher nicht so genau wusste "Die Firma Vereinigte Silberbesteck-Fabriken Ludwig Ziech G.m.b.H. hat die im Jahre 1920 von der Firma A.C. Franck käuflich erworbene Silberwarenfabrik mit dem heutigen Tage an den früheren Besitzer Herrn J. C. Franck, Hamburg, verkauft , welcher das Geschäft unter seiner Firma: J. C. Franck, vorm. A. C. Franck, Silberwarenfabrik in den bisherigen Lokalitäten weiterführen wird. Die Vereinigte Silberbesteck-Fabriken Ludwig Ziech G.m.b.H. befassen sich nunmehr ausschließlich mit der Herstellung von versilberten Alpaka-Bestecken... " aus 'Journal der Goldschmiedekunst', Band 48, 1927 (Schnipsel erweitert)
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Oder noch etwas mehr, in 'Deutsche Goldschmiede-Zeitung', auch 1927 - dort mit erwähnt die Marke 'Hanseaten Silber 100' von Ludwig Ziech
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Da hatte ich bisher nur -'Vereinigte Silberbesteck-Fbr. Ludwig Ziech GmbH (vormals A.C. Franck & Ludwig Ziech Silberw.-Fbr, Großneumarkt 40'
und eben diese riesenlange Grabaktion zu den zwei verschiedenen Besteckherstellern Ziech
viewtopic.php?t=11206
1928 war dann demnach mit beiden Firmen eh Ende "Fa. J.C. Franck (Inhaber Ludwig Ziech), Silberwarenfabrik. Die Fabrik ist am 15. Mai 1929 durch Kauf; in den Besitz der Juwelierfirma Hermann Schräder (Inhaber Adolf und Heino Schräder) übergegangen und wird in den bisherigen Fabrikräumen Großneumarkt 40 weitergeführt."
sowie "Vereinigte Silberbesteck-Fabriken Ludwig Ziech G.m.b.H. - Die Prokura des J. C. Franck ist durch Tod erloschen"
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D.h. 1888 bis 1920 als erste grobe Richtung für die Entstehung des Löffels - oder aber jemand weiß, ob Ludwig Ziech 1920-27 den Amboss auf Silber noch verwendet hat (bzw. nach 1927 weranders).
Dann der Verkäufer 'Hespe' - da wird man glaub kein Glück haben - oder das nur mit mehr Info zur regionalen Herkunft des Löffels selbst bzw. Zufall haben, darüber weiter einzugrenzen.
Wenn man in Hamburg bleibt, als erste Betrachtung - schon 1878 gab es in Hamburg einen Goldarbeiter F.W. Hespe, S. 137 dort
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Und die wohl danach benannte Fa. F.W. Hespe gab es auch in 1928 noch
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Und seit 1888 auch anderswo weitere Geschäfte, die mit Gold- u. Silberwaren, Schmuck und Uhren, zu tun hatten, eben auch Juweliere, und so hießen
Gruß
nux