Wieder eine Truhe
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- Schmidtchen Offline
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Wieder eine Truhe
Morgen zusammen,
Ich habe es mal wieder nicht übers Herz gebracht eine Truhe in die Presse gehen zu lassen.
Ich habe auch ein schönes Vergleichsobjekt gefunden.
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Trotzdem gibt die Truhe mir Rätsel auf.
Masse sind ca. 100 x 50 x 50
Die alleine sind schon ungewöhnlich.
Dann habe ich einen Flachdeckel und keinen Runddeckel.
In dem Flachdeckel sind auch alte Löcher zu sehen, dass er wohl mal ein Schloss von oben hatte.
Trotzdem sieht das Schlüsselschild von vorne an der Stelle original aus. Das Schloss und die Bänder dagegen wurden neu von Hand nachgebaut.
Meine Vermutung original aus der Zeit 1750 bis 1800 aber der Deckel wurde von einer anderen alten Kiste ersetzt. Sowie dann eben auch die Bänder und das Schloss.
Genannt wird diese Truhe ja auch Bogentruhe wegen den Schnitzereien vorne.
Wie sieht eure Einschätzung aus?
Ich habe es mal wieder nicht übers Herz gebracht eine Truhe in die Presse gehen zu lassen.
Ich habe auch ein schönes Vergleichsobjekt gefunden.
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Trotzdem gibt die Truhe mir Rätsel auf.
Masse sind ca. 100 x 50 x 50
Die alleine sind schon ungewöhnlich.
Dann habe ich einen Flachdeckel und keinen Runddeckel.
In dem Flachdeckel sind auch alte Löcher zu sehen, dass er wohl mal ein Schloss von oben hatte.
Trotzdem sieht das Schlüsselschild von vorne an der Stelle original aus. Das Schloss und die Bänder dagegen wurden neu von Hand nachgebaut.
Meine Vermutung original aus der Zeit 1750 bis 1800 aber der Deckel wurde von einer anderen alten Kiste ersetzt. Sowie dann eben auch die Bänder und das Schloss.
Genannt wird diese Truhe ja auch Bogentruhe wegen den Schnitzereien vorne.
Wie sieht eure Einschätzung aus?
- Schmidtchen Offline
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- Schmidtchen Offline
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Wieder eine Truhe
Hallo :slightly_smiling_face:
das hast Du sehr gut entschieden - so ein schönes altes Schätzeken.
Kufentruhen können durchaus auch Flachdeckel im Original gehabt haben vgl. z.B. [Gäste sehen keine Links] - bzw. hatten sogar eher meist welche. Grund: bei Runddeckel- oder Buckeltruhen wird ja oft auch beschrieben, dass sie reisetauglich sein sollten, daher die Deckelform. Diese Bauform - die waren nicht dafür vorgesehen?
noch welche in der Art
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'Bogentruhe' - die geschnitzten Arkaden sind nicht das Ausschlag gebende beim Gucken nach Vergleichsstücken - die finden sich auch auf ganz anderen Typen
zeitlich genauer müsste man ev. nochmal überlegen. Hast Du noch nähere regionale Hinweise?
Gruß
nux
das hast Du sehr gut entschieden - so ein schönes altes Schätzeken.
Kufentruhen können durchaus auch Flachdeckel im Original gehabt haben vgl. z.B. [Gäste sehen keine Links] - bzw. hatten sogar eher meist welche. Grund: bei Runddeckel- oder Buckeltruhen wird ja oft auch beschrieben, dass sie reisetauglich sein sollten, daher die Deckelform. Diese Bauform - die waren nicht dafür vorgesehen?
noch welche in der Art
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'Bogentruhe' - die geschnitzten Arkaden sind nicht das Ausschlag gebende beim Gucken nach Vergleichsstücken - die finden sich auch auf ganz anderen Typen
zeitlich genauer müsste man ev. nochmal überlegen. Hast Du noch nähere regionale Hinweise?
Gruß
nux
- Schmidtchen Offline
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Wieder eine Truhe
Also ich habe sie aus Gelsenkirchen. :')
Das hilft natürlich nicht weiter.
Nein keine Ahnung.
Jetzt hast du mich noch mehr verunsichert.
Ist der Deckel jetzt original und das Schloss wurde umgeändert nach vorne??
Auf jeden Fall sieht man ja am Deckel, dass da früher ein Schloss dran war mit Schlüsselloch nach oben.
Das sieht man ja eigentlich nur bei den ganz alten Truhen.
Das hilft natürlich nicht weiter.
Nein keine Ahnung.
Jetzt hast du mich noch mehr verunsichert.
Ist der Deckel jetzt original und das Schloss wurde umgeändert nach vorne??
Auf jeden Fall sieht man ja am Deckel, dass da früher ein Schloss dran war mit Schlüsselloch nach oben.
Das sieht man ja eigentlich nur bei den ganz alten Truhen.
- Schmidtchen Offline
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- thalasseus Offline
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Wieder eine Truhe
Hallo zusammen,
schön, dass sie gerettet wurde:-)
Ein paar Merkmale (neben den angesprochenen Beschlägen) lassen mich jedoch an einer frühen Entstehung zweifeln:
- Die beschnitzten Teile sind komplett auf die eigentliche Front aufgesetzt, selbst der obere Abschluss, - wohingegen das bei den verlinkten Beispielen zumindest in Teilen aus dem Vollen gearbeitet ist. (Etwa bei dem ersten Bsp. von 1786 die umfassende Kombi aus Lisenen und oberem Abschluss). Das wirkt doch recht additiv/vorgebastelt hier.
- Die Gestaltung der Bogenmotivs an sich mit den eingesetzten (!) Profilleisten als Säulenersatz, die dann wie bei einer historistischen Türfüllung unten fortgesetzt werden. Das ist m.M.n. untypisch für ein originales Bogenmotiv, denn dort sind ja 'Säulen' und es braucht keine weitere Vermittlung zur Innenfläche (s. sämtliche verlinkten Beispiele). Und eine barocke 'Plateau'-Füllung wäre samt Profilierung eben aus dem Vollen - und umlaufend ohne Bögen. Dann wären hier noch die schlicht als Linien eingetieften Bögen mit diesen merkwürdigen Kreisen, die mich doch sehr an Stilmöbel erinnern.
- Die Unterseite: Da fallen mir aufgeschliffene/-hobelte Fraßgänge auf, die auf die Verwendung von Altholz deuten. U.a. scheinen die Kufen mit modernen Sägen ausgesägt zu sein. Die Schnitte sind zu kantig und man sieht Sägespuren, das Holz wirkt dort auch nicht patiniert. Die vordere untere Zarge sieht zwar alt aus, auch dort sieht man aber deutlich Sägespuren und -Ansätze. Interessant wäre, was sich in diesen tiefen Löchern in der unteren Kante verbirgt - Ist die Zarge (mit Schrauben?) von unten an das Profil darüber/das Bodenbrett geschraubt??
Nur so ein paar Details, aber ich vermute eine 'Nachschöpfung' (der 2. Hälfte) des 2. Jahrhunderts unter Verwendung von Altholz und evtl. alten Beschlägen wie den Griffen. Und auch die Schnitzornamente, zumindest die der Bogenfelder, würde ich für neu halten...
LG thal
schön, dass sie gerettet wurde:-)
Ein paar Merkmale (neben den angesprochenen Beschlägen) lassen mich jedoch an einer frühen Entstehung zweifeln:
- Die beschnitzten Teile sind komplett auf die eigentliche Front aufgesetzt, selbst der obere Abschluss, - wohingegen das bei den verlinkten Beispielen zumindest in Teilen aus dem Vollen gearbeitet ist. (Etwa bei dem ersten Bsp. von 1786 die umfassende Kombi aus Lisenen und oberem Abschluss). Das wirkt doch recht additiv/vorgebastelt hier.
- Die Gestaltung der Bogenmotivs an sich mit den eingesetzten (!) Profilleisten als Säulenersatz, die dann wie bei einer historistischen Türfüllung unten fortgesetzt werden. Das ist m.M.n. untypisch für ein originales Bogenmotiv, denn dort sind ja 'Säulen' und es braucht keine weitere Vermittlung zur Innenfläche (s. sämtliche verlinkten Beispiele). Und eine barocke 'Plateau'-Füllung wäre samt Profilierung eben aus dem Vollen - und umlaufend ohne Bögen. Dann wären hier noch die schlicht als Linien eingetieften Bögen mit diesen merkwürdigen Kreisen, die mich doch sehr an Stilmöbel erinnern.
- Die Unterseite: Da fallen mir aufgeschliffene/-hobelte Fraßgänge auf, die auf die Verwendung von Altholz deuten. U.a. scheinen die Kufen mit modernen Sägen ausgesägt zu sein. Die Schnitte sind zu kantig und man sieht Sägespuren, das Holz wirkt dort auch nicht patiniert. Die vordere untere Zarge sieht zwar alt aus, auch dort sieht man aber deutlich Sägespuren und -Ansätze. Interessant wäre, was sich in diesen tiefen Löchern in der unteren Kante verbirgt - Ist die Zarge (mit Schrauben?) von unten an das Profil darüber/das Bodenbrett geschraubt??
Nur so ein paar Details, aber ich vermute eine 'Nachschöpfung' (der 2. Hälfte) des 2. Jahrhunderts unter Verwendung von Altholz und evtl. alten Beschlägen wie den Griffen. Und auch die Schnitzornamente, zumindest die der Bogenfelder, würde ich für neu halten...
LG thal
- Schmidtchen Offline
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Wieder eine Truhe
Offene Kriechgänge habe ich auch an anderen Stücken.
In den Löchern sind nur die alten Holzdübel.
Es gibt grundsätzlich nur Nägel und Dübel.
Die Löcher/Dübel unten nach Hinten machen aber keinen Sinn.
Es sei denn es war mal von unten noch etwas befestigt.
Die Seitenteile sind nicht mit der Maschine gesägt.
Auch sonst scheint alles von Hand gemacht zu sein.
Ich hatte ja schon mal überlegt, ob aus 2 alten Kisten eine Neue in Heimarbeit gebastelt wurde.
Die Maße sind ja eher ungewöhnlich.
So Austeuertruhen sind ja sonst doch größer.
Die Bänder sind wie das Schloss neu geschmiedet worden.
Das könnte durchaus in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts passiert sein.
Somit kann ich mir auch vorstellen, dass jemand in Heimarbeit aus altem Truhenholz eine neue Truhe gebastelt hat.
Die Dübellöcher von Unten an der Vorderseite machen auch keinen Sinn.
Es sieht aus als ob ein mit Bohrlöchern versehenes Brett genommen wurde und dort dann die Zacken reingesägt wurden.
In den Löchern sind nur die alten Holzdübel.
Es gibt grundsätzlich nur Nägel und Dübel.
Die Löcher/Dübel unten nach Hinten machen aber keinen Sinn.
Es sei denn es war mal von unten noch etwas befestigt.
Die Seitenteile sind nicht mit der Maschine gesägt.
Auch sonst scheint alles von Hand gemacht zu sein.
Ich hatte ja schon mal überlegt, ob aus 2 alten Kisten eine Neue in Heimarbeit gebastelt wurde.
Die Maße sind ja eher ungewöhnlich.
So Austeuertruhen sind ja sonst doch größer.
Die Bänder sind wie das Schloss neu geschmiedet worden.
Das könnte durchaus in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts passiert sein.
Somit kann ich mir auch vorstellen, dass jemand in Heimarbeit aus altem Truhenholz eine neue Truhe gebastelt hat.
Die Dübellöcher von Unten an der Vorderseite machen auch keinen Sinn.
Es sieht aus als ob ein mit Bohrlöchern versehenes Brett genommen wurde und dort dann die Zacken reingesägt wurden.
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