Bestimmung Silberpunze Deckelpokal

[TobiasSchum]

Hallo liebe Mitglieder,

ich bin neu hier und hoffe Ihr könnt mir bitte bei der Bestimmung der Silberpunzen weiterhelfen. Wie von einem netten Mitglied schon erfahren, lade ich am besten alle Stücke in einzelnen Beiträgen hoch.

Ich habe das Forum schon durchstöbert aber leider noch nichts passendes gefunden, vermutlich sind mir die Fachspezifischen Schlagwörter noch nicht so geläufig. Ich habe auch in einigen Büchern, wie dem Rosenberg nachgeschlagen, jedoch habe ich auch hier nichts passendes entdecken können.

Es geht um 4 alte Silberstücke die meines Erachtens aus dem frühen 19. Jahrhundert stammen müssten.

Anbei die Fotos und die Beschreibungen.

- Einen Silber-Deckelpokal; 3 Punzen sind erkennbar, die Punze mit den gekreuzten Schwertern, darüber der 12 und darunter dem Buchstaben L konnte ich zuordnen. Das müsste eine Stadtmarke aus Leipzig sein. Die zwei anderen Punzen konnte ich nicht zuordnen, sie sind beide stark verputzt/verschlagen. Schriftzug am Fuße des Pokals: "(...)Andenken an die Silber-Hochzeit 1907". Höhe 30 cm, Gewicht 566 Gramm.

Vielen Dank für eure Hilfe. Falls Ihr weitere Fotos oder Infos braucht lasst es mich bitte wissen.
Ps: Könnt Ihr mir dazu passende Literatur empfehlen?

Liebe Grüße
Tobias

Deckelpokal

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Deckelpokal Punzen

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Deckelpokal Punzen

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Deckelpokal Punzen

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Deckelpokal Punzen

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[marker]

Guten Tag, das dürfte Leipzig sein. Das maßgebliche Verzeichnis für die Leipzger Goldschmiede bis 1850 ist der Schröder, online hier [Gäste sehen keine Links]
Leider hat er nur eine Markentafel, so dass man, wenn man den Namen überhaupt lesen kann (kann ich hier nicht wirklich), den ganzen Schröder durchsehen muß, um den Namen zu finden. Und dann geht er halt nur bis 1850 , aber den hier datiere ich früher, so evtl. 1820-1830. Und: auf dem Deckel dürfte die Bekrönung fehlen (ein Griff wie ein Ring, eine Figur o.ä.). Gruss marker

[Silberpunze]

Im Grunde geht es um die Frage, warum ein Goldschmied ein Objekt erneut punziert.
Man kann hier eine Überstempelung sehen.
Da war zuerst Friedrich Ernst Weickert in Leipzig, der den Pokal angefertigt hatte.
Später überstempelt jedoch Immanuel Heinrich Bleyer in Chemnitz mit seinen Marken die alten Marken.

Ich vermute, dass die Goldschmiede seinerzeit nicht nur Silber verkauft haben, sondern auch Altsilber ankauften. In einigen Fällen haben sie es dann übermarkt und weiter verkauft. Aber das ist nur eine Vermutung meinerseits. Es kann auch sein, dass der eine die Ware angefertigt hat und ein anderer sie dann verkaufte.

[TobiasSchum]

Guten Tag, das dürfte Leipzig sein. Das maßgebliche Verzeichnis für die Leipzger Goldschmiede bis 1850 ist der Schröder

Hallo marker,

super vielen Dank für den Literaturtipp und die hilfreichen Informationen. Ich werde mir das Buch einmal genauer anschauen.
Genau die Bekrönung fehlt leider.

Beste Grüße
Tobias
Tobias

[TobiasSchum]

Im Grunde geht es um die Frage, warum ein Goldschmied ein Objekt erneut punziert.
Man kann hier eine Überstempelung sehen.
Da war zuerst Friedrich Ernst Weickert in Leipzig, der den Pokal angefertigt hatte.
Später überstempelt jedoch Immanuel Heinrich Bleyer in Chemnitz mit seinen Marken die alten Marken.

Nochmals Danke Silberpunze für die super hilfreichen Antworten.
Sehr interessant mit der Überstempelung, ist mir bei dem ersten Foto gar nicht aufgefallen. Die Vermutung finde ich relativ plausibel.

Beste Grüße
Tobias

[Silberpunze]

Was Leipzig im 19. Jh. betrifft, so kann man sich den Aufwand sparen, das Buch von Schröder zu finden.
Schröder hat ja nur wenige Marken abgebildet und ansonsten vor allem Biografien, auch von Lehrlingen,
von denen man nicht weiß, wo sie letztendlich gearbeitet haben.
Um zu sehen, wer im 19. Jh. in Leipzig gearbeitet hatte, gibt es die alten Adressbücher von Leipzig
nahezu lückenlos, so dass man einen gute Überblick hat, wer zu jener Zeit in Leipzig als Goldschmiede
gemeldet war.
Vor allem bei datierten Stücken kann das sehr hilfreich sein, da Schröder alphabetisch vorgeht.