na prima, danke für die Bilder :slightly_smiling_face: - das ist ja ein ganzer Kaffeekern in recht klassischer Manier, mit Holzgriffen und Perlschnur-Dekor;
nicht nur ein 'Teeservice' :upside_down_face:
Große Teile für heutige Verhältnisse, oder? aber man sieht nun auch recht gut daran schon, dass es sich um eine Versilberung handelt: an prominenten Stellen, wo geputzt wurde, scheint wohl das Messing als Basismetall durch. 'Normal' ist solche eine Stempelung in FR für versilberte Artikel tatsächlich nicht und daher auch nicht auf den ersten Blick als solche zu erkennen (aber das Woher hatte ich ja schon verraten

) - nach 1860 war die Form des 'poinçon carré' weitestgehend so vorgegeben, wie auch vor bei der Vve.D. zu sehen: Initial(en) des Herstellers und ein Symbol im Quadrat bzw. manchmal bei Ausnahmen wie Christofle auch leicht rechteckig angelegt. Warum das in diesem Fall so ist oder erlaubt wurde - k.A.; möglicherweise auch nicht in FR gefertigt, nur ein Vertriebsstempel - aber das ist nur eine Theorie
Dass die Zahlen auf den einzelnen Teilen, die eben die Menge verwendeten Silbers in g angeben, verschieden sind, erklärt sich durch deren unterschiedliche Größe bzw. damit auch Oberfläche. Man wollte beim galvanischen Versilbern auf jedem Teil eine ungefähr/ziemlich gleiche Schichtstärke erzielen und so bekam so ein Zuckerpötteken halt weniger als eine Kanne.
Zur Herkunft - das ist so eine Sache, auch zeitlich. War da schonmal dran und hab das nicht so recht zusammenbekommen. Ein paar Eckdaten aber gab es. Was man im 'Recueil français des marques de fabrique et poinçons de maître de la bijouterie-joaillerie, orfèvrerie-horlogerie' von 1950 nachweisen kann, ist: PHENIX - Grunthaler, Oswald, 9 cours Tolstoï, Villeurbanne (Rhône). Villeurbanne ist eine an Lyon angrenzende Gemeinde bzw. liegt eigentlich drin. 1957/63 findet sich noch eine andere Adresse, aber die kann auch die private des Oswald-Leon-Louis Grunthaler (gewesen) sein. Vorher, 1940, ist er als Hauptmann der Infanterie genannt.
Davor (1926, 1930, 1939) gab es diesen 'Laden' - "Au Globe"
[Gäste sehen keine Links]
Und noch viel früher, beim Salon de printemps der Société lyonnaise des beaux-arts, 1911 hat ein Oswald Grunthaler eine 'Monture d'aumônière ciselée', also eine ziselierte Montierung einer Handtasche oder Geldbeutels ausgestellt
[Gäste sehen keine Links] - was man bis dato aber überhaupt (bisher online) nicht auftun kann, sind (registrierte) Meister- oder Herstellermarken irgendeines Grunthalers. - [
das also war Stand vor ca. 2 1/2 Jahren]
Jedoch bei der Gelegenheit, da Du eben die Sachen zeigst - das www macht mittlerweile noch mehr möglich

- da ist er,
dieser Oswald - als Kriegsgefangener des WWI in Schlesien - die genannte Adresse bestätigt das
[Gäste sehen keine Links] - und da sind weitere Puzzleteile zur Familie schon dabei.
Und dann das Highlight des Ganzen - :') - Maison Grunthaler, seit 1877
[Gäste sehen keine Links] - die Schließung des Geschäftes demnach in 1953.
Nur - ja genau: was ist denn dann mit PHENIX? da steht nichts dazu. Hat
der Oswald G. (oder wiederum ein Sohn oder anderer Verwandter) nochmal weiter gemacht, unter neuem Namen? das kann ich jedenfalls Dir auch nicht sagen - aber Objekte mit der Marke sind daher vermutlich nach 1945 bzw. 1950 (bis wann - ?), es sei denn, den Handelsnamen gab es auch vorher bereits.
Somit würde Dir halt raten, dort vllt. den Kontakt zu suchen und wenn sich etwas ergibt, das hier dann gerne mitzuteilen.