Hallo
ich habe neulich einige alte Menümesser ersteigert.
Das Heft soll aus 15 lötigem Silber sein.
Die Klingen sind von Zwilling, stark abgenutzt. Schätze
mal, daß sie ein- oder vielleicht mehrfach ausgetauscht wurden.
Die Messer sind 20 cm lang, wiegen um 63 Gramm und
stammen aus adeligem Besitz-----7 zackige Krone, also
Freiherr oder Baron.
Es sind 2 Punzen vorhanden:
1. Ziffer 15 eingeschlagen oben am Heft
2 liegende Geweihstange mit 5 Enden auf der gegenüber-
liegenden Seite oben am Heft.
Die liegende Geweihstange spricht für Württemberg.
Genauer untersucht, habe ich das Stadtwappen von GÖPPINGEN
gefunden. EINE liegende Geweihstange mit 5 Enden nach oben gerichtet.
Ich weiß, daß eine Stadtpunze auf einem Silberobjekt den Feingehalt
garantiert; in Schwaben mindestens 13 lötig.
Die Ziffer 15 allein sagt nichts. Im Zusammenhang mit der Stadtpunze
bedeutet das aber sehr viel, nämlich einen Feingehalt von 15 Lot, 935/1000 Silber.
Bestärkend für den hohen Silbergehalt ist die Provenienz aus Adelsbesitz.
Zweifeln am massivem Silber lassen mich die minimalen Farbabweichungen der Silberoberfläche
auf dem Griff; in den Vertiefungen hell, auf der erhabenen Seite getönt.
Die genauere Untersuchung tieferer Abschürfungen am Knauf sind unverdächtig und sprechen
wiederum für massives Silber.
Meine Frage ist jetzt:
Liege ich mit der Stadtpunze richtig oder ist das vielleicht gar kein Beschauzeichen?
Täuscht die Ziffer 15 nur den Silbergehalt vor?
War der Baron ein Blender?
Was meinen die Forenbesucher dazu?
Danke für alle Antworten.

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