Hallo Silberpunze,
Ja, manchmal schießt man in den Himmel und es kommt eine fette Ente herunter. So wie mit diesem Carl August Krall in Elberfeld. Ich halte ihn jetzt sogar für sehr viel wahrscheinlicher als den Carl August Kahle in Dresden, denn vor drei Stunden habe ich doch tatsächlich den Inhaber des Silberbestecks mit dem Monogramm Dr. T gefunden!
Zur Erinnerung – Ich hatte ja geschrieben: "Da es in der Familie der Person, von der ich das Silber geerbt hatte, niemand mit einem Doktortitel gab, vermute ich (wie auch bei einigen wertvollen alten Büchern), dass die Gegenstände aus dem Besitz enteigneter Juden stammen könnten, … ". Der Spur brauche ich nicht weiter nachzugehen. Bei Reparaturarbeiten an meinem PC entdecke ich plötzlich einen vor mehr als 10 Jahren angelegten Ordner mit dem Text eines Nachlassverwalters, der 1902 auf die Suche nach potentiellen Erben gehen musste und dabei eine Liste der ihm bereits bekannten Verwandten vorgelegt hatte. Und genau darin taucht ein Dr. Toeller auf, der mit Emma, einer Großtante der Erblasserin, die mir den Silberschatz hinterlassen hatte, verheiratet war.
Mit Tante Guggls Hilfe habe ich auch schon herausgefunden, dass er ein Dr. med. war (die Bonner Dissertation von 1854 liegt mir ebenfalls schon vor), 1828 in Köln geboren ist und jene Emma am 21. April 1857 in Düsseldorf geheiratet hat. Er hat u.a. in Erkrath praktiziert, und das liegt ja Elberfeld wirklich viel näher als Dresden…
Damit kann man ja wohl auch die Herstellungszeit des Silberbestecks eng umgrenzen.
Von August Krall weiß ich auch schon was (alles dank Tante Guggl, aber ohne Deine fette Ente hätte ich ja gar nicht gewußt, wo suchen…)
Mit silbernen Grüßen
Palinurus 17.11.2019

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