eine sehr sonderbare englische Standuhr
Zeitzeugen aus vergangenen Epochen!
Hier tickt es richtig! In diesem Forum dreht sich alles um antike Uhren und Taschenuhren. Ob elegante Armbanduhren, prunkvolle Standuhren oder filigrane Taschenuhren – tausche dich mit anderen Uhrenliebhabern aus, bestimme deine Fundstücke und erfahre mehr über die faszinierende Welt der Uhrmacherei!
Forumsregeln
Damit wir dir bei der Bestimmung deiner Uhren und Taschenuhren bestmöglich helfen können, beachte bitte folgende Regeln:
Bilder der Uhr: Stelle gute Bilder der gesamten Uhr von vorn und von hinten, sowie von oben und unten zur Verfügung.
Detailfotos: Fotografiere wichtige Details wie Zifferblatt, Zeiger, Gehäuse, Werk und Punzen.
Informationen zur Uhr: Nenne den Hersteller und das Modell der Uhr, falls bekannt.
Zubehör: Wenn vorhanden, zeige auch Bilder von Zubehör wie Uhrenboxen, Zertifikaten oder Beschreibungen.
So können wir uns ein umfassendes Bild von deiner Uhr machen und dir die bestmögliche Unterstützung bieten.
- Nvntivs Offline
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eine sehr sonderbare englische Standuhr
Guten Morgen allerseits,
wie der Terminator komme ich wieder…
Und habe etwas meiner Meinung äußerst Sonderbares mitgebracht.
Diese Uhr bereitet mir echt Kopfzerbrechen.
Habe sie erst kürzlich erworben…eigentlich eben weil ich mir keinen wirklichen Reim darauf machen konnte.
1: Äußeres: ein englisches „carved oak“ Gehäuse. Die Schnitzereien sind recht fein und stimmig (bis auf die fordere Tür)
Teilweise sehr alte Schrauben (siehe Bild 3) Zusammengehalten größtenteils mit Leim und Nägeln.
Das runde Sichtfenster ist verkittet.
2: Zifferblatt: das war das was mich von Anfang an stutzig gemacht hat. Dickes Messing signiert „France / Warrington“
Was zunächst auf „Frankreich“ hinweisen könnte entpuppt sich aber als etwas GANZ anderes – „Richard France of Warrington“
Ein Uhrmacher des frühen 18en Jh, der 1740 gestorben ist. Die vorhandenen Beispiele im Netz zeigen auch die gleichen Zifferblätter.
Nun ist natürlich die Frage ob das Ziffernblatt, das Gehäuse und das Uhrwerk auch zusammengehören?
Von der Holzart (sieht mir nach Eiche aus) und der Tatsache dass es geschnitzt ist würde das durchaus zu der Epoche passen.
ABER, und das ist ein großes Aber. Das Zifferblatt bzw. das Werk insgesamt sind doch sehr unüblich in dem Gehäuse befestigt.
Die Uhrwerk mit dem Zifferblatt sind an der Krone befestigt. Die Messingplatte ist von hinten an eine Holzplatte mit rundem Ausschnitt angepasst und recht seltsam (weil grob) angeschraubt. Bei geschlossener Tür sieht man die Schrauben nicht, bei offener dagegen sehr auffällig.
Außerdem die fordere Tür. Wenn ich die Tür alleine sehen würde, hätte ich ohne große Zweifel gesagt – Historismus + Jugendstildekor.
So deutlich springt einem der Jugendstilartige Rahmen mit den teilweise gotisch Anmutenden Zierelementen.
Andererseits habe ich gänzlich bestätigte Uhren aus dem 18en Jh. Gesehen die sehr ähnliche floral gestaltete Motive und ähnlich historisch wirkende Gestalten aufwiesen.
Das Uhrwerk: schwer zu sagen. Die Gewichte und das Pendel könnten vom Alter passen. Allerdings erscheint mir die Platte hinten doch sehr akkurat für 17XX.
Die Schrauben habe ich noch nicht alle geprüft, allerdings ist die Schraube die die Glocke am Mechanismus schon seltsam. Während das eigentliche Gewinde sehr fein erscheint, ist der Schraubenkopf schlitz offensichtlich mit einer Feile von Hand gemacht
Daher zwei Vermutungen: entweder – das Uhrwerk/Zifferblatt/Gehäuse gehören nicht ursprünglich zusammen.
Oder aber – zu dem ich mehr neige – die Uhr könnte eine Hochzeitsuhr sein. Das Figurenpaar in der Mitte hat nämlich einige Besonderheiten. Der Mann hat ein Baumsetzling in der Hand, die Frau ist anscheinend schwanger. Darunter etwas was mir mehr nach einem Familienwappen aussieht als nach einem Fantasiemuster.
Jetzt bin ich auf eure Meinungen gespannt.
wie der Terminator komme ich wieder…
Und habe etwas meiner Meinung äußerst Sonderbares mitgebracht.
Diese Uhr bereitet mir echt Kopfzerbrechen.
Habe sie erst kürzlich erworben…eigentlich eben weil ich mir keinen wirklichen Reim darauf machen konnte.
1: Äußeres: ein englisches „carved oak“ Gehäuse. Die Schnitzereien sind recht fein und stimmig (bis auf die fordere Tür)
Teilweise sehr alte Schrauben (siehe Bild 3) Zusammengehalten größtenteils mit Leim und Nägeln.
Das runde Sichtfenster ist verkittet.
2: Zifferblatt: das war das was mich von Anfang an stutzig gemacht hat. Dickes Messing signiert „France / Warrington“
Was zunächst auf „Frankreich“ hinweisen könnte entpuppt sich aber als etwas GANZ anderes – „Richard France of Warrington“
Ein Uhrmacher des frühen 18en Jh, der 1740 gestorben ist. Die vorhandenen Beispiele im Netz zeigen auch die gleichen Zifferblätter.
Nun ist natürlich die Frage ob das Ziffernblatt, das Gehäuse und das Uhrwerk auch zusammengehören?
Von der Holzart (sieht mir nach Eiche aus) und der Tatsache dass es geschnitzt ist würde das durchaus zu der Epoche passen.
ABER, und das ist ein großes Aber. Das Zifferblatt bzw. das Werk insgesamt sind doch sehr unüblich in dem Gehäuse befestigt.
Die Uhrwerk mit dem Zifferblatt sind an der Krone befestigt. Die Messingplatte ist von hinten an eine Holzplatte mit rundem Ausschnitt angepasst und recht seltsam (weil grob) angeschraubt. Bei geschlossener Tür sieht man die Schrauben nicht, bei offener dagegen sehr auffällig.
Außerdem die fordere Tür. Wenn ich die Tür alleine sehen würde, hätte ich ohne große Zweifel gesagt – Historismus + Jugendstildekor.
So deutlich springt einem der Jugendstilartige Rahmen mit den teilweise gotisch Anmutenden Zierelementen.
Andererseits habe ich gänzlich bestätigte Uhren aus dem 18en Jh. Gesehen die sehr ähnliche floral gestaltete Motive und ähnlich historisch wirkende Gestalten aufwiesen.
Das Uhrwerk: schwer zu sagen. Die Gewichte und das Pendel könnten vom Alter passen. Allerdings erscheint mir die Platte hinten doch sehr akkurat für 17XX.
Die Schrauben habe ich noch nicht alle geprüft, allerdings ist die Schraube die die Glocke am Mechanismus schon seltsam. Während das eigentliche Gewinde sehr fein erscheint, ist der Schraubenkopf schlitz offensichtlich mit einer Feile von Hand gemacht
Daher zwei Vermutungen: entweder – das Uhrwerk/Zifferblatt/Gehäuse gehören nicht ursprünglich zusammen.
Oder aber – zu dem ich mehr neige – die Uhr könnte eine Hochzeitsuhr sein. Das Figurenpaar in der Mitte hat nämlich einige Besonderheiten. Der Mann hat ein Baumsetzling in der Hand, die Frau ist anscheinend schwanger. Darunter etwas was mir mehr nach einem Familienwappen aussieht als nach einem Fantasiemuster.
Jetzt bin ich auf eure Meinungen gespannt.
- Nvntivs Offline
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eine sehr sonderbare englische Standuhr
Hier der nächste Teil der Bilder
- Nvntivs Offline
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eine sehr sonderbare englische Standuhr
und die letzten paar
- Evie Offline
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eine sehr sonderbare englische Standuhr
Eine beeindruckende Uhr.
Ich bin gespannt, was die Fachleute dazu sagen werden.
Ich bin gespannt, was die Fachleute dazu sagen werden.
- Nvntivs Offline
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eine sehr sonderbare englische Standuhr
Danke, ich auch... Ich sollte vielleicht noch erwähnen, es ist KEINE ein Zeiger Uhr, der zweite Zeiger ist nur nicht angebracht aber vorhanden.
Ich denke das ist vielleicht auch so verständlich, weil ja die Uhr ja einen Sekundenzeiger hat, aber besser es noch mal zu unterstreichen

- Nvntivs Offline
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eine sehr sonderbare englische Standuhr
Na? Niemand eine Idee?
Hier noch ein Bild von dem Glas. Es ist seitlich gesehen voller gerader Wellen. Habe versucht es so gut wie möglich abzufotorafieren.
Hier noch ein Bild von dem Glas. Es ist seitlich gesehen voller gerader Wellen. Habe versucht es so gut wie möglich abzufotorafieren.
-
- lins Offline
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eine sehr sonderbare englische Standuhr
Hi Nvntivs,
Natürlich ist mein erster Eindruck auch Neogotik Historismus. Und diese Zifferblätter sind bis ins Ende des 20. Jahrhunderts anzutreffen, vielleicht nicht so explizit mit diesem Namen. Aber wenn Du einige gesehen hast, könnte es doch sein, dass die immer beliebt waren. Ich finde die Uhr steht doch gut da.
Hochzeitsuhr - finde ich spannend und möglich. Mich hat das große "T" im oberen Teil der Tür "angesprungen".
So ich muss mal Schluss machen.
"Man muss den Dingen ihre eigene, stille, ungestörte Entwicklung lassen, die tief von Innen kommt und durch nichts gedrängt und beschleunigt werden kann . Alles ist austragen, - und dann gebären." Rilke Gedicht für Ungeduldige und im Zusammenhang mit Deinem Zeitmesser sowieso passend. Wenn Du den wunderbaren Rest kennenlernen willst, der ist hier
[Gäste sehen keine Links]
Grüße
Lins
Ich weiß nicht, wie viele Stunden Du zugebracht hast, um das rauszubekommen, was Du uns schreibst. Da musst Du den Menschen hier auch ein bisschen Zeit zugestehen, um sich in diese für mich eigentlich stimmige Uhr "einzuarbeiten". Ich rede jetzt nicht nur für mich, ich bin sowieso knapp in meiner Zeit, die ich für das Forum übrig habe. Es geht uns allen so. Ein wenig leichter könntest Du es uns machen, indem Du uns mit den Links versorgst, aus denen Du hier zitierst.
Ich antworte hier nur kurz und vielleicht nicht fachlich genug, weil ich Deine Ungeduld verstehen kann und weil ein Initialpost manchmal seinem Namen Ehre macht.

Natürlich ist mein erster Eindruck auch Neogotik Historismus. Und diese Zifferblätter sind bis ins Ende des 20. Jahrhunderts anzutreffen, vielleicht nicht so explizit mit diesem Namen. Aber wenn Du einige gesehen hast, könnte es doch sein, dass die immer beliebt waren. Ich finde die Uhr steht doch gut da.
Hochzeitsuhr - finde ich spannend und möglich. Mich hat das große "T" im oberen Teil der Tür "angesprungen".
So ich muss mal Schluss machen.
"Man muss den Dingen ihre eigene, stille, ungestörte Entwicklung lassen, die tief von Innen kommt und durch nichts gedrängt und beschleunigt werden kann . Alles ist austragen, - und dann gebären." Rilke Gedicht für Ungeduldige und im Zusammenhang mit Deinem Zeitmesser sowieso passend. Wenn Du den wunderbaren Rest kennenlernen willst, der ist hier
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Grüße
Lins
- Nvntivs Offline
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eine sehr sonderbare englische Standuhr
Tut mir leid wenn ich ungeduldig klang.


Was nun die Aussage angeht, dass ich diese Zifferblätter gesehen habe angeht: ich meinte das in einem anderen Sinne.
Ich habe Uhren gesehen die tatsächlich den gleichen Namen und Zifferblatt tragen dann aber auch als Georg II Uhren beschrieben werden, sprich 1730/1740 - so z.B. hier
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und hier
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Was mich auch wundert ist, dass anders als alle Uhren die ich bislang gesehen habe bei dieser Hier das Fenster von rechts nach links aufgemacht wird...
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