Guten Abend rz!
Danke für die Fotos.
Du hast Recht, das ist Blattglod. Ich erkenne in den Rissen u.a. Bolus/Grundierung. Das Rückenstück ist nach der Vergoldung mindestens einmal entfernt worden. Höchstwahrscheinlich lange Zeit nach der Vergoldung. Der Sockel ist nach der Montierung nochmal übermalt worden. Du erkennst zur rechten Seite hin, dass die Brauntöne nicht völlig übereinstimmen.
An beiden Sockeln ist ein bisschen schlampig gearbeitet worden. Auf Grund der sich durch die ganze Figur ziehenden Linien, gehe ich davon aus, dass es sich um sog. Fräslinge handeln dürfte. Für gewöhnlich wird Lindenholz verwendet (da bin ich mir bei deinen Figuren nicht sicher).
Vom Alter der Figuren her würde ich so um 1880-1910 sagen, das Vorbild der Gewandung ist mittelalterlich. Allerdings kommen Schnitzrohlinge erst um 1875 auf. Die Detailarbeit ist handwerklich, aber nicht mit allergrößter Sorgfalt gemacht. Gesichter, Bart, Augen und Hände sind gefällig gearbeitet. Die Kopfbedeckung ist eine Art Fürstenhut.
Was Wert und Restauration angeht, ist es ein bisschen schwierig (vor allem, weil es kaum dankbaren Bedarf von einzelnen Könige geben dürfte. Der Rest der Krippenfiguren sollen ja von Machart und Größe zusammenpassen.):
Ohne Gewähr würde ich pro Figur etwa 130€ und mehr ansetzen.
Wenn du alle drei Könige hättest, wäre die Antwort sicherlich erfreulicher...!
Was die Kosten für eine fachgerechte Aufarbeitung angeht, lägen die wohl im höheren dreistelligen Bereich.
Gruß
Salvagesilver