Hey,
yup, prima, die Mühe hat sich gelohnt

so kann ich zumindest zu den Weingläsern etwas mehr sagen
also, erst nochmal zur Benennung: 'Römergläser' zur Veranschaulichung: in der Tradition sind das solche
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Davon ausgehend, nennt man schon länger und auch auch heute andere Weingläser mit kelchförmiger Kuppa so, insbesondere die aus Kristall- oder Überfang-Glas. 'Überfangen' ist ein Glas dann, wenn über eine Schicht Klarglas eine weitere farbige Glasschicht kommt. Das kann einfach so bleiben; meist ist aber der Zweck der Übung, aus diesem hinterher dann Muster auszuschleifen, die dann im farbigen Kontrast das Muster sehr dekorativ zeigen... das ist bei dunklen Gläsern besonders eindrucksvoll
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Im Englishen nennt man das daher auch 'cut to clear' - also reingeschnitten bis auf das Klarglas.
Geschliffene Gläser bestehen fast immer aus Bleikristall, da nur dieses 'weich' genug für eine Bearbeitung überhaupt ist. Verschiedene Hersteller lassen sich an Schliff-Formen, auch die an den Füßen, der Gestaltung des Stängels bspw.
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und der Tönung der verwendeten Farbgläser unterscheiden.
Ich hole daher so weit aus, da Deine Gläser einige andere, eher besondere Kriterien im Unterschied dazu aufweisen: wenn ich das richtig sehe, ist das Glas zwar geschliffen, aber es schimmert kein Weiß durch?
Nochmal zum Vergleich eines 'cut to clear' in einer ähnliche Farbe (yellow lime) zum Vergleich
[Gäste sehen keine Links] und das Bild in groß
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Das mach(t)en nur relativ wenige Glashütten so, auch die Farbe Citrin (so grünlich-gelb) gibt es nicht so häufig. Dazu die Art des Ansatzes der Kuppa auf dem Stängel, mit dem Kragen. Den Schliff mit den Fächern und den Kreuzrauten machen mehrere, viele, in Variationen.. wenn er benannt wird, dann als Treveris, auch Treviris oder Trier, also ein Moselweinglas kennzeichnend.
Wenn die Kuppa ganz farbig ist, in dem Ton und der Fuß recht kräftig und komplett ohne Schliff, fällt mir vor allem die Cristallerie Wadgassen ein, also Villeroy & Boch, und zwar eher alte Exemplare kurz nach 1900.. aber da müsstest Du die Vorbesitzerin mal fragen, ob das überhaupt angehen kann

...
Diese Glashütte bestand aber auch über einen langen Zeitraum vgl.
[Gäste sehen keine Links] >> Im Jahr 1843 wurde von Nicolas Villeroy, Jean-François Boch und Eduard Karcher die Cristallerie Wadgassen gegründet, deren erster Leiter Eugen von Boch wurde. Die Cristallerie dominierte die Wadgasser Industrie bis Mitte des 20 Jh. ... ... Die letzte Glasproduktion fand in den 1980er Jahren statt. << Bei einem solch traditionellen Schliff ist (auch daher) eine genaue zeitliche Zuordnung auch eher schwierig... aber der sehr hohe schlanke und schlichte Stängel spricht eher für früh; vielleicht aber doch auch noch in die 1920er, 30er Jahre hinein.. weiß es nicht.
Eigentlich haben die V&B-Gläser m.W. unten noch einen Knubbel, einen 'Nodus' im Stiel... aber mag sein, dass es auch Modelle (noch früher oder eben später) ohne den gegeben hat. Richtig belegen kann ich meine Theorie nicht, aber zum Vergleich zwei Gläser bei einem Händler - da kannst Du die Details selbst vergleichen
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Weitere Gläser (in der Farbe? schau mal), nicht geschliffen, nur dekoriert, aber der Ansatz oben auch so
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Die Unterschiede bei den Gläsern im Einzelnen erklären sich einfach dadurch, dass sie mundgeblasen und handgeschliffen sind... jedes Glas ist so auch immer ein Unikat handwerklicher Herstellung eben... Wenn die Gläser fehlerfrei sind, auch wenn der Hersteller mangels Nachweis eine Vermutung bleiben muss, sollte doch ein Wert von min. ca. 20-30 € / Stück anzusetzen sein.
Was ich zwar nicht glaube, aber Du noch überprüfen kannst, ist, ob es sich möglicherweise um Uranglas handeln könnte - das kann ähnlich gelb sein, kann man von den besten Photos aber nicht so ohne Weiteres sehen, leuchtet unter UV-Licht dann aber grün
Beispiele da
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*Pikki*
[fade]Alle Angaben nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr[/fade]