Ein alter Esslöffel aus Würzburg
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Um eine möglichst präzise Bestimmung deiner Silberstempel und Punzen zu gewährleisten, beachte bitte folgende Regeln:
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Informationen : Gib zu Anfragen alle vorhandenen Informationen an, z.B. Gewicht, Abmessungen und Fundort bzw. Herkunft
Wertbestimmung:
Beachte bitte, dass eine exakte Wertbestimmung im Forum schwierig ist, da der Silberpreis und der Geschmack der Käufer variieren. Wir helfen dir aber gerne, Informationen zu Hersteller, Herkunftsland und Alter zu finden, um den ungefähren Zeitwert besser einschätzen zu können.
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- Pikki Mee Offline
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@ Silberpunze: das war alles sehr aufschlussreich für mich, zumal ich wirklich alte Stücke selbst noch nicht in der Hand hatte - wenn mir jetzt aber mal was unterkommen sollte, wird mir das bestimmt helfen.
@ Besteckfreund: ja genau so...
was denkst Du denn über meine Anmerkung zu der Schrift(art)? Ich finde sie einfach zu 'modern', als dass sie in die vermutliche Entstehungszeit passen könnte.
Auch wird hier immer soviel über nur Initialen der Silberschmiede gerätselt...
Grüße * Pikki
- Frank Offline
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Gibt es eigendlich Quellen zu der Anzahl der Gold und Silberarbeiter im Verhältniss zu den bis heute Identifizierten?
Anders gefragt, wieviel % Unbekannte gibt es wohl?
Frank[/font]
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- Silberpunze Offline
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- Silberpunze Offline
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Ich rechne damit, dass es zwischen 1500 - 1900 etwa 100000 Goldschmiede gab.
Als Literatur sind hier vor allem die Schriften von Scheffler zu nennen, der
Nordost und Mitteldeutschland
Hessen
Niedersachsen
Rheinland Westfalen
Oberfranken
Ostpreußen
Berlin
Ostallgäu
Main und Neckar
behandelt hat und hier insgesamt ca. 25000 Goldschmiede nennt
und dabei etwa 10000 Punzierungen zeigt (Rosenberg 1-3 zeigt ca. 5000 Marken)
Kommt noch Hintze mit Schlesien und Breslau und Czihak mit Preußen
oder Zeitzschel und Stierling mit Schleswig-Holstein. Dann noch die Städte Nürnberg und Augsburg vom GNM und Seling und weiter Schriften, so kann man wohl sagen, dass die Literatur auf ca. 40000-50000 Goldschmiede kommt.
Viele kleine Städte in Bayern und vor allem Baden-Württemberg und Sachsen, Thüringen, dem südlichen Sachsen-Anhalt und dem südlichen Brandenburg sind bisher wenig bis gar nicht erforscht, wenn man von den größeren Städten einmal absieht.
Nun - aber genau das will ich versuchen zu ändern.
Sicherlich gibt wurde bereits vieles von Heimatforschern herausgefunden - aber nicht jeder veröffentlicht seine Ergebnisse bzw. ist es mitunter die Suche nach der Nadel im Heuhaufen, die erschienenen Schriften auch zu finden.
Am Ende hängt das auch davon ab, was an Archivmaterial die Jahrhunderte, die Kriege oder andere Katastrophen überdauert hat - und wie umfangreich seinerzeit die Schriften angefertigt worden sind. So nützt es wenig, wenn man die Namen der Einwohner einer Stadt hat, wenn da nirgendwo ein Hinweis über den ausgeübten Beruf existiert. Auch die Schriften der Zeit vor 1400 sind teilweise wenig aussagekräftig, wenn es noch keine Nachnamen gab, um die Goldschmiede zu unterscheiden. Außerdem fing man mit der Punzierung erst im 15. Jh. in einigen Städten an, so dass es bei frühen Werken kaum möglich ist, den Goldschmied in Erfahrung zu bringen, der das Stück angefertigt hat, sofern überhaupt noch Werke aus dieser Zeit vorhanden sind (was für weltliches Silber kaum noch zutrifft).
Also - was mache ich: Es gibt Archion - das Kirchenbuchportal, wo die alten ev. Kirchenbücher einiger Regionen Deutschlands online gestellt sind und ich bin dabei, einige dieser Bücher systematisch auf Goldschmiede zu untersuchen, um die Einträge in einem Verzeichnis zu erfassen.
Auf der anderen Seite sammel ich systematisch alles an Markenzeichen, was ich finden kann und versuche anhand meiner Quellen die Marken den entsprechenden Meistern zuzuordnen. Das ist eine Aufgabe für Generationen - oder sehr viele Hobby-Forscher gleichzeitig, die die Arbeit untereinander aufteilen um so schneller zum Ziel zu kommen.

- Frank Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
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Ich hätte die Zahl aus dem Bauch raus noch weitaus höher geschätzt.
Eine Wahnsinnsarbeit die Du Dir da mit deinem wirklich fantastischen Projekt gemacht hast, man kann es garnicht oft genug erwähnen, eine richtige Lebensaufgabe.

Ich hab irgendwann mal angefangen eine kleine Sammlung über die deutschen Hersteller nach Einführung von Halbmond und Krone anzulegen, hab es aber dann aber aus Zeitgründen schnell wieder aufgegeben, daher kann ich mir ansatzweise vorstellen wieviel Arbeit darin steckt.
Dank Dir für die Einschätzung und weiterhin viel Erfolg und vor allem Spass an den Recherchen.

Frank[/font]
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- Silberpunze Offline
- Spezialist für deutsche Gold- und Silberschmiedemarken
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Im Grunde geht es darum eine Stadt nach der anderen zu erschließen, herauszufinden, welche Quellen es gibt und wie man da ran kommt und dann die Schriften systematisch durchzuarbeiten, wobei sich ab und Zu Zufallsfunde ergeben, die man auch sammelt und Katalogisiert.
Schwerpunkt der Forschung sind die Städte, wo viele bekannte Marken noch nicht zugeordnet werden konnten oder Städte in Mitteldeutschland, Bayern und Baden-Württemberg, die bisher kaum bearbeitet worden sind.
Wer immer aus diesen Regionen kommt und Lust hat, sich der Forschergemeinde anzuschließen, darf sich gern bei mir melden.

ach so - von einer Frauenquote von 30% sind wir leider noch weit entfernt

- Besteckfreund Offline
- erfahrenes Mitglied
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da hast Du recht.
Denke ich auch immer reflexartig, wenn ich so einen modern wirkenden Schriftzug in Druck- oder Lateinischer Schrift sehe.
Kann nicht so alt sein.
Und doch ist es so: Die Sachen sind tatsächlich so alt.
Wessen Name mühelos gelesen werden sollte, hatte auch damals schon in Block- oder Druckschrift oder lateinischen Lettern geschrieben und gepunzt.
Hier zum Vergleich 2 Fotos einer alten Kirchenmauer in Königsberg in Bayern mit Inschriften und Graffitis aus dem 16.-18.Jhd.
Sie wirken teilweise ganz modern.
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