Schrank Herkunft

[Chrispie74]

Kleine Ergänzung: Ich kenne diese Bleistiftmarkierungen als Namen und Adresse des Käufers (oder bei Schreinerarbeiten des Auftraggebers) für ein Möbelstück.

Mein Urgroßvater hat etwa um die gleiche Zeit (1910er Jahre) für sein damals neues Haus neue Möbel gekauft. Einige stammten vom Schreiner, andere wurden hier in einem Möbelhaus mit Werkstatt nach seinem Kundenwunsch angepasst erworben.

Manche gibt es noch in der Familie, darauf die entsprechenden Bleistiftvermerke mit Namen und Adresse (man findet z.T. auch Maße oder Vermerke wie "ohne Marmor"). Die Möbel wurden dann auch nicht (wie bei beim Schweden ) selbst abtransportiert, sondern natürlich geliefert – Adresse stand drauf.

[Pontikaki]

Merci für die Maße und die Fotos. Das auskragende Kranzgesims und die Basis lassen nicht vermuten, daß es
ein direkt anschließendes Möbelteil gab. Es müßten dann auch Spuren an den Seitenwänden zu sehen sein?
Eventuell würde dieses säulenartige Möbel für eine Nische oder als die (eine) Einfassung einer Öffnung auf
Maß gefertigt. Das würde auch die Aufschrift auf der Rückseite als den Auftraggeber/Lieferanschrift erklären.

[Kunterbuntekunst]

Danke an euch! Und noch eine Frage: hat das gravierte Muster in der Mitte eine Bedeutung? Sind es bestimmte Blätter oder ist es Mode der Zeit gewesen? Ich bilde mir ein sowas schon mal gesehen zu haben? Dankeschön für die Antworten und Einschätzung und mehrere Möglichkeiten. Bald wird es entstaubt, geehrt und vielleicht finde ich ja irgendwie doch noch was über die Vorbesitzer heraus.

Dankeschön! Großen Dank!

[nux]

Mode der Zeit gewesen?

Hallo :slightly_smiling_face:

das Stück atmet noch etwas Jugendstil aus, wird aber schon strenger - sieht man auch an dem Beschlag. 1920 ist glaube zu spät dafür; denke @Chrispie74 ist da näher dran; um/nach 1910 scheint passender.

Das Mittelmotiv könnten Gingko-Blätter sein; eines der Leitmotive der Bewegung. Schon noch geschwungen, aber auch schon stärker stilisiert. Interessant ja auch die Verwendung von Flammleisten dabei - ein Element ursprünglich der Spätrenaissance - was auch einen Hinweis auf den sog. Reformationsstil geben könnte, der nach den ganzen floralen Auswüchsen einkehrte. Auch die Rundbogenarchitektur des Glases nimmt das ebenso mit auf.

Der Schrank kann ein Solitär sein; denke aber ev. eher nicht - manchmal hatte man so schmale Elemente rechts & links neben Sofas, mit weiteren Umbauten, oder aber auch in anderen Kombinationen mit anderen Schränken/Anrichte o.ä.
nur so zur Veranschaulichung [Gäste sehen keine Links] - oder [Gäste sehen keine Links]

Gruß
nux

[VintageMaren]

Ein wahrlich schöner Schrank, aufpoliert ein Traum. :heart_eyes:
Wegen der viereckigen Aussparung wurde ja schon gesagt, dass das Loch womöglich der Kabelführung zur Beleuchtung der Vitrine diente. Ich habe ein Regal mit einem kreisrunden Loch in der Rückwand, das scheint also nicht unüblich zu sein.