Das würde m. E. bei dieser Klinge keinen Sinn machen, da es überhaupt nichts am monetären Wert ändert, der ohnehin schon gering ist. Ich habe schon öfters gesehen, dass bei korrodierten Blankwaffen die Stellen wo sich die Stempel / Punzen befinden gesäubert, beziehungsweise der Rost abgeschliffen wurde um diese besser sichtbar zu machen. Ich habe zwar bei preußischen Blankwaffen aus dem 18. Jahrhundert die ich bis jetzt gesehen habe keine solchen Punzen gesehen, aber das heißt ja nicht das es sie nicht gab. Natürlich vorausgesetzt es ist ein preußischer Stempel.
Zur Klinge selbst möchte ich anmerken, dass sie zu einem Infanteriesäbel gehörte, für einen Kavalleriesäbel ist sie zu kurz.
Gehen wir davon aus das die Klinge nicht in den letzten Jahren auf irgendwelche Wege in die Schweiz kam und der Stempel nicht nachträglich eingeschlagen wurde, könnte es sich es sich um den Überrest eines Schweizer Ordonnanz Säbels M-1804 handeln. Nachdem die Franzosen 1804 aus den besetzten Schweizer Kantonen abgezogen sind, plünderten sie nicht nur die Staatskassen, sondern auch die Zeughäuser. Da die Schweiz keine eigenen Klingen produzierte und das Geld für Neukäufe fehlte, wurden massenhaft alte Infanteriesäbel modernisiert. Die mehr oder weniger einheitlichen Griffmonturen wurden durch die lokalen Degenschmiede auf die recycelten Klingen montiert. Aus diesem Grund finden sich bei Schweizer Blankwaffen dieses Modells Klingen aus verschiedenen europäischen Ländern, so würde es nicht verwundern wenn sich preußische Stempel auf einer Klinge die aus der Schweiz stammt zu finden sind. Als Beispiel wie die Klinge einmal mit Griffmontur ausgesehen haben könnte, zeige ich zwei meiner der oben genannten Modelle die ursprünglich aus dem Königreich Sardinien (oben im Bild) und Frankreich stammen und deren originale Griffmonturen ersetzt wurden. Der sardische Säbel trägt noch die alten Gravuren die nicht beim Umbau entfernt wurden. Die Griffmonturen wurden übrigens nach französischem Vorbild hergestellt.