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Punze auf Säbelklinge

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Punze auf Säbelklinge

Beitrag von Waterloo »

Pontikaki hat geschrieben: Dienstag 30. August 2022, 10:29 Hhm - ob diese Punze vielleicht erst nach dem Fund an dieser
Stelle eingeschlagen wurde???
Das würde m. E. bei dieser Klinge keinen Sinn machen, da es überhaupt nichts am monetären Wert ändert, der ohnehin schon gering ist. Ich habe schon öfters gesehen, dass bei korrodierten Blankwaffen die Stellen wo sich die Stempel / Punzen befinden gesäubert, beziehungsweise der Rost abgeschliffen wurde um diese besser sichtbar zu machen. Ich habe zwar bei preußischen Blankwaffen aus dem 18. Jahrhundert die ich bis jetzt gesehen habe keine solchen Punzen gesehen, aber das heißt ja nicht das es sie nicht gab. Natürlich vorausgesetzt es ist ein preußischer Stempel.
Zur Klinge selbst möchte ich anmerken, dass sie zu einem Infanteriesäbel gehörte, für einen Kavalleriesäbel ist sie zu kurz.
nostronomo hat geschrieben: Dienstag 30. August 2022, 00:10 von einem Flohmarkt in der Schweiz
Gehen wir davon aus das die Klinge nicht in den letzten Jahren auf irgendwelche Wege in die Schweiz kam und der Stempel nicht nachträglich eingeschlagen wurde, könnte es sich es sich um den Überrest eines Schweizer Ordonnanz Säbels M-1804 handeln. Nachdem die Franzosen 1804 aus den besetzten Schweizer Kantonen abgezogen sind, plünderten sie nicht nur die Staatskassen, sondern auch die Zeughäuser. Da die Schweiz keine eigenen Klingen produzierte und das Geld für Neukäufe fehlte, wurden massenhaft alte Infanteriesäbel modernisiert. Die mehr oder weniger einheitlichen Griffmonturen wurden durch die lokalen Degenschmiede auf die recycelten Klingen montiert. Aus diesem Grund finden sich bei Schweizer Blankwaffen dieses Modells Klingen aus verschiedenen europäischen Ländern, so würde es nicht verwundern wenn sich preußische Stempel auf einer Klinge die aus der Schweiz stammt zu finden sind. Als Beispiel wie die Klinge einmal mit Griffmontur ausgesehen haben könnte, zeige ich zwei meiner der oben genannten Modelle die ursprünglich aus dem Königreich Sardinien (oben im Bild) und Frankreich stammen und deren originale Griffmonturen ersetzt wurden. Der sardische Säbel trägt noch die alten Gravuren die nicht beim Umbau entfernt wurden. Die Griffmonturen wurden übrigens nach französischem Vorbild hergestellt.
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Punze auf Säbelklinge

Beitrag von nostronomo »

Ist schon auffallend dass dort wo der Stempel ist die Oberfläche nicht so verkratert ist aber ich sehe da keine Schleifspuhren oder das an dieser Stelle Material abgetragen wurde, die glatte Fläche ist eben zum rest der Klinge. im Querschnitt ist die Klinge konisch, keine Hohlkehle oder geschliefene Schneide
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Punze auf Säbelklinge

Beitrag von nostronomo »

Hab etwas rumgegoogelt, das Infanteriesäbel M1818 ist meiner Klinge schon sehr ähnlich,
sind gleich breit, meine Klinge is aber 2cm kürzer, auf den ersten 15cm ist die Klinge zweischneidig.
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Leider ist das Foto nicht scharf genug um zu erkennen was die Marke ist.
Bin auch zum Begriff Abnahmestempel gestossen, mal angenommen die Punze auf meiner Klinge ist von der Zeit
könnte es sich um dieses Abnahmestempel handeln?
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Punze auf Säbelklinge

Beitrag von nostronomo »

Ich habe durch eine Lupe fotografiert und da ist schon eine Stelle wo der Rostkrater die Punze etwas beschädigt,
die auslaufende Verzierung des R fehlt und die umliegende Kante ist auch abgetragen.
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Also für mich sieht es nicht aus als wäre es nachträglich eingeschlagen worden.
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Punze auf Säbelklinge

Beitrag von Waterloo »

Um das Modell 1818 handelt es sich hier nicht, dies wurde von den Preußen erst 1818 wie der Name des Modells schon verrät eingeführt. Das passt schon wegen des Abnahmestempels und der Länge der Klinge nicht. Denn 1818 war Friedrich Wilhelm III. König von Preußen. Und Blankwaffen seiner Regierungszeit sind mit FW gestempelt. Allerdings ist das preußische Modell 1818 fast identisch mit dem französischen Sabre Briquet der 1803 eingeführt wurde. Siehe hier:
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Was die Maße angeht, würde dieser französische Sabre Briquet einigermaßen passen:
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Die in Frankreich hergestellten Briquets sind allerdings anders gestempelt. Ferner wurde dieses Modell fast überall in Europa kopiert, auch in der Schweiz.
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