So, die Platte ist neu geleimt!
War gar nicht so einfach für mich, das hinzubekommen, aber das Ergebnis sieht ziemlich gut aus.
Ich habe zuerst versucht, den Leim mit einem Haarfön zu lösen (was natürlich nicht funktioniert hat).
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Mit einer neu gekauften Heißluftpistole ging es dann schon besser. Ganz lösen ließ sich der Leim aber nicht, weil die Platte auf einem Rahmen aus 10cm dicken Kanthölzern sitzt und die Leimfugen entsprechend breit sind. So ist beim Lösen ein Span abgesprungen, allerdings zum Glück hinten und zum Glück so, dass sich nur eine winzige, sauber ausgebrochene Fehlstelle im Furnier ergeben hat.
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Und ich habe die Erklärung für die rätselhafte Verwerfung der Platte gefunden: In den Hinter- und Vorderteilen des Rahmens war die Platte mit Holzdübeln befestigt, in den Seitenteilen aber nicht. Und das Vorderteil des Rahmens war nur stumpf mit den Rahmenseitenteilen verleimt (und nicht eingenutet oder so). So konnte das schrumpfende Hirnholz der Platte das Vorderteil des Rahmens aus seiner Fassung stemmen, wobei es sich verworfen hat. Wenn ich die abgelöste Platte vorne bündig wieder auf die Kommode lege, fehlt hinten jetzt fast ein Zentimeter.
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Mit der abgelösten Platte konnte ich auch die Seitenwulste des Rahmens abnehmen. Hier ist eine sehr interessante Restaurierung zutage getreten. Der rechte Seitenwulst ist nicht original, sondern wurde einmal ergänzt. Und zwar in der Form perfekt nachgebildet (gedrechselt, wirklich eine schöne Arbeit die mir in eingebautem Zustand gar nicht aufgefallen war). Allerdings aus einem extrem billigen Nadelholz, und mit liegender Maserung (der linke, originale Eckwulst aus Rüster ist passend zum Furnierbild mit stehender Maserung gedrechselt).
Nachdem die schrumpfende Platte den Rahmen gesprent und die Eckwülste mit hochgezogen hatte, hat jemand den sich ergebenden Spalt dann auch noch mit irgendeiner extrem scheußlichen Spachtelmasse gefüllt und den armen Eckwulst mit sechs Nägeln gesichert.
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