Du hast Recht, aber die werde ich wohl nicht identifiziert bekommen... Ich werde, denke ich, Rüster verwenden. Entweder-oder; wenn schon Kontrast, dann gleich Bein oder Ebenholz. Und wenn schon Ton-in-Ton, dann auch gleich das gleiche Holz. Es sei denn, jemand weiß, ob und wie man aus so winzigen Holzrestchen die Holzart bestimmen kann?
Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen
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- Bassetdad Offline
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen
So, am kommenden Wochenende geht es weiter mit der Kommode, und zwar mit der Oberplatte, wie von Harry vorgeschlagen.
Ich stelle mir vor, dass das in Form Bringen, auch ohne Furnierpresse, einfacher ist, wenn die Platte ausgebaut ist.
Dazu gleich noch eine Frage, und zwar wie mache ich das denn mit dem Platte Abnehmen? Also wie entleime ich das bei so einem Furniermöbel? Ich habe so etwas erst einmal gemacht, bei einem massiven Beistelltischchen das ich komplett ins heiße Wasserbad werfen konnte. Die Methode scheidet hier ja wohl aus...3rd gardenman hat geschrieben: ↑Montag 18. Januar 2021, 14:12 Primär solltest Du zuerst die Risse und Verwerfungen der Oberplatte reparieren. Dazu die Platte abnehmen und mit vielen Zulagen und einer Furnierpresse in Form bringen. Geht auch im eingebauten Zustand mit vielen Zulagen, Gegenlagern und langen Schraubzwingen.
Nur mit Knochenleim verleimen - alle Weissleime lassen sich nicht mehr lösen.
Ich stelle mir vor, dass das in Form Bringen, auch ohne Furnierpresse, einfacher ist, wenn die Platte ausgebaut ist.
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen
....kannst Du bitte Photos von der Platte, genauer Befestigung an den Wangen, Unterbau (von unten bei herausgezogener Schublade photographieren) zeigen?
So ganz ohne Photos kann ich da keinen Ratschlag geben.
So ganz ohne Photos kann ich da keinen Ratschlag geben.
- Bassetdad Offline
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Gerne, hier sind schon einmal ein Paar Bilder. Wenn nötig schicke ich am WE gerne mehr.
Ich kann gar nicht so recht erkennen, wie die Platte befestigt ist. Einfach stumpf aufgeleimt?
Ich kann gar nicht so recht erkennen, wie die Platte befestigt ist. Einfach stumpf aufgeleimt?
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Danke für die Photos - die Platte ist offenbar stumpf aufgeleimt worden. Möglicherweise sind auch ein paar Dübel vorhanden - hier empfiehlt es sich die Leimfuge mit einer Heissluftpistole anzuwärmen und dann von innen heraus mit einem starken, Zimmermansstechbeitel die Leimung zu trennen. Nur mit gebotener Vorsicht herangehen.
Falls die Verleimung schon mal neu gemacht worden ist - dürfte offenbar Weissleim verwendet worden sein. Hier wird es schwieriger die Platte zu lösen. Knochenleim ist halt reversibel und einfacher von der Handhabung.
Unbedingt Markierungen zur Positionierung anbringen mit Bleistift.
Falls die Verleimung schon mal neu gemacht worden ist - dürfte offenbar Weissleim verwendet worden sein. Hier wird es schwieriger die Platte zu lösen. Knochenleim ist halt reversibel und einfacher von der Handhabung.
Unbedingt Markierungen zur Positionierung anbringen mit Bleistift.

- Bassetdad Offline
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen
So, die Platte ist neu geleimt!
War gar nicht so einfach für mich, das hinzubekommen, aber das Ergebnis sieht ziemlich gut aus.
Ich habe zuerst versucht, den Leim mit einem Haarfön zu lösen (was natürlich nicht funktioniert hat). Mit einer neu gekauften Heißluftpistole ging es dann schon besser. Ganz lösen ließ sich der Leim aber nicht, weil die Platte auf einem Rahmen aus 10cm dicken Kanthölzern sitzt und die Leimfugen entsprechend breit sind. So ist beim Lösen ein Span abgesprungen, allerdings zum Glück hinten und zum Glück so, dass sich nur eine winzige, sauber ausgebrochene Fehlstelle im Furnier ergeben hat. Und ich habe die Erklärung für die rätselhafte Verwerfung der Platte gefunden: In den Hinter- und Vorderteilen des Rahmens war die Platte mit Holzdübeln befestigt, in den Seitenteilen aber nicht. Und das Vorderteil des Rahmens war nur stumpf mit den Rahmenseitenteilen verleimt (und nicht eingenutet oder so). So konnte das schrumpfende Hirnholz der Platte das Vorderteil des Rahmens aus seiner Fassung stemmen, wobei es sich verworfen hat. Wenn ich die abgelöste Platte vorne bündig wieder auf die Kommode lege, fehlt hinten jetzt fast ein Zentimeter. Mit der abgelösten Platte konnte ich auch die Seitenwulste des Rahmens abnehmen. Hier ist eine sehr interessante Restaurierung zutage getreten. Der rechte Seitenwulst ist nicht original, sondern wurde einmal ergänzt. Und zwar in der Form perfekt nachgebildet (gedrechselt, wirklich eine schöne Arbeit die mir in eingebautem Zustand gar nicht aufgefallen war). Allerdings aus einem extrem billigen Nadelholz, und mit liegender Maserung (der linke, originale Eckwulst aus Rüster ist passend zum Furnierbild mit stehender Maserung gedrechselt).
Nachdem die schrumpfende Platte den Rahmen gesprent und die Eckwülste mit hochgezogen hatte, hat jemand den sich ergebenden Spalt dann auch noch mit irgendeiner extrem scheußlichen Spachtelmasse gefüllt und den armen Eckwulst mit sechs Nägeln gesichert.
War gar nicht so einfach für mich, das hinzubekommen, aber das Ergebnis sieht ziemlich gut aus.
Ich habe zuerst versucht, den Leim mit einem Haarfön zu lösen (was natürlich nicht funktioniert hat). Mit einer neu gekauften Heißluftpistole ging es dann schon besser. Ganz lösen ließ sich der Leim aber nicht, weil die Platte auf einem Rahmen aus 10cm dicken Kanthölzern sitzt und die Leimfugen entsprechend breit sind. So ist beim Lösen ein Span abgesprungen, allerdings zum Glück hinten und zum Glück so, dass sich nur eine winzige, sauber ausgebrochene Fehlstelle im Furnier ergeben hat. Und ich habe die Erklärung für die rätselhafte Verwerfung der Platte gefunden: In den Hinter- und Vorderteilen des Rahmens war die Platte mit Holzdübeln befestigt, in den Seitenteilen aber nicht. Und das Vorderteil des Rahmens war nur stumpf mit den Rahmenseitenteilen verleimt (und nicht eingenutet oder so). So konnte das schrumpfende Hirnholz der Platte das Vorderteil des Rahmens aus seiner Fassung stemmen, wobei es sich verworfen hat. Wenn ich die abgelöste Platte vorne bündig wieder auf die Kommode lege, fehlt hinten jetzt fast ein Zentimeter. Mit der abgelösten Platte konnte ich auch die Seitenwulste des Rahmens abnehmen. Hier ist eine sehr interessante Restaurierung zutage getreten. Der rechte Seitenwulst ist nicht original, sondern wurde einmal ergänzt. Und zwar in der Form perfekt nachgebildet (gedrechselt, wirklich eine schöne Arbeit die mir in eingebautem Zustand gar nicht aufgefallen war). Allerdings aus einem extrem billigen Nadelholz, und mit liegender Maserung (der linke, originale Eckwulst aus Rüster ist passend zum Furnierbild mit stehender Maserung gedrechselt).
Nachdem die schrumpfende Platte den Rahmen gesprent und die Eckwülste mit hochgezogen hatte, hat jemand den sich ergebenden Spalt dann auch noch mit irgendeiner extrem scheußlichen Spachtelmasse gefüllt und den armen Eckwulst mit sechs Nägeln gesichert.
- Bassetdad Offline
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen
Vielleicht stammt der Tannen-Eckwulst von einer Restaurierung irgendwann vom Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts? Denn in der Leimfuge, unter der Platte, habe ich auch diesen Papierschnipsel gefunden, der jedenfalls nicht von 1840 stammt (meine Schätzung der Entstehungszeit der Kommode). Oder handelt es sich bei der Kommode um ein Stilmöbel...? Vielleicht habt ihr eine Vermutung!
Hier nun die Neuverleimung der Platte, auf Harry Rat hin mit ganz viel Zulage, außerdem mit Gelatine-Leim und Frischhaltefolie...
Und das Ergebnis. Der Spalt ist ganz ordentlich geschlossen, der gesprungene Span wieder eingesetzt und die Platte (fast) ganz eben. Ganz so geschlossen, wie er sein könnte, ist der Riss leider nicht. Das Problem waren, glaube ich, die Schraubzwingen quer zur Platte. Da waren zwei wahrscheinlich zu wenige. Und vielleicht doch Hasenleim statt Gelatine. Aber die Sache ist fest und eben und von oben jetzt fast unsichtbar. Also vielleicht gehe ich nochmal ran, vielleicht auch nicht.
Und die Kommode sieht durch die ebene Platte bereits viel hübscher aus als zuvor!
- gerümpel Offline
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen
Schöne Kommode und schönes Projekt! :relaxed:
Tendiere auch zu Rüster, was ja seinerzeit ein beliebtes Holz war.
Und was die Konstruktion anbelangt, kann man nur sagen, auch vor 200 Jahren gab es Tischler, die Murks gebaut haben. :') Kommt sogar häufig vor.
Die Laufleisten gehören bei solchen Kommoden eigentlich eingenutet und durch die Rückwand durchgesteckt. Dann kann die Seitenwand arbeiten ohne zu reißen.
Diese Bauart mit ohne Zuggriffen ist eigentlich auch Mist und führt zwangsläufig dazu, dass die Schlüssellochblenden oder - rosetten ausreißen. Und dann werden irgendwelche Griffe angeschraubt.
Tja, aber was will man machen...
Tendiere auch zu Rüster, was ja seinerzeit ein beliebtes Holz war.
Und was die Konstruktion anbelangt, kann man nur sagen, auch vor 200 Jahren gab es Tischler, die Murks gebaut haben. :') Kommt sogar häufig vor.
Die Laufleisten gehören bei solchen Kommoden eigentlich eingenutet und durch die Rückwand durchgesteckt. Dann kann die Seitenwand arbeiten ohne zu reißen.
Diese Bauart mit ohne Zuggriffen ist eigentlich auch Mist und führt zwangsläufig dazu, dass die Schlüssellochblenden oder - rosetten ausreißen. Und dann werden irgendwelche Griffe angeschraubt.
Tja, aber was will man machen...
Gruß Gerümpel
"The ball I threw, while playing in the park, has not yet reached the ground." (Dylan Thomas)
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