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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen

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  • Bassetdad Offline
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen

Beitrag von Bassetdad »

Na, das ging ja flott! Vielen Dank!
Dass das Rüster ist, freut mich ja schon einmal zu hören.

Wenn ich die Wangen neu verleimen wollte, müsste ich doch zuvor auch die Laufleisten kürzen, oder? Denn die stoßen, wie oben beschrieben, an einen Hinterwand-Rahmen, der mit den Wangen verleimt ist.
Oder kann man die Variante mit dem Ausspänen auch ohne Fräse hinbekommen, denn das hab ich noch keine.
Hier schon einmal ein Bild vom Furnier der mittleren Schublade. Das Furnier auf der Front läuft von oben bis unten durch, bzw. es ist an der ersten Traverse gespiegelt.

Da ich auch keine Furnierpresse besitze, werde ich das Begradigen der der Platte dann in situ versuchen.
Tausend Dank nochmal,
Johannes Bauer
IMG_5363[1].JPG
IMG_5363[1].JPG (406.78 KiB) 928 mal betrachtet
IMG_5364[1].JPG
IMG_5364[1].JPG (531.68 KiB) 928 mal betrachtet
  • wib Offline
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen

Beitrag von wib »

Moin Johannes,
herzlich Willkommen hier in Forum :wave: .
Ich denke auch, dass deine Kommode mit Eschen oder Rüsterfurnier belegt ist. Beide Holzarten haben ein ähnliches Bild und lassen sich anhand von Fotos nur schwer auseinanderhalten. Das war bei meinem Zylindersekretär auch ein hin- und her, bis ich dann entschieden habe, dass es sich um Esche handelt.
Das Furnierbild deiner Kommode ist sehr schön symmetrisch gespiegelt, die wird nach einer Restaurierung richtig schön .

Das Furnier der Seitenwände abzubügeln um an die Laufleisten heranzukommen, weil die Rückwandbefestigung mit den Seiten verleimt ist....hört sich kompliziert an..... Ein Versuch die neuen Laufleisten mit einem Stück Kernseife einzureiben ist auf jeden Fall unaufwändiger ;). Dass ist ein alter Trick, dann rutscht es besser. Die Lösung, die du erstmal gewählt hast, kann doch durchaus auch haltbar sein.

Da du die die Videos von Herrn Greef gesehen hast, wirst du wissen, dass die Schubkästen früher mit dem Schlüssel herausgezogen wurden. Die Schlüsselschilder und Griffe gehören da auf keinen Fall hin und stammen stilistisch aus dem Historimus bzw der Neuzeit.
Ich kann mir gut vorstellen, daß die Schlüssellöcher mit Bein eingelassen waren. Die Form lässt sich an den Abdrücken noch erahnen. Die ovale Aussparung am oberen Schubkasten halte ich für nachträglich hergestellt. Ob du da aber Furniereinsatzarbeiten machen möchtest oder eine schlichte Rosette aus Holz bzw. ein Schlüsselschild in Biedermeierform darübersetzt ist eine Frage von Geschmack und Geschick. Ich könnte mir hier auch Lederbeschläge vorstellen, wie bei diesem Schrank :Kleiner Schrank - Bitte um Alters- und Holzartbestimung. Die gibt es auch noch neu/ waagerecht zu kaufen, z.B.hier [Gäste sehen keine Links].

Wie immer bei solchen Objekten würde ich mich freuen, wenn du uns an der Aufarbeitung der Kommode mit weiteren Beiträgen teilhaben lässt

Viele Grüße
Wiebke
  • Gast Offline
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen

Beitrag von Gast »

Liebe Wiebke,

beim Holz war ich zuerst auch der Ansicht dass es sich um Esche handeln könnte - allerdings ist Esche grobporiger und hat nicht die lebhafte Maserung. Der Wuchs bei Esche ist eher zentral nach oben gestellt - die haben ja auch mächtige Stämme - bei Ulme können solche Maserungen viel leichter und schöner entstehen.
Die Seiten könnte sowohl Esche wie Rüster sein - ich denke da wurde auch Rüster, aber von einem anderen Stamm verarbeitet.

Allein der Furnier auf der Platte spricht so richtig für Rüster, da wird die Vielfalt vom Wachstum, Maserung bestens gezeigt.

Rüster, Ulme war schon immer ein edleres Holz beim Tischler, heute noch kostbarer da dank Ulmensterben aktuell kaum Stammaterial einschlagbar ist. Als Massiv Holz wird Rüster aktuell deutlich teurer wie Eiche oder Nussbaum gehandelt. Lebhaft gemaserter Furnier kann auch schon mal fast Dalbergia nigra Niveau erreichen....
  • Bassetdad Offline
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen

Beitrag von Bassetdad »

Danke für Deine Tipps, Wiebke, und ich bin schon ganz gespannt auf den Abschluss Deiner Sekretärs-Saga.
wib hat geschrieben: Montag 18. Januar 2021, 17:33 Ich kann mir gut vorstellen, daß die Schlüssellöcher mit Bein eingelassen waren. Die Form lässt sich an den Abdrücken noch erahnen. Die ovale Aussparung am oberen Schubkasten halte ich für nachträglich hergestellt. Ob du da aber Furniereinsatzarbeiten machen möchtest oder eine schlichte Rosette aus Holz bzw. ein Schlüsselschild in Biedermeierform darübersetzt ist eine Frage von Geschmack und Geschick.
Ich würde da auf jeden Fall gerne Schlüssellochbuchsen aus Bein einsetzen. Das habe ich bei einer anderen Biedermeierkommode und einem Biedermeier-Eckschrank auch schon einmal ganz erfolgreich gemacht. Ich meine aber in den Schlüssellöchern Reste von Schlüssellochfassungen aus Holz zu erkennen. Falls sich das bestätigt, würde ich die neuen Buchsen dann aus Rüster machen. Ich werde mal gleich heute Abend noch schauen, ob ich diese vermeintlichen Fassungsreste herauslösen und fotografieren kann.
wib hat geschrieben: Montag 18. Januar 2021, 17:33 Wie immer bei solchen Objekten würde ich mich freuen, wenn du uns an der Aufarbeitung der Kommode mit weiteren Beiträgen teilhaben lässt
...wann es dann freilich weitergehen wird ist eine andere Frage... die Kommode steht in der Zweitwohnsitz-Wohnung meiner Frau in Bonn, für die haben wir sie auch gekauft. Und meine Werkzeuge sind alle in unserer Wohnung in der Nähe von Stutgart. Meine Schraubzwingensammlung wird dann wohl demnächst einmal mit mir mit dem ICE verreisen müssen ':) . Ich werde es auf jeden Fall dokumentieren, wenn es soweit ist.


[/quote]
3rd gardenman hat geschrieben: Montag 18. Januar 2021, 17:46 Allein der Furnier auf der Platte spricht so richtig für Rüster, da wird die Vielfalt vom Wachstum, Maserung bestens gezeigt.
Ich freue mich richtig, dass das Rüster ist. Kirschbaum mag ich zwar auch sehr, aber das tun ja alle!

Nur so aus Interesse: Ist dann diese angebliche Kirschbaum- und beinahe-Zwillingskommode hier überhaupt richtig ausgewiesen? [Gäste sehen keine Links] Denn hier sieht ja auch das Furnierbild sehr ähnlich aus.

Und weil ich zwar sehr viele, aber nur sehr kleinflächige Furnierausbesserungsarbeiten zu machen habe, reicht vermutlich ein "normal" gemustertes Furnierblatt wie dieses hier, oder mache ich damit etwas falsch? Die Dicke stimmt ungefähr.
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  • reas Offline
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen

Beitrag von reas »

Hallo Bassetdad,

willkommen im Forum, sehr schöne Kommode hast Du da.

Ich glaube auch zu erkennen dass die Schlüssellocheinlagen aus Holz waren. Meistens hat man es aber aus einer anderen Holzart gemacht um schönen Kontrast zu erschaffen.
Bassetdad hat geschrieben: Montag 18. Januar 2021, 20:02 reicht vermutlich ein "normal" gemustertes Furnierblatt wie dieses hier
Das dürfte reichen, es sind zwar sehr viele Fehlstellen aber winzige.
  • Bassetdad Offline
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen

Beitrag von Bassetdad »

So, jetzt habe ich die Reste aus dem mittleren Schlüsselloch herausgelöst.
Hier ist das Schlüsselloch mit Resten:
IMG_5357[2].JPG
IMG_5357[2].JPG (435.4 KiB) 611 mal betrachtet
Hier ist der Rest nach Behandlung mit Fön, Wasser und Tapetenmesser:
IMG_5369[1].JPG
IMG_5369[1].JPG (362.61 KiB) 611 mal betrachtet
So sieht das Schlüsselloch ohne den rechten Rest aus. Links in der Ecke sitzt noch ein kleiner Rest. Rechts ist gut der Leimrest zu erkennen.
IMG_5372[1].JPG
IMG_5372[1].JPG (193.23 KiB) 611 mal betrachtet
Und so sehen die Reste herausgelöst aus. Auf dem Foto sieht man es nicht, aber vor Allem der linke, kleine Rest hat eine scharfkantige Ecke im exakten Winkel der Schlüssellochecke. Ich denke, das sind Buchsenreste, oder? D.h. die Kommode sah einmal so aus (was das Material der Fassungen angeht)? [Gäste sehen keine Links]
IMG_5378.jpg
IMG_5378.jpg (435.24 KiB) 611 mal betrachtet
  • Bassetdad Offline
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen

Beitrag von Bassetdad »

reas hat geschrieben: Montag 18. Januar 2021, 20:39 Meistens hat man es aber aus einer anderen Holzart gemacht um schönen Kontrast zu erschaffen.
Diese tone-in-tone-Lösung ist tatsächlich sehr selten, soweit ich weiß. Ich find es aber eigentlich ganz nett, weil es maximal Bahn frei macht fürs Furnierbild und auch irgendwie edel aussieht.
Und dass diese Holzrestchen einmal auf Ebenholz gebeizt waren ist denke ich auszuschließen, oder? Das müsste man doch noch sehen können?
  • reas Offline
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Biedermeier-Kommode - Restaurierungsfragen

Beitrag von reas »

Dass die ebonisiert waren glaube ich nicht, würde man noch erkennen und für so kleine Teile wurde meistens echtes Ebenholz verwendet, das war noch bezahlbar. Bei deinem Foto mit Restholz erscheint mir dieses aber hellere Holzart als das Furnier
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