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Alter Sekretär

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  • gerümpel Offline
  • Scheinexperte für alles
  • Beiträge: 1161
  • Registriert:Dienstag 27. Januar 2015, 10:10
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Alter Sekretär

Beitrag von gerümpel »

Also, wenn ich mir den Sekretär so anschaue, dann finde ich über das Schloss und die Schlossbeschläge keine eindeutigen Hinweise auf eine moderne Ergänzung. Die Schrägklappe muss alt sein, da sie aus demselben Stamm geschnitten wurde, wie der andere Teil der Schreibplatte. Die eigenartige Konstruktion der Türen findet sich auch auf den Seitenwänden. Zudem haben die Türen in den Ecken deutliche Alterungsspuren. Die linke Tür hat innen den typischen geschmiedeten Haken, der in das Federblech am Fachboden einklinkt. Auch die große Schublade hat seitlich einen alten Tintenfleck. Was aussieht wie Beize ist meiner Meinung nach der Farbkontrast zwischen dem Kirschholz der Front und dem Kiefernholz der Seitenfront. Auch denke ich nicht, dass noch ein weiterer Aufsatz darauf war. Dann sieht man den Abdruck und die Zapflöcher. Beides fehlt. Die "Dübel" sind meiner Meinung nach originale Holznägel.
Schon ein eigenartiges Teil, aber nach reiflicher Überlegung halte ich es für einen einfachen bäuerlichen Schrägklappensekretär aus massiver Kirsche aus der ersten Hälfte des 19. Jh.
Gruß Gerümpel

"The ball I threw, while playing in the park, has not yet reached the ground." (Dylan Thomas)
  • Angares Offline
  • Reputation: 0

Alter Sekretär

Beitrag von Angares »

Ich bin begeistert, über welches Wissen ihr verfügt und was ihr aus Details ersehen könnt!
Vielen Dank für eure Bereitschaft zu Rat und Hilfe!

Für mich bleibt die Ambivalenz, ihn eigentlich nicht weggeben zu wollen, es aber aus Vernunftgründen zu müssen ... ein Möbel sollte schon einen Sinn haben und nicht bloß Raum einnehmen.

Liebe Grüße
Nils
  • Angares Offline
  • Reputation: 0

Alter Sekretär

Beitrag von Angares »

Mein Schwiegervater ergänzte noch, er könnte aus der Biedermeierzeit so um 1820 stammen. Und wenn ich "bäuerlicher Sekretär Biedermeier ebonisierte Halbsäule" google finde ich Möbel, die vom Stil her vergleichbar sind. Was natürlich keinerlei Beleg für Authentizität ist ...
  • mia_sl Offline
  • Reputation: 0

Alter Sekretär

Beitrag von mia_sl »

Leider, lieber Gerümpel kann ich deine Meinung nicht teilen. ;)
gerümpel hat geschrieben: Samstag 4. Mai 2019, 23:28 Die eigenartige Konstruktion der Türen findet sich auch auf den Seitenwänden.
Eben nicht. Die Seitenwände sind völlig anders konstruiert. Und von den Türen hätte ich die gleiche Konstruktion erwartet. Mit einem Rahmen und Füllungen. Das verhindert dann auch, was hier bei der einen Tür passiert ist, ein Spannungsriss. Ausserdem ist die Diskrepanz zwischen den Abnutzungserscheinungen der unteren Leiste und den Türen enorm.
Die zeigen ja unten so gut wie gar keine Macken.
Und die Originalität kann man nicht an dem Haken für die Schrankfeder festzumachen, so ein Teil hat jede Restaurierungswerkstatt noch in der Grabbelkiste rumliegen.

Die Laufleiste für die grosse Schublade hat man durch einfaches Aufschrauben von neuen Leisten "repariert".
Da würde die Original Schublade ja gar nicht mehr passen....? :upside_down_face:
Laufleiste Sekretaer.jpeg
Laufleiste Sekretaer.jpeg (64.92 KiB) 284 mal betrachtet
gerümpel hat geschrieben: Samstag 4. Mai 2019, 23:28 Die Schrägklappe muss alt sein,
Also gerade die Schrägklappe ...... Das Holz mag ja noch ganz gut passen, aber wie erklärst du dir denn dieses Schloss?
Ich habe mal versucht, aus dem einen Bild das Schloss etwas zu vergrössern.
Sekretaer klappe.jpg
Sekretaer klappe.jpg (38.97 KiB) 284 mal betrachtet
Wenn jemand um 1820 einen Sekretär mit ebonisierten Halbsäulen baut, dann verwendet er auch für die Schreibklappe ein Schloss, was die Schreibfläche auch benutzbar macht. Also entweder ein Einsteckschloss oder aber ein Einlassschloss, was ein glattes Blech oben hat mit versenkten Schrauben und ein umschliessendes Blech für die Schmalseite.
In dieser hier vorhandenen Klappe war weder ein Einsteckschloss noch ein Einlassschloss verbaut, denn zumindestens die alten Ausfräsungen des umschliessenden Bleches müssten noch da sein. Und auch "alte" Spuren davon.
Ist aber nicht. Da hat man einfach - Alter vortäuschend - ein altes Kastenschloss eingesetzt. Aber drumherum sind keine Altersspuren...

Und bezgl. des Aufsatzes. Ich habe noch einen alten Aufsatzsekretär in Keller stehen. der hat auch keine Abdrücke und Zapflöcher auch nicht.

Möbel wie diese an Hand von Fotos zu bewerten, ist sowieso schwierig.
Wir können uns ja alle zusammen mal bei Angares treffen, dann können wir das Teil auch mal auf dem Kopf stellen und auf Herz und Nieren untersuchen, und gucken wer Recht hat.... :grin: :upside_down_face:
  • Gast Offline
  • Reputation: 0

Alter Sekretär

Beitrag von Gast »

Das Möbel wurde aus einem alten Rest eines Sekretärs, Schrankes mit viel Kirschbaum Holz mehr oder minder vergewaltigend "aufgebaut".

Da passen weder die gewählten Materialien an der Seite noch sind die neuen Ergänzungen handwerklich gut drangepappt worden.

Solche Bänder an der Klappe sind SEHR grob, gleichfalls das unpassende Kastenschloss - ein vermeintlich gut gemeintes "Upcycling" eines alten Restmöbels.
In der Hand von einem guten Restaurator wäre da noch was zu retten gewesen - so aber ist es jetzt ein lausige Marriage verschiedener Materialien die geldlich nicht korrekt zu beurteilen sind.

Auseinanderbauen, die Kirschbaumbretter einer neuen Nutzung zuführen und das Restmöbel solide wieder aufbauen.
  • mia_sl Offline
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Alter Sekretär

Beitrag von mia_sl »

3rd gardenman hat geschrieben: Sonntag 5. Mai 2019, 11:39 Solche Bänder an der Klappe sind SEHR grob,
Wobei ich mir gerade bei der Ansicht der Bänder Gedanken darüber mache, ob die nicht auf eine frühere Reparatur im Laufe der letzten 200 Jahre zurückgehen. Denn man hat ja die Möbel nicht direkt entsorgt, wenn mal was kaputt ging. Da hat man dann eben beim Schlosser was "Solides" gekauft....
  • gerümpel Offline
  • Scheinexperte für alles
  • Beiträge: 1161
  • Registriert:Dienstag 27. Januar 2015, 10:10
  • Reputation: 4005

Alter Sekretär

Beitrag von gerümpel »

Ich bin mir da nicht so sicher. Die ausgeschliffene und hängende Schublade mit einer Leiste aufzufüttern und damit wieder anzuheben ist zwar nicht die feine englische, aber doch eine weit verbreitete Art. Und was die Platte betrifft meine ich erkennen zu können, dass sie aus demselben Stamm geschnitten wurde, wie das dahinter liegende Brett in der Platte. Das wäre ein sicherer Beweis für deren Originalität. Mit den Bändern und der Schlossform (das Schloß ist natürlich neu) hätte ich gar keine Probleme. Die sind sogar typisch für solche Kästen.
Gruß Gerümpel

"The ball I threw, while playing in the park, has not yet reached the ground." (Dylan Thomas)
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