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Drei Stühle und kein Ende

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  • wib Offline
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Drei Stühle und kein Ende

Beitrag von wib »

Hi, da bin ich wieder,

habe in der Zwischenzeit immer mal wieder an den Stühlen weitergemacht und entlackt, geschliffen, gebleicht (nur die Beine und die Rückseite des Sorgenstuhls mit Oxalsäure) und wieder geschliffen.

Nun bin ich seit ein paar Tagen dabei (durch den Link von reas zu nurbei angeregt) mit Beize, Pigmenten, Leinöl und Schellack zu experimentieren. Die Materialien hatte ich praktischerweise noch von anderen Projekten im Haus.

Zunächst habe ich mir einen Beizton zusammen gemischt (hatte noch Nussbaum hell, Birnbaum und Maghagonie hell da).

Dann habe ich das gebeizte Holz mit Leinöl angefeuert, mit Schellack grundiert und - wie bei nurbei gezeigt- versucht mit eingefärbten Schellack die Maserung daraufzumalen. Das hat bei mir nur nicht so richtig geklappt. Wenn ich hinten noch am arbeiten war, war vorne schon alles trocken. Sah schlimm aus.

Also hab ich Pigmente mit Leinöl angemischt und versucht, damit die Masern zu ziehen. Das ist schon besser geworden, aber immer noch sehr grob.

Dabei bin ich auf die Idee gekommen, das gefärbte Leinöl direkt auf das rohe Holz zu geben. Das Ergebnis finde ich gar nicht so schlecht, vor allem, wenn ich das Holz vorher noch beize.

Dann habe ich noch Kasseler Braun in Wasser gelöst und versucht ein Stück Holz damit einzufärben - das Ergebnis war aber nicht so prickelnd.

An meine Stühl traue ich mich mit den Experimenten nicht so recht heran. Körnerbeize kann ich mir ja auch immer noch bestellen.
Ich zeig euch mal zwei Fotos davon und bin gespannt auf eure Meinung.
Die Fotos habe ich drinnen und mit Blitzlicht aufgenommen (aber mit einem Ringblitz-das leuchtet besser aus)

Ein paar Versuche:
Proben.jpg
Proben.jpg (82.18 KiB) 729 mal betrachtet
Meine engere Auswahl:
auswahl Kopie.jpg
auswahl Kopie.jpg (49.46 KiB) 729 mal betrachtet


@Emmi: gutes Auge- beim näheren Betrachten sehen die Beine der Dorotheum Stühle gerade aus.
Mein Stuhl darf seine etwas dickeren, geraden Beine mit Sperrholzkern sowieso behalten .....

Viele Grüße
Wiebke
  • Idealist47 Offline
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Drei Stühle und kein Ende

Beitrag von Idealist47 »

Guten Abend,
Es passiert oft Anfängern das Holz zu dunkel zu färben, denn in dieser unversiegelter Holzoberfläche haben die Lichtstrahlen
eine andere Reflektion, sprich Länge.
Um eine Beurteilung vorab zu machen, genügt ein leichtes Wässern des Holzes, um die Farbe zu beurteilen.
Meine Vorgehensweise nach deinen Vorarbeiten: rohes Holz leicht wässern, trocknen lassen, nochmals die aufgestellten Fasern mit
feinen scharfen Schleifleinen brechen, gut entstauben. Nicht zu dunkel färben, denn Leinöl bringt das Licht ins Holz und wirkt in
der Tiefe ( anfeuern ). Nach Trocknung des Öls in Linoxin, stark verdünnt Schellack als Grund ( Sperrung ) min. 1:6 wenn nicht mit
guten speziellen Pinsel aufgetragen, geht auch ein Ballen.
Nun besteht der Wunsch, Masrungen zu imitieren... wenig Kosten und gute Resultate bringen Aquarellfarben. Damit experimentieren.
Diese Schicht mit verdünnten Schellack sperren. Normalerweise sind Qouachefarben besser, aber kostspielig.
Unter Tips für Restaurierungen kannst du hier schon viel darüber lesen.
Übung ist der beste Meister :grinning:
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
  • wib Offline
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Drei Stühle und kein Ende

Beitrag von wib »

Guten Morgen,
Idealist 47, vielen Dank für deine Antwort. Auf Aquarellfarben und Gouache wäre ich mein Lebtag nicht gekommen - ich bin davon ausgegangen, das die sich mit Schellack nicht vertragen, weil sie in Wasser gelöst werden. Da ich einen Aquarellkasten habe, weis ich schon, womit ich meinen Tag verbringen werde.
Ich fand eigentlich den Farbton bei meinem Maserier-Versuch gar nicht soooo schlecht getroffen...zugegeben, der Versuch mit dem in Öl gelösten Pigmenten ist schon etwas zu bräunlich geworden... das Originalholz habe ich fürs Foto ich mit Spiritus benetzt, das bringt auch die Farben hervor, trocknet aber sehr schnell weg und ist von daher vielleicht nicht so gut zu erkennen. Sorry, das ich das in meinem vorherigen Beitrag nicht erwähnt habe.

So, jetzt lege ich los...
  • Idealist47 Offline
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Drei Stühle und kein Ende

Beitrag von Idealist47 »

Keine Angst vor Wasser in Verbindung mit Schellack. Aquarellfarben haben das Bindemittel Gummiarabicum. Dieses wird in
heißen Wasser gelöst. Die Pigmente werden durch das Gummi gebunden. Es verdunstet die gesamte Feuchtigkeit und
übrig bleibt Pigment und Naturgummi als Segment auf der Oberfläche.
Diese Farben können deckend, lasiert und stark lichtdurchlässig eingestellt werden. Ein guter spitzer Pinsel für Jahresringe und
andere feine Konturen ist Pflicht.
Prima für alle Interessierte hier, deine Versuche zu kommentieren.

gutes Gelingen
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
  • reas Offline
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Drei Stühle und kein Ende

Beitrag von reas »

Idealist47 hat geschrieben: Sonntag 9. Dezember 2018, 13:21 Prima für alle Interessierte hier, deine Versuche zu kommentieren.
Finde ich auch :upside_down_face:

Hallo Wiebke,

Deinen Versuch mit beizen, ölen und Schellackgrundieren finde ich zum Original am besten farblich getroffen ;)
  • wib Offline
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Drei Stühle und kein Ende

Beitrag von wib »

Liebe Forengemeinde,
erstmal ein frohes neues Jahr!
Ich möchte euch heute meine noch(?) unperfekten Versuche zeigen, die Nussbaummaserung meiner Stühle mit Aquarellfarben nachzubilden. Puh, ist das schwer !
Am Anfang habe ich mit den Aufbringen von Schellack die Aquarellfarbe wieder abgelöst - inzwischen habe ich etwas mehr Geduld . Mit 1-2 Tagen Trocknungzeit bleibt die Farbe auf dem grundieten Holz größtenteils erhalten. Ich bin mit meinen "Künsten" jedoch keinesfalls zufrieden und langsam am verzweifeln. Der Versuch, das Holz möglichst exakt darzustelle, wirkt naiv und die Versuch lasierend heranzugehen eher unsauber....

....Hut ab vor allen Handwerkern, die Holzarten nachempfinden können.
holzmaser.jpg
holzmaser.jpg (75.17 KiB) 840 mal betrachtet
Holzmaser 2.jpg
Holzmaser 2.jpg (63.08 KiB) 840 mal betrachtet
Entspricht das Saftbraun von Kremer-Pigmente eigentlich der Körnerbeize?

Liebe Grüße
Wiebke
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Drei Stühle und kein Ende

Beitrag von Idealist47 »

Moin,
von weitem doch schon sehr ansehlich.
wib hat geschrieben: Donnerstag 3. Januar 2019, 15:04 ....Hut ab vor allen Handwerkern, die Holzarten nachempfinden können.
Dieses geht in Richtung Fassmalerei, sprich Biermalerei z.b. Ist aber kaum vergleichbar, denn dort ist der Malgrund nicht mehr holzsichtig.
Ob ein Verlauf noch entsteht ist abhängig von deiner Sperrung ( Grundierung des Holzes), wenn komplett gesperrt, so besser trägt das Holz
die Pigmente.
Bist auf dem richtigen Wege. Notiere dir alle Schritte und lerne... ;)
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
  • Finderin Offline
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Drei Stühle und kein Ende

Beitrag von Finderin »

Liebe Wiebke, das sieht doch schon ganz prima aus! Ich bewundere deine Ausdauer, es muss ja nicht perfekt werden....Hier kursiert schon länger der Spruch " Das guckt sich weg!" Zitat Gerümpel :grin:
Ich habe einen kleinen Schrank vom Sperrmüll gerettet. Dort wurde die Maserierung mit Kämmen oder ähnlichem imitiert, ich glaube, sowas meint der Martin!?
Da kannst du doch schon fast mithalten! :+1:
IMAG1562.jpg
IMAG1562.jpg (72.49 KiB) 819 mal betrachtet
IMAG1285.jpg
IMAG1285.jpg (53.62 KiB) 819 mal betrachtet
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